PrUB, DH 347

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2007)


1523 Februar 9. Königsberg.
{Regest}
[Der preußische Regent,] Bischof Georg von Samland an Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach: Ankunft des livländischen Sekretärs Peter Robel mit der Zusage des Meisters [Wolter von Plettenberg] und seiner Gebietiger, einen Teil der gewünschten Summe Geldes als Darlehn zur Verfügung zu stellen.

{Überlieferung}
A = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OBA Nr. 25938.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Eigenhändige Ausf., 1/2 Folio, Vorderseite beschr.; Rückverm. ier furstlichren gnaden eigene hende von Schreiberhand; Altsign. Schl. LXVVa No 77.



Mein gantzs willig unnd geflissen dinst altzeit zuvor! Hochwirdigster, durchlauchter, hocheborner furst, gnediger her, als Cristoff(1), secretarius, ewrn f[urstlichen] g[naden] in der eyl bey Asmus Pflocken(2) die handelung aus Leyfflant(3) zwgefertigt, auch daneben angezeigt, was fur ein botschafft ank(o)men wirt, alzo ist Petrus Rebel(4), secretarius, welcher vom meister(5) abgefertigt wurden, dem ich auch am sontag nach Dorothee(6) in beyweßen etlicher hern vorhorunge gegeben, ankomen. Alzo hat er sunder credentzs und instruction angetrag(en) dem abschit nach wie auch die antwort mibringt, das inen der meister zw
e[wrn] f[urstlichen] g[naden] abgefertigt mit diesem bevehel, alhier nicht furuber zw zihen, sunder mich zuvor ansprechen, dißer gestalt, dieweil sie sich entlichen beschlossen, ewern f[urstlichen] g[naden] zw helff(en) und in irem vermogen nicht ist, die gantze summa auszuricht(en), habe er bevehel, e[wre] f[urstliche] g[nade] zw bitt(en), ab die summa etwas geringert mocht werden. Auch gebeten, ime zu vormelten, an welchem ort er e[wre] f[urstliche] g[nade] antreffen mocht. Demnach gnediger furst und her, dieweil ich zo vil befinde, das es dem meister seinem anzeigen nach nicht moglich, solche summa gentzslichen und gar dazwgeben dan ich sonderlichen den secretarien angeret, was hoch ir erbieten. Er hat sich aber nichtis wollen blos geben, sunder das die prelat(en), auch lande und stett(en) nichtis dabey thun wollen. Aber diss habe der meister gesagt, dieweil er je se offt von e[wrer] f[urstlichen] g[naden] ansuchen wurdt, wolle er sambt seinen gebietigern leyhen und borgen, damit er e[wrer] f[urstlichen] g[nade] mit eyner steuer ader zcerung zw hulff komen thu. Dem nach ist der hern und mein gutbedunck(en), e[wre] f[urstliche] g[nade] wollen anhoren, was sich der meister erbieten tut, dan besser, das e[wre] f[urstliche] g[nade] ichtis dan nichtis erlangt. Versehe mich derhalben, e[wre] f[urstliche] g[nade] werden sich der gebure nach hirinne wol wissen zu erzeig(en), dan diße lewt wollen nach zur tzeit nicht gebuchet sein. Wie sie dan e[wre] f[urstliche] g[nade] selbst wollen kennen tut, das hab ich e[wrer] f[urstlichen] g[naden], der ich demitig und willig dinst zu erzeig(en) nicht wollen zeig(en). Dat(um) Konigsperg montags nach Dorothee in XXIIIt(en).
E[wrer] f[urstlichen] g[naden]
                                                                                                                                                                                                                                                                Georg(7) von gotts gnaden
                                                                                                                                                                                                                                                                bischoff zw Samlant

Hochwirdigsten durchlauchten hochfursten und hern, hern Albrechten, uns hoemeister, burggraffen g zw Stettin, Pomern, der Wenden hertzogen, burg eg unnd fursten, g[nedigen] hernn


Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Christoph Gattenhofen (*1484-+1537), hochmeisterlicher Sekretär.

(2)    Asmus Pflock, hochmeisterlicher Bote (1523).

(3)    Livland.

(4)    Peter Robel, Sekretär und Kanzler des livländischen Meisters (1520-1526).

(5)    Gemeint ist der livländische Meister Wolter von Plettenberg (1494-1535).

(6)    1523 Febr. 8.

(7)    Georg von Polenz, Hauskomtur von Königsberg (1516-1519) und Bischof von Samland seit 1519 (*1478-+1550).


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh347.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 347 (1523 Februar 9.Königsberg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 26.10.2007) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 25. Oktober 2007 – Letzte Änderung: 25. Oktober 2007 von Dieter Heckmann

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