PrUB, DH 56

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2002)


1513 November 25. Königsberg.
{Regest} Hochmeister Albrecht an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]:  Hochmeisterliche Ankunft in Preußen am 21. November und großer Empfang durch die Prälaten, die Ordensgebietiger und durch die Ständevertreter; Begleitung des Hochmeisters von Ansbach bis nach Posen durch seinen Bruder, den Markgrafen Kasimir; persönlicher Besuch des Tages von Petrikau durch den Markgrafen; Beauftragung Kasimirs, sich dort strikt an den Wortlaut der beigelegten Artikel zu halten; Bitte um weiteren Rat in Angelegenheiten des Ordens und Gegenseitigkeitsversprechen.

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 35, S. 327-327a.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



Am tage Katherine ist dem hern meister von Leifflant(1)  volgende meynung gschrib(en): "Nach dem e[uer] w[irdigkeit] vor der zceit vorstendiget, wie wir willens unsern weg von annheyms nach Preussen(2)  zw nemen, auch durch bethe den hochgepornen furst(en), unßern lieben bruder, marggrave Kazimir(3) , der angsatst(en) tag zw Peterkaw(4)  perschenlich zw bsuchen vormugen,  fuge wir e[uer] w[irdigkeit] wissenn, das wir soliche unser vorgenomen reiße an nest vorschijnem montag vollendet(5)  und alhier zw Konigsperg(6) in unser ordens land ankomen seyn. Do wir aus manchfeldigen frolockenn und williger gehorsamer undertheniger ertzeignis unser prelaten, gebittg(er) und glider unsers ordens, auch aller stende unßer und unsers ordens vorwant(en) und underthan, die wir in gsuntheit und wolfart gfunden, gnugsam vormarckt, das sie solicher unßer zwkunfft begirig und erfrewet gwesenn. Derwegen wir gote dancken und lobsagen, hoffende und biettende, er wolle durch seyne almechtigkeit uns in unser regirung gnade vorleyenn, das wir die selbige alzo begynnen und volfuren mugen. Dar ab er gelobet, auch heyligen cristenheit uns und unßerm orden und dißen landen merung, rum, ere und nutz ersprissen und zukommen muge. Und nachdem wir - wie angtzeigt - berurthen unsern lieben bruder marggrave(n) Cazimir uns und unserm orden zw eren und best(en), sich mit uns von Anspach(7)  zw erheben und den weg nach Polan(8)  mit uns zwgleich bis kegen Posnaw(9) zw nemen vermocht, ist seyn liebe, doselbist von uns sich vorder kegen Peterkaw zw begebenn, gschidenn. Do wir dan nach vorgehaldenem rad mit unsern hern und freunden entlich und bschlislich mit seyner liebe vorlossen, das s[eine] l[iebe] zw Peterkaw mit rad e[uer] w[irdigkeit] auch des erwirden unsers lieben obersten gebietigers Teutzsch(e)r lande(10)  etc.[327a] und hier aus Preussen gschicktenn(n) und ander(e)n von weg(en) unser hern ohem und freunde der churfurst(en) unnd furst(en) rethe alda versamlet auff nichst anders handlen, auch nicht weither dan auff furder unßer bewilligung und gfallen mit konig[liche]r ir[lauchtigkei]t und der crone zw Polan auff meynung beygelegter artick[el] bschlissen solde, gutlich begerend und biettende, das e[uer] w[ürdigkeit] wold solich vorschlage und artickell in geheym und engem rathe, wie e[uer] w[irdigkeit] abzwnemen der hendel notterfft erfordert, halten. Und was furder in dißen schweren sachen vorzwnemen, unserm orden zwm best(en), wie e[uer] w[irdigkeit] trewhertzig altzeit gthan, uns e[uer] w[irdigkeit] radt mittetheylen, dergleichenn wir auch altzeit thun woll(en) und e[uer] w[ürdigkeit] was uns auch allenthalben furder begegen wird, unvortzuglich (a)  in keynen weg bergen. Welichs wir e[uer] w[irdigkeit], do mit sich e[uer] w[irdigkeit] unsers glugseligenn zustandis mit uns frawen und unsers ordens sachenn gelegenheit wissen mugen nicht wollen vorhalt(en), dan derselbig e[uer] w[irdigkeit]".

Textkritische Anmerkungen


(a)    Aus invortzuglich korr.


Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Livland.

(2)    Preußen.

(3)    Marggraf Kasimir von Ansbach-Bayreuth (1515-1527).

(4)    Petrikau bei Krakau.

(5)   1515 November 21.

(6)    Königsberg.

(7)    Ansbach.

(8)    Polen.

(9)   Posen.

(10)   Deutschmeister.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh56.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 56 (1513 November 25. Königsberg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (01.12.2001, D. Heckmann) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
Datum der Erstanlage: Samstag, 1. Dezember 2001 – Letzte Änderung: 1. Dezember 2001 von Dieter Heckmann
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