PrUB, DH 282

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2005)


1519 Juli 8. Königsberg.
{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg], den [Erz-]Bischof von Riga [Caspar Linde] und an den Bischof von Reval [Johann Blankenfeld]: Zollbetrug Kirsten Konnigs und der anderen im Auftrage des Rigaer Bürgers Hans Brawins nach Königsberg gefahrenen Kaufgesellen und Beschlagnahmung der nichtdeklarierten Zobel- und Marderfelle.

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 42, S. 389 f.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



Freyttagk unnd tage Kiliani ist dem meyster auß Leyfflandt(1) , Riga(2), Reuell(3) , bischoff(en) mutatis mutandis folgende maynung geschr(ieben): "Wir haben e[uer] l[ieb] schreib(en), ßo ir von wegen Hans Brawins(3) , burger zu Riga, an unns gethan, empfhangen und darauss, wes sich dieselben geg(en) e[uer] l[ieb] beclagt, verstanden. Dieweyll  wir dan darauss befunden, das ir des handelß von denselben e[uer] l[ieb] underthanen hiemit denselb(en) zu entdecken. Und ist der, das eyner mit namen Kirstian Konnig(4)  under andern mith ettlichen vassen {S. 390} mith ware hier zu Konigspergk(5)  ankomen und dieselben innehaldts unnßers offentlichen mandats nydergelegt unnd darnach dieselben vesser mith ware zu wasser ins tieff geschieffet und unßernn pfunthmeister angeßagt mith erbiettung, dieselben zu verpfund(t)en. Welchs auch ein tayls alßo gescheen unnd verpfunth wurden. Und alß wir in erfarung komen, das dieselben kauffgesellen solche ire ware mith betriegkligkeit angesagt, alßo die ware alles fur grawwergk etc. vorpfunt wurden und zuletzt zcobelen und mardern befunden, dadurch unnßer pfuntzoll nach alt(em) gebrauch unnd herkomen geschwecht und mith unwarheytt dawider gehandelt, haben wir den unße(r)n bevolhen, denselben ire verlewmikte ware zu nemen unnd in unnser gewere zu brengen, em alßo gescheen. Derhalbenn wollen wir uns versehen, ir und andere werdenn hirinne bedencken, das solchs von den unße(r)n nicht unbillich gescheenn mith guttlichen begeren unnd synnen, dießer unßer warhafftigen bericht glaub(en) zu geben. Und wer dieselben e[uer](a) l[ieb](a) underthan ader ire diener bey e[uer] l[ieb] mith solchem ungegrundt(em) bericht ankomen wurden, dieselben davon abzuweyssen, dan wir unnß dermaßen gegen eynen idern haldten und beweyssen wollen, damit gespurtt, das wir nicht(en) unbilligs gegen ymandts furnemen, uns auch unszer unnd unnßers ordenn gerechtigkeit nicht encziehen wollen lassen. Solchs sein wir umb e[uer] l[ieb] und die ewern in gleichmessigen fahell genedigklichen zu beschuldenn genaigt". Dat(um) u[t] s[upra].
 Textkritische Anmerkungen


(a)    Über gestr. euer.



Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Livland.

(2)    Riga.

(2)    Reval.

(3)    Hans Brawins, Bürger zu Riga.

(4)    Kirsten Konnig, Rigaer Schiffer und Kaufgeselle.

(5)    Königsberg.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh282.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 282 (1519 Juli 18. Königsberg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 27.07.2005) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()


Datum der Erstanlage: Mittwoch, 27. Juli 2005 — Letzte Änderung: 27. Juli 2005 von Dieter Heckmann

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