PrUB, DH 415

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2010)



1521 Oktober 29. [Königsberg]
{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]: Übermittlung eines Schreibens von [Kurfürst] Joachim von Brandenburg wegen ausstehender Geldschulden; erfolgreiche Bemühungen des Hochmeisters, die Rückzahlung auf zwei Fristen hälftig zu verteilen.

{Überlieferung}
B = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OBA Nr. 25145.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Konzept, Pap.; Rückverm. (von Hand des 16. Jhs.): Was mein g[nedig]st[er] h(er)r, der hohmeister an meister in Leifflandt der schuld(en) halb(en) des churfursten zu Brandenburg geschrieben, dinstag nach Simonis und Jude 1521; aus B 509 auf Umschlag (von Hand des 19. oder 20. Jhs.).



Unser freuntlich grus unnd was wir sunst liebs und gutts vermog(en) zuvor. Erwirdiger unnd geistlicher lieber oberster gebietiger und bruder, was der hochgeborne furst, unser freuntlicher lieber vetter, marggraff Joachim1) (etc.), an e[wer] l[ieben] seiner bezcalung halben tut schreiben, habt ir aus beiligenden schrifft(en) zu vornemen. Dieweil wir dan e[wer] l[ieben] vormals auch vorstendigt, was wir gemelten unserm vettern von wegen unsers ordenns vorschrieben und vorpfendet unnd sonderlichen das bei solchen grossen penen und pussen die bezalung lengst verschienen solt sein. Zo haben wir doch durch vil muhe und arbeit genanten unsern vettern als unsers ordenns freunt vermocht, das sein lieben der bezcalung die helfft auff weynacht(en) unnd die andere helfft auff ostern nestkommend(e) a)gewertig wil seina), das doch sein lieben mit beschwerlichem thun eingegang(en). Und haben uns derweg(en) auff ein newes mit hohen penen auff lande und lewten des ordens in Leifflant2), wo solche zcalung nicht gehalt(en) wurd, vorphlichten und eingehen mussen mit sambt den sched(en) und anders, was sein liebenb) dorauff gegang(en) und weiter geen wurdt, welchs algereit mit demjenigen, zo dorauff gegang(en) 35000 gutlich treffendt. Und wiewol wir euch vormals die summa geringer und weniger zwgeschrieben, zo ist doch solchs aus versetzung in unser cantzlei gescheen. Derhalben wollen wir euch abermalsc) hiemit auffs freuntlichst gebet(en) haben, ewer lieben wollen sich dermaßen - dieweil unser vetter marggraff Joachim auf die land(e) Leifflant gewißen - schicken, damitd) die helffte der obenant(en) summa gewisse auf erstkunftigee) weynachten und die andere helfft auff volgende ostern gewisse gefalle undd) den land(en) Leifflant auch dem ord(en)n weiter schad(en) vorhut  angesehen, das gleichmeissig unser oberster gebietig(er) Teutscher und Wellischer land(e) in eynem merem auch gethan hat und sich dem gantzen ord(en) zcum best(en) gehorsamglich(en) beweißen. Welchs wir uns zw euch auch dem alzo volgg) zwtun versehen wollen. h)Begern hiemit e[wer] l[ieben] antworth) dessennt wir um(m)b euch gnediglichen auch freuntlichen zu beschuld(en) und zu erkennen gneigt. Datum dinstags nach Simonis und Iude 1521.


Textkritische Anmerkung:

a)-a)    Über gestr. entpha(e)n wolle.
b)        Es folgt gestr. weiter.
c)        Über der Zeile.
d)-d)   Über dem Seitenfuß.
e)        Über der Zeile.
f)         Es fogt gestr. ohn.
g)        v- aus nicht erkennbarem Zeichen korr.
h)-h)    Am linken Zeilenrand.
i)-i)    Unter der letzten Zeile am rechten Blattrand eingerahmt.
 



Inhaltliche Anmerkung:

1)   Kurfürst Joachim I. von Brandenburg (1499-1535).
2)   Livland.
3)   Dietrich von Cleen, Deutschmeister (1515-1526).


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh415.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 415 (1521 Oktober 29. [Königsberg])
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 23.6.2010) Datum überprüft () - Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () - Text mit Or. kollationiert () - äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 23. Juni 2010 - Letzte Änderung: 23. Juni 2010 von Dieter Heckmann.

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