PrUB, DH 419

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2011)



1521 Oktober 10. Rom
{Regest}
Der Revaler Domdechant Nicolaus Blanckfeldt an Hochmeister Albrecht von Brandenburg[-Ansbach]: Empfang einer Anweisung für die Fuggerbank und eines Schreibens für den Kardinal von Medici zur Beförderung der Postulation des Bischofs vom Samland mit dem Bistum Pomesanien beim Papst; wegen der Teilnahme des Kardinals am Feldzug gegen den ins Herzogtum Mailand eingefallenen französischen König [Franz I.] Übermittlung des hochmeisterlichen Anliegens beim Papst durch Johann Matheo; Beförderung des hochmeisterlichen Anliegens beim Papst durch Matheo mit der Sorge vor dem Wiederaufflammen des Krieges mit Polen, der Regentenstellung des pomesanischen Bischofs in Abwesenheit des Hochmeisters und der Rechte des Domkapitels; Bestätigung der domkapitularischen und hochmeisterlichen Rechtsauffassung durch den Papst; Bemühungen zur Erlangung eines diesbezüglichen Indultums; drohende Zusatzkosten für die Bestätigung zweier Bistümer in einer Hand; Bitte um Geldsendung zur Beförderung der Angelegenheit vor Ort; Gefahr der Besetzung des Bischofsstuhls durch den von Polen favorisierten Cardinal [Achilles de] Grassis; Schätzung des Verkaufwertes des [römischen] Ordenshauses und Empfehlung, die Häuser zu Viterbo und Montefiascone bei einem Verkauf mit zu veräußern; Veränderungen am Gebäude der Ordensniederlassung zu Rom durch die beiden hochmeisterlichen Brüder [Johann Albrecht und Grumbrecht] trotz gegenteiliger Anweisung des Hochmeisters.

{Überlieferung}
A = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OBA Nr. 25117.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Ausf., eigenhändig, Pap.



Durchlauchstighester, hoechgheborner fursthe, ghenedigher her, e[ure] f[urstliche] g[henaden] seyn meyme gheringhe dinsthe zwvorn, g[henediger] h[er], ich habe semptlich mit a)Johan Cristman1) e[urer] f[urstlichen] g[henaden] brieff unnd befel neven der postulacion unnd fulmacht des ewirdighen in gott vaters unnd h[ern], h[ern] Georgii, der kirchen zw Samlandt2), bischoeff unnd izunder postulirter der kirchen Resenberch3) am 3 thaghe in der 3 stunden in der nacht des monts octobris4) mit antzegunghe der verordenunghe de 500 ducat(en) in der Fuckerbancke5) alhyr zw Romae6), dy postulacion dar mit bey bobstliche heylikeyt zw vorfurdern. Des morgendes seyn myr alzo von s(tundennan) mit e[urer] f[urstlichen] g[henaden] brive an bobstliche heylikeyt unnd cardinal de Medici7), protector des ordens, unnd ander brive dar neben an her Nicolao Schonenberch8), ertzbischoeff czw Capua, hern Johan Matheo9), der iczinder bey bobstliche heylikeit in abewesenn des cardinal de Medici - der dan in des babstes unnd kaysers heyr wider den Frantzosen10) auff das hertzockthuem zw Meyllandt11) verordent, ghetzoghen ist - alle thuendt, dem babst zw underrichten unnd antzwtraghen unnd brive an ghedochtenb) cardinal unnd h[ern] Nicolao Schonenberch belangende unnd ghefertighet zw offhenen befel hoet unnd itzinder fast fiele bey babstlicher heylikeyt angheseyn dan alle dy brive, dy dar itzunder kommen an bobstliche heylikeyt unnd cardinal de Medici, mues er erst seyn unnd dem babst vorlesen unnd ertzellen, von e[uren] f[urstlichen] g[henaden] unnd hern Georgio, bischoff tzw Samlandt, ghegruest unnd in dy sache befolen unnd ghebethen mit gantzen vleis, dy selptighe bey ghedachte bobstliche heylikeyt befolen haben unnd vorauß itzunder in abewesen de[s] cardinals unnd h[ern] Nicolao Schonenberch etc., das dy sache iren unnd eynenguthen sleunighen vortganck irrechen muchte, och das e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd der gantze orden unnd das capittel, darc) beyd) muchten bleyben unnd behalten werden.  