PrUB, DH 343

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2007)


[1412 April 4]. [Marienburg].
{Regest}
[Hochmeister Heinrich von Plauen an König Wenzel IV. von Böhmen]: Trotz der Belehnung mit der Pfarrkirche zu Elbing und anderen Wohltaten von seiten der Hochmeister Übertritt des Domdechanten von Frauenburg, Bartholomäus Boreschau, zum polnischen König [Wladislaw Jagiello]; Forderung auf Herausgabe der ihm vom polnischen König versprochenen Güter zu Tolkemit und Passenheim durch Boretschau.

{Überlieferung}
B = GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 5, S. 155 f., seit 1945 verschollen.

{Drucklegungen}
G. Cuny: Die beiden Preußenfahrten Herzog Heinrichs des Reichen von Bayern und Bartholomäus Boreschau, Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins 59 (1919), S. 160 f.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Loses Mundum im Kopialbuch, Ergänzungen in eckigen Klammern nach Voigt, Gesch. Preußens, Bd. 7, S. 115 Anm. 1.



Ein bekenntnisse wie sich meister Bartholomeus(1)  hat gehalten .......................................... gnade geschr. hat von meyster ........... czu wissen wie her sich ken mir und myme orden hat gehalden czu der czyt als der herre Koning von Polan(2)  vor Marienburg(3)  lag und eyn sulch bekennen sulde in rechter ............... noch dorch lieb noch dorch leydt ................ mir ist wissentlich, daz dem selbin meiszter Bartholomeus, der in vil fruntlichen und gonstlichen gnaden bey mynen vorfarn seliger gedechtnisse .. lange wile gutlich gehandelt und dirczegen .... vil guter, dye her von myme orden hat entpfangen ......... belehnet mit der pfarkirchen czum Elbinge(4), die jo der besten pfarren eyne ist im lande czu Prussen. och geruche ewer gnade czu wissen, daz czu der czyt ee der herre Koning von Polan vor Marienburg qwam, do was der egnante meister Bartholomeus by mir uff dem husze und entpfing von myme orden hundirt marc und bath mich, daz her ken Danczke(5)  mochte zyen, do her meynte mym orden vil notczer sin geworden [denn] czu Marienburg, ab daz husz belegen {S. 161} worde, want so man daz huis wolte belegen, .. wolde her sin geczogen busen landes czu forsten herren ritter und knechten, myns ordens beste czu werben. Alzo schyet her von mir und czoch ken Danczk, von danner her vordan zoch zum hern Konige von Polan in das here, und was do mit im und by im in allen rethen und gesprechen. her was ouch mit den vor dem huse, die das hus von mir vorderten und hieschen. So bath her mit etlichen andern umb myns ordens gutter alz Tolkemite(6)  und Bassenheym(7), die im [vom] Konige wurden vorbriefet. Vortmeer do wart eyn knecht gefangen uff dem huwze czu Marienburg in der czeit alz is was belegen; der selbige bekante vor herren rittere und knechte, die off den huze woren, meister Bartholomeus hette usgericht, das her daz hus Marienburg sulde haben [angebrent] an dren enden und zulde usgeen ....... bekentnisse ......... wars adir unwares doran sy ......... ich czuwissen euwern gnaden ............ halden. Czu merer .......... [Ma]anstages in der oster heiligen tagen ........
Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Bartholomäus Boreschau, hochmeisterlicher Leibarzt, Pfarrer von Elbing (1398) und Domdechant von Frauenburg (1412).

(2)    Wladislaw Jagiello, König von Polen (1386-1434).

(3)    Marienburg a. d. Nogat.

(4)    Elbing.

(5)    Danzig.

(6)    Tolkemit, zw. Elbing und Frauenburg.

(7)    Passenheim, nw Ortelsburg.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh343.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 343 ([1412 April 4. Marienburg])
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 4.7.2007) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 4. Juli 2007 – Letzte Änderung: 4. Juli 2007 von Dieter Heckmann

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