PrUB, DH 145

1513 September 12. Königsberg.

{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg] an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]: Empfangsbestätigung der hochmeisterlichen Briefe und Dank für die Bereitschaft, mit den livländischen Prälaten und Gebietigern über die Beschickung des Konzils zu beratschlagen; trotz Abratens, sich mit der Krone Polens in kriegerische Auseinandersetzung zu begeben, Hoffnung auf livländische Unterstützung.

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 35, Bl.331v-332r.

{Drucklegungen}
--.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag

{Datierung} Montags nach nativitat(is) Marie ist des morgens ummbs seigers newen volgende meynung dem hern meijster geschribenn: "Wir habenn ewer schrifft, doraus wir vormerck(en), das euch unser briffe zwkomen unnd behendet seijnt wurden, entphangen und ires innehalts vorlesen. Unnd thun uns freuntlich bedanck(en), das ir unser betrachtung der besuchung halbenn des heijligen conciliums ewer prelat(en), gebietig(er) unnd andern zu eroffen und mit denselben zw beratschlagenn gesijnnet seit. Tzweijffelnn nicht, ir sambt inen werden genugsam, was unsers ordenns dißer land(en) Prewßenn⁽¹⁾ und allenthalben die notdorftt erfordert, erwegen und uns desfahls ewer gutdunck(en) mitteylenn wollen, uns auch in krig unnd unwillen mit ko[nigkliche]r ir[lauchtigkei]t unnd der cron Polan ⁽²⁾ ewerm rat nach ungerne begebenn, wan wir lieb unnd fride mit seijner ir[lauchtigkei]t zw meren und halt(en) - wie euch bewust - mit hulff ewer ander unser hern und freunde mit vleis stets tracht(en). Und wissen ewer antwort, ze ir auff vilfaltig anregung seijner ir[lauchtigkei]t der hulff unnd beijstands halben wider die ungelewbig(en) geg(eben), nach umstendigkeit unnd gelegenheit aller sachenn nicht zu verbesserenn, dan wir auch nicht fynden durch ursachenn - zum teijl in ewer schrifft angezeigt - solch hulff gentzlichenn abzwschlaen ader auch zwzwsagenn