Das sey sunst langhe her nighebrauch, ubunghe unnd ghewonheyt gheubet, ghebraucht, ghehalten unnd gehatt haben. Welche och dar vor seyn bey ghedachte bebstliche heylikeyt, das e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd dem gantzen orden nicht ursache ghegheben wurde, dar durch {Bl. 2v} tzweytracht unnd kreyk auff das newe tzwischen  e[urer] f[urstlichen] g[henaden] unnd er kronen von Polen12) erwacksen muchthe, dar von abezwsteynde unnd das selptische den Polen intzreumen, were e[urer] f[urstlichen] g[henaden] unnd dem gantzen orden unnd capittel gantz nachteilich unnd unerledelich, angheseyn, das es an der grentzen gheleghen ist, unnd der bischoeff der ghenanthen kirchen in abewesen e[urer] f[urstlichen] g[henaden] eyner von den vornemesthen des ordens gubernator unnd stathelter e[urer] f[urstlichen] g[henaden] u(m)bes landes wu(r)de, och dem bischoeffthuem unnd capitel zw Resenbergk nachteylich seyn unnd eyn unvormutlicher schade, angheseyn, das e[ure] f[urstlichen] g[henaden] dy stetthe sloszke inkommen unnd der konninck alleyne dy stede, dar dy kirche gheleghen ist, underhanden haben, vorhyn och seylighen ghedochten her Joeb13), bischoeff zw Resenberch, mit statlicher vorsehunghe etzliches landes zw seynem leybe adder lebthaghe zw erbietunghe unnd enthaltunghe seynes standes beghenachighet e[ure] f[urstliche] g[henade] unnd vorseyn, das unnd anders itzunder aliis der kirchen unnd capittel abegheyn wurde unnd tzeweytracht dar durch och erwacksen. Dem h[ern] bischoeff zw Samlandt, izunder ghepostulirter bischoeff zw Resenberch, wert och ius questitum, das ist, das das capittel were vorghekommen mit irer postulacion der provision des babst., Wire) welthen unns och gheghen unnd bey e[urer] f[urstlichen] g[henaden] unnd hern bischoeff zw Samlandt und postulirthen zw Resenberch, seyns anghewanthen vleis bey bebstlicher heylikeyt berumen unnd antzeighen unnd erinneren, das e[ure] f[urstliche] g[henaden] ane allen tzewewel unnd der postuirte bischoeff nicht undanckbar seyn wurde, mit widerstatunghe seynes anghewanten vleis, mughe unnd furderunghe bey bebstliche heykeyt. Auff dys angheben unnd nach der lenghe ertzellen hot ghedachter her Johan Matheo dy brive gutwillich unnd dy selptighen mit sulcher underrichtunghe bebstlicher heylikeijt zw vorrechen unnd entdecken unnd unns auff den negesthen nachfolghenden thack bescheyden, eyn antwerdt darauff zw gheben entfanghen. {Bl. 3r} f)Alze wyr des andernf) thaghes widerumme bey im seyn erschinen, hot er unns von ghedochter bobstlicher heylikeyt eyn guet antwerdt ghegheben, das genante bobstliche heylikeyt e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd das capittel, in dem das e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd das capittel recht hetthen, alze das das capittel zw erwelen unnd postuliren hetthen, den postulirthen bischoeff unnd e[ure] f[urstliche] g[henaden] anders nicht dan recht widerfaren lassen unnd den postulirthen bischoeff darbey hanthaben. Dis ist alzo durch hern Johan Matheo, meynem g[henedigen] h[ern], dem cardinal s[an]ctorum quatuor coronatorum, der danne meyns g[henedigen] h[ern] von Derpts14) sunderlicher her, gunner unnd furderer ist. Unnd habe bey im unnd durch im das bischoeffthuem zw Dorpt15) och vorfurdert, der sich danne in der unnd andern sachen, dy ich von seynent weghen bey