PrUB, JS-FS 143

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2003-2009)




 1402 November 6. Stuhm.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an den Markgrafen Wilhelm von Mei–en: bekräftigt seine Ansprüche an Küstrin und berichtet, wie es in den Besitz des Ordens gelangte; bekundet ein Interesse an einer guten Beziehung zu ihm.

{Überlieferung}
B = Hochmeisterregistrant (Konrad von Jungingen) Nr. I, p. 47-48.

{Drucklegungen}
aus B: Codex Diplomaticus Prussicus, Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preussens aus dem königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, hrg. Johannes Voigt, Bd. 5, Königsberg 1857 (ND Osnabrück 1965), S. 177-178.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Registerabschrift



Marggrafe Wilhelm von Myssen

Irluchter forste, grosmechtiger lieber herre. Euwer herlichkeit briff uns nehest gesant wir wol vornomen und wirdiclichin empfangen haben und als in dem selben euwir grosmechtikeit schribet von der innemung der Alden Marke etc. Seyn wir ernstlichin gros gefrahet nemlichin des, das euwer herlichkeit unser lande Nokebur ist wurden, went wir unczwievelich euwir durchluchten grosmechtikeit des getrwuen und gancz hoffen, das euwer herlichkeit unser und unsers ganczen ordens gnediger beschirmer und gunner als sie allewege gewest ist fortwerter werde bleiben.
Ouch als euwer durchluchtikeit schreibet, das Kostryn euwer grosmechtikeit pfant sey, das euwir herlichkeit der herre von Wartenberg mit gewalt vorhalde und begert das wir uns doryn  nicht sollen stosen noch domete werren, lieber herre euwer grosmechtikeit als unserm besundern herren wir thun czu wissen, das unser gnediger herre der konig von Ungern sante mit voller macht herrn Stybor von syner wegen czu uns, der uns in synem namen vorkowfte recht und redlichin umbe eyne genante sume geldes, der wir eyns teils alreit beczalt haben die Nuwe Marke mit aller ir czugehorunge und nemlich Kostryn, welchs kowfes her uns gancz czu geweren und ouch czu freihen mechticlich hat geloubt und getruwen des gancz euwer herlichkeit das sie uns und unsern orden in eym sulchen nicht werde hindern sunder das euwer grosmechtikeit uns me hulflich und forderlich dorczu werde seyn, das wir ouch bitten mit begirlichin fleissigen beten und wellens sampt mit unserm ganczen orden noch alle unserm vormogen allewege vorschulden wo wir sullen.
Sunderlich als euwer grosmechtikeit uns schreibet von eyner vorbyndunge etc besunder lieber herre synt das wir nicht mogen wissen, in welcher weise die vorbyndunge sulde wesen mogen wir ouch euwer herlichkeit nicht do von undirrichten sunder wen nu in der innehmunge der Alden Marke euwir durchluchtikeit neken sich wirt den greniczen unser lande ist es euch behegelichin, so gerucht uns eigentlichen mit euwirm brife undirrichten alle euwer begerunge in welcher weyse die vorbyndunge ir begert czu haben.
Dor uff wir mitsampt unsern gebietigern gerne gedenken wellen und euch entlich denn schreiben wellen unser gebitiger und unser willen und was uns fuglichen ist czu thun dorynne wir ernstlichen euwir grosmech- {S. 178} tikeit gerne wellen czu willen werden.
Geben off unsem huse Stum am Montage nach Aller Gotsheiligen Tage im XIIIIc und andern iare.1
Inhaltliche Anmerkungen
1) 1402 November 6.
Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-fs/js-fs143.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-FS 143 (1402 November 6. Stuhm.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (11. September 2003 Frauke Schmitz) – Datum überprüft (11. September 2003 Frauke Schmitz) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (11. September 2003 Frauke Schmitz) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Donnerstag, den 11. September 2003 — Letzte Änderung: 26. Januar 2009 von Jürgen Sarnowsky
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