seynen g[henaden] vorfurdert, gantz ghenedich unnd gutwillich ertzeyghett unnd hoet mich och meyn g[henediger] h[er] von Derpt seyner g[henaden] unnd seyner g[henaden] dyner adder dinst bevolen, den ich och sunderlich itzunder von e[urer] f[urstlichen] g[henaden] unnd meins g[henedigen] h[ern] von Derpts weghen vleisseyelz ghebethen, unnd nu anghetzeightg), das mir das e[ure] f[urstliche] g[henaden] ghesreben unnd befolen hott, dy sache zw vorhoren unnd uberseyn, befolen weyter och, unns unnderrichtunghe zw nemen. Dem wir d(unn)e von stuendt, ßo unns ghedochter her Johan Matheo das anghetzeyghet hoet, e[urer] f[urstlichen] g[henaden] beghyr unnd unser unnderrichtunghe - wy wyr och vorhyn hern Johan Matheo nach der lenghe hatthen ertzalt - ghethan unnd eroffent. Darh) auff unns der cardinal gantz guetwillich antwerde unnd unns unnderrichthe, was unns n(o)tdurfftich were auff unnser theyl zw der sachen, alze von ersthen dy negesthe besthetunghe, alzei) hern bischoeffs Jobs seyligher gedechtnus, das das capittel och eligirt adder postuliret hetthe, habe myr unns gheghen seynen g[henaden], e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd hern bischoeff zw (Sa)malandt unnd postulirthen iczunderj) weghen bedanckt unnd hyngheganghen unnd unns lassen ausziyenk) auß den alten registren unnd bucheren, dar man sy danne findet unnd bozalt unnd dem cardinal widerumme uberantwerdt. Alze es der cardinal gheseyn hoet, ist er wol zwfriden ghewesen unnd unns {Bl. 3v} ghesaghet unnd befolen, wyr solthen och das indultum tzwweghe bringhen, das das capittel eligiren adder postuliren muchte, ßo were dy sache slecht. Dar auff thue myr itzunder vleis, das zw haben; ßo es alhyr vorhanden ist, habe wyr adder krighen, dasl) alhyr - alze ich mich nicht vorsey -, ßo wil ich, das e[ure] f[urstliche] g[henaden] mit bessern tzeitunghe zwsrieben. Ich habe alhyr ghehort, das dy kirche adder bischoeffthuem Resenberch sal sub concordaten [!] seyn adder vortracht der Deutzen nacion mit dem babst. Ich welthe mich aber nicht gherne mer berumen alze unns vonnothen were adder begherthen unnd alze myr wusthen zw beweysen, dar mir unserm widerteyle nicht sthoes gheben wider unns selber. Dys habe ich e[urer] f[urstlichen] g[henaden] derhalben nach der lenghe angheczeighet, das e[ure] f[urstliche] g[henaden] mack des thuendts gheleghenheyt wissen. Unnd was darin ghehandeldt unndm) was dar ynne weyter vonnothen ist, das e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd der postulatus dar zw vordacht mack seyn unnd das mit dem aller ersthen vorordenen, das myr das indultum adder was gherechtikeyt zw postuliren adder eligiren das capittel hoet mit den ersthen krighenn) mughen unnd mer geldes dar neben dan dy expedicion ist itzunder o)tzweyfechtich unnd erhaltunghe zwsammen bey der kirchen - wy ich dem bischoeff von Samlandt unnd Johannes Cristman och ghesreben haben. Vorhyn ist myr das thuent auszurichten nicht mitgheteyltp) wurden, alze das e[ure] f[urstliche] g[henaden] hyher vorsrieben hoet. Sunder Johan Cristman unnd Johan Katthenhouer16) haben das alleyne wolt ausrichten, habe ich das must ghescheyn lassen, noch  dem das sey es vor myr haben heymelich ghehalthen. Eer myr das er zwhanden kommen hetthe ich nicht kundt furderlich seyn. Ich welthe nu och durch meynem g[henedigen] h[ern], dem cardinal s[an]ctorum quatuor, nicht seyn schedelich ghewesen. Aber iczunder unnd hynvort sal e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd der postulatus guthen vleis unnd nicht anders alze {Bl. 4r} sich das eyghent unnd ghebuert unnd mir e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd der postulatus zwvortraunen [!] in der sachen sporen unnd befinden unnd hoeffhe eb goet wil dy sache sal mit vorseyghunghe gotthes des almechtighen unnd seyner lieben mutter Marien noch volgheyn; ßo myr aber nicht wurden haben eyns von den beyden - alze ich mich nicht vorsey unnd hoeffe -, ßo wil ich ßo fiele handelen bey meynem g[henedigen] h[ern], dem cardinal sanctorum quatuor, unnd hern Johan Matheo, das man das in der fruntscaff vorordent, das e[ure] f[urstliche] g[henaden] mack iren w[i]llen erhalten unnd der postulatus bey dem bischoeffhtuem bleywen. Hyr umme habe e[ure] f[urstliche] g[henaden] guthen vleis, das e[ure] f[urstliche] g[henaden] vorordent, das unns der eyn mit dem ersthen her inner ghefertighet werde unnd mer gheldt zw der sachen dan dy summe der expedicion der 2 episcopathenq) werdt sich uber 2 thausen fl erstreckenr); dan sey gheyn nicht anders dan als musthe man eyn itzlich episcopat sunderlich expediren unnd dar neben danne das er beyde episcopat zw sammen behelt. Wyr werden unnderricht, das der cardinal de Grassis17) hoet seynen bullen expedirt unnd ausghericht unnd an das capittel ghefertighet, im dy possession zw gheben; dan er hoet  alhyr bey dem babst unnd der Pole18) vorghetraghen, das in dem contractat tzwischen e[urer] f[urstlichen] g[henaden] unnd im alzo begrieffhen sey, das er mit dem episcopathe zw handelen unnd zw thuen unnd lassen unnd das zw v(er)sen saghe ich; aber dy weile ich itzunder dass) thuent habe in dy hant ghekrighen (m)eyn der orsachen halben, ebwol eyn contractat unnd concordia auff eczliche tzeyt tzwisschen e[urer] f[urstlichen] g[henaden] unnd den Polen begrieffhen ist, das eyn iczlichert) sal behalten, was er in dissem krighe hoet inghenommen, bis zw eyner bestimpten tzeyt unnd wegt ausspeuthu) der vorordenthen in der sache, ßo bringhet doch der contractat nicht mit unnd kan och nicht mit bringhen, wol ep der Pole dy stede hoet, dar dy kirche gheleghen ist, unnd den nutz darvon haben sol; ßo ist doch nicht begrieffhen unnd kan och nicht ghescheyn ane voruillunghe das gantzen capittel, das sey nicht muchten {Bl. 4v} welen, wor ynnen unnd der kirchen irem althen herkommen, privilegien, indultum adder concordaten das ghenninghe, das danne das capittel hoet, muchthe nutzlich ghefellich unnd bequeme seyn unnd vorauß dy weyle sey eins ordens seyn unnd dy hern adder capitulares under den orden seyn. Dis habe ich Johan Kristman alzo anghetzeighet unnd vor unnser besutzunghe zw haben wider den contractat, dardurch seyv) den babst zw milde unnderricht haben unnd dy provision alzo sunder dy warheyt erlanghet; danw) dis ist in dem rechte wol fundirt unnd befestighet, dar die regula iuris alzo spricht res inter alios acta non debet preiudicare x)tercio. Das ist: Hoet e[ure] f[urstliche] g[henaden] unnd der Pole eynem dem ander adder unnder deny) ander was ghegheben adder ghelassen adder nachghelassen, das sal seyn ane schaden der kirchen unnd capittel, dar e[ure] f[urstliche] g[henaden] nicht mit tzw disponiren, sunder alleyne der babst, z)alze irer obersthe. Ir kundt unnd mughet es och nicht thuen, dyweyle des capittels wille und consensus adder voruillena) adder besthetunghe des babst, dar nicht ubereynkommen. Darumme hoet das capittel mit der electionn unnd postulacion zw thuende unnd nicht der Pole, w(o)l eb ym e[ure] f[urstliche] g[henaden] dy stede hoet inghereumt zw eyner tzeyt. E[ure] f[urstliche] g[henaden] lasse och nichtb) dem Polen adder cardinal Grassis dy possession in keynerleyghe weghe gheben, sundere im von dem capittel lassen antworden, das dy sache henghet nu rechte vor dem cardinal sanctorum quatuor dem bobstliche heylikeyt dy sache zw vorhoren befolen, dar syne heylikeyt sey tzw milde von dem Polen unnd cardinal Grassis unnderricht worden, derhalben, das izunder noch dy sache im rechte henghet unnd das capittel postulirt haben unnd dy selptische hanthaben; ßo ist in das nicht zw dunde unnd mussenc) das och nicht thuen, quia lite pendente nichil est attemptandum nec innovandum. Aber e[ure] f[urstliche] g[henaden] lasse dem postulato dy possessio gheben uber das episcopat, alzo das er das gheninge exercire unnd vorfurdere unnd hanthabe dasgheninghe, das zw der d)iurisdiction ghehort, {Bl. 5r} aber nicht neyen unnd dasghenighe sich ghebrauchen, das zw den ordines hoert; dan dis lassen dy rechte zw. Hoet man aber dem postulato dy possessio ubiral adder fulkommelich ghegheben, ßo ghebe unns das e[ure] f[urstliche] g[henaden] zw vorstheyn. Wyr wollen nu darin wol eyn werk finden. Eins ist fiele besser als das ander. Das ist das d(rug) man dem Polen e)adder cardinal dy possession solthe gheben, wyr wurden in sverlich her ausser bringhen. Aber dyweyle das er inf) dy possession nicht kumpt, mack mang) dar fiele wogheh) zw finden unnd ghebrauchen. G[nediger] h[er], es ist mit myri) alhyr ghehaldeln worden, das haus halben zw kauffhen vor eynem, der fast reich ist, ßo habe ich im den bescheyt ghegheben, es were wol eyn mandat vorhanden zw vorkauffhen ghewesen. Ich wusthe aber nicht, ab das noch aldar were. Aber ich welthe e[urer] f[urstlichen] g[henaden] scrieben unnd das er myr antzeighethe, was er dechte, da vor zw gheben. Das selptighe welthe ich alzo e[urer] f[urstlichen] g[henaden] zwscrieben, er solthe och auff das hogste auff auff [!] 2 adder 3 ad 4 hundert fl dy summa bestimmen dan das selptighe kunde man hinder nach ubereynkon. Alzo hoet er ghesaghet, er welthe 5 thausent gulden darumme gheben unnd etzliche hundert gulden solthe es och tzwischen im unnd den orden nicht zw tuende seyn, wen das mandat aldar were, er welthe och (r)onstunden an das selptighe geldt in der Fuckerbancke vornissen zw entphanghen. Unnd ßo man das ßobalde nicht weldej) adder kunde anleghen, ßo welthe er durch dy unnd ander bencke wornissen unnd alle jar dar 3 hunderet fl Reinis betzalen, ßolanghe bys das man das selptighe geldt anleghethe. Ich halthe wen man 6 thausent dar vor krighethe, ßo wie es seynenn werden noch betzalt dan man kan nichts rechen dan dy stede der das krighet, der mues es bauven, unnd darzw haben 5 adder 6 thausent ducat(en) unnd mer; wil er etwas guets ausrichten. Wen einer f[urstlichen] g[henaden] befinde, das es nutzlich were zw vorkauffhen, ßo welthe ich e[urer] f[urstlichen] g[henaden] och rathen, das mank) dy andern heuser zw Witerbie unnd Monteflasknn unnd weyngarthen, grunde unnd weysen och vorkauffhhe [!], dan es solthe zw Roma noch 3 mal szol) fiel inbringhen alze dar. Man mues darzw dar nachtzien unnd {Bl. 5v} unkostunghe thuen, unnd eyne wyle gheret der weyn, dy ander  nicht. Unnd ist fast gheringhe, das es inbringhet, ßo ist es mit der hos(teri)en och eyne weyle. Findet man de dar in wandt, dy ander nicht unnd bleyven schuldich unnd vor außitzunder, dyweyle das dy strasse zw Roma nicht ghenghe ist unnd itzunder och des krighes halben. Ich halte man solthe, dar och m)thausent fl vor krighen, das man dar des jars eyn reddeliche nutzunghe muchte mit stieffthen adder anleghen unnd gerlich traghen. Sal man dis haus halthen, ßo mues man es bauven unnd vol eyn statlicher baw seyn, sunst traget es nichts. Unnd dar w[e]llen wol 5 adder 6 thausent ducat(en) zw bouen, und er mer dan wenigher. Dis habe ich e[urer] f[urstlichen] g[henaden] in besthen nicht wuest zw vorhalten, e[urer] f[urstlichen] g[henaden] bruder19) dy wollen etzliche kleyne heuser haben unnder dem hause abeghebrochen unnd vorendert; ßo haben sy doch dywile das [ich] tzw Monteflasknn unnd Witerbie ghewesen byn eyn heuselen dy helfthe abeghebrochen, wol eb ich yn von e[urer] f[urstlichen] g[henaden] weghen hetthe anghetzeighet, das e[urer] f[urstlichen] g[henaden] befel ghegheben hette, an dem hauße nichts zw vorantwerden adder bauwen, alze myr danne meyn g[henediger] h[er] von Derpt e[ure] f[urstliche] g[henaden] halben ernstlichen unnd hart befolen hoet unnd vorbothen; ßo ghebe ich das e[urer] f[urstlichen] g[henaden] n)ich schuldich unnd phlichtich byn zw erkennen, dan ich habe sey gantz vleyssick anghelanghet, ghebethen unnd e[urer] f[urstlichen] g[henaden] befel anghetzeyghet unnd erinert, das sey von e(p)hen e[urer] f[urstlichen] g[henaden] sreben wollen, was e[ure] f[urstliche] g[henade] zw f(ri)den unnd willen were, musthe ich lassen ghescheyn. Dis hot nicht mucht helfhen, aber disse schade ist noch gheringhe, aber weyter von zukommen habe ich das e[urer] f[urstlichen] g[henaden] anghetzeyghet. Hyrmit befele ich mich e[urer] f[urstlichen] g[henaden] unnd bitthe, e[ure] f[urstliche] g[henade] wolle mich vor e[urer] f[urstlichen] g[henaden] willighen dinner befolen habeno). Unnd ßo sich etwes mit der tzeyt muchte begheben adder loes werden, dardurch ich e[urer] f[urstlichen] g[henaden] dister erlicher muchte dynen, wollthe meyner e[ure] f[urstliche] g[henade] och bedencken unnd vorsorghen. Des p)wil ich wider(um)me geghen e[ure] f[urstliche] g[henade] widerumme, warin ich kan adder mack adder e[ure] f[urstliche] g[henade] zw ghebrauchen zw vordinen, gutwillich ghefunden werden. G[nediger] h[er) der notarius der hot sich och vorseyn, in demq){Bl. 6v} instrumento postulacionis, das er dy indictio nicht hot recht ghesatz, da er hot ghesatzt indictione secunda, darumme mag man eynr) ander instrument postulacionis, wy dass) forighe ist noet, alleyne das man das wortleyn andert, darinne indictione secunda und sriebet das recht. Hyr seyn sachen mit dem selptighen vorseyn vorloren worden. Unnd wen's dar hyr queme, das wyr darumme adder auff litigiren sollen, ßo vorlore myr es darmitthe. Ich  habe es och unnd Johannes Cristman dem bischoeff zw Samlandt das selptighe ghesrieben. Dis als itzunder habe ich euvern f[urstlichen] g[henaden] mit der eyle ghesrieben; ßo myr werden ghewisse botscaff haben, wil ich e[urer] f[urstlichen] g[henaden] unnd hern bischoeff ze Samlandt weyter srieben. Dis ist eyns zwfelliche botscaff ghewesen, den ich vormuchte auß dem lande zw Meissen20) bis gheghen Franckfordt t)an der Oder21) auff e[urer] f[urstlichen] g[henaden] tzerunghe an dy meynen reysen, dar ich es weyter anvorsrieben habe bey ghewisse eylender botscaff adder eynen eygennenu) botten mit dissen briven e[urer] f[urstlichen] g[henaden] tzw tzwfertighen. Dy banke dy bestelt dy brive ßo lenckstem [!], das dar keyne brive nicht dar utzugheben seyn. Man ließ danne eynen eyghen post gheyn. Dar habe myr von e[urer] f[urstlichen] g[henaden] keyn befel nicht von. Hyrmit befele ich e[ure] f[urstliche] g[henade] gottv) dem almechtighen unnd seyner lieben mutter Marien unnd allen lieben heylighen. Datum Rome am X taghe des mants octobris 21.
 

E[urer] f[urstlichen] g[henaden]        willigher dyner                                                                                                                            Nicolaus Blanckfeldt8)
                                                                                                                                                                                                        techent zw Reuel
 

Durchlauchsthen unnd hoeckghe-
[boren] fursthen unnd hern, hernn Albrechten
[Albrech]then margkgrawen czw Bran-
[bur]kg, burgkgraven czw Nurenbergk, Pommen hercz(o)k,
[czw Stett]yn, Pommeren etc. hertzoghen, des
[furst]en tzw Rügen etc. de Deützen
[ord]ens in Preussen hoiechmayster,
meynem ghenedigesthen herrn
 



Textkritische Anmerkung:

a)        Johan davor.
b)        Aus dhedochten korr.
c)        Aus das korr.
d)        Aus vo(r) korr.
e)        Aus Air korr.
f)-f)    Reklamantenartige Wiederaufnahme von der letzten Zeile von Blatt 2v.
g)        -itzei- überschrieben.
h)        Aus das korr.
i)        Über der Zeile.
j)        Aus zczunder korr.
k)       Mit übergeschr. e.
l)       Aus al korr.
m)     Aus is korr.
n)      -i- überschrieben.
o)      Davor gestr. stzey.
p)       Aus ghetzeylt korr.
q)      Aus exiscopathen korr.
r)       ererstrecken in Vorl.
s)      Aus dar korr.
t)      Aus iczlichen korr.
u)      Aus ausspeuch korr.
v)      Aus seyn korr.
w)     Aus das korr.
o)      Davor gestr. j.
y)     Aus dem korr.
z)     Davor gestr. alzlo.
a)     Es folgt gestr. ghe sten.
b)     Über der Zeile.
c)     nnussen in Vorl.
d)     Gestr. interdicto davor.
e)     Davor gestr. dy.
f)    Aus dn korr.
g)    Aus daman korr.
h)     Über der Zeile.
i)      m- aus nicht erkennbarem Zeichen korr.
j)    Aus weode korr.
k)    Aus dan korr.
l)    Aus zzo korr.
m)    Davor gestr. to fl.
n)     Davor gestr. ich wey.
o)    Aus zaben korr.
p)    Davor gestr. woltich.
q)    Es folgt gestr. in.
r)    Es folgt gestr. instrun.
s)    Aus dy korr.
t)    Davor gestr. adder.
u)   Aus eygenden korr.
v)   Aus dott korr.



Inhaltliche Anmerkung:

1)    Johan Cristman, hochmeisterlicher Bote (1521).
2)    Georg von Polenz, Bischof von Samland (1519 -+ 1550).
3)    Riesenburg, Residenz des Bischofs von Pomesanien.
4)    1521 Oktober 3.
5)    Die Bankniederlassung der Fugger.
6)    Rom.
7)    Julius de Medicis, Kardinal der Titelkirche San Clemente (1517-1523).
8)    Nicolaus Schomberg, Erzbischof von Capua (1520-1536).
9)    Johann Matheo, Vertreter des Kardinals von Medici (1521)
10)  Gemeint ist König Franz I. von Frankreich (1515-1547).
11)  Herzogtum Mailand.
12)  Polen.
13)  Hiob von Dobeneck, Bischof von Pomesanien (1501-1521).
14)  Gemeint ist der Bischof von Reval und Dorpat, Johann von Blankenfeld (1518-+ 1527).
15)  Dorpat.
16)  Johan Katthenhouer
17)  Achilles de Grassis, Kardinal (1511-1523).
18)  Gemeint ist König Sigismund I. von Polen (1506-1548).
19)  Gemeint sind Johann Albrecht von Brandenburg-Ansbach (*1499-+1550) und Gumbrecht von Brandenburg-Ansbach (*1503-+1528).
20)  Markgrafschaft Meissen.
21)  Frankfurt an der Oder.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh419.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 418 (1521 Okt. 10. Rom)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 6.4.2011) Datum überprüft (D. Heckmann, 6.4.2011) - Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () - Text mit Or. kollationiert () - äußere Merkmale beschrieben (D. Heckmann, 4.4.2011)
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 6. April 2011 - Letzte Änderung: 6. April 2011 von Dieter Heckmann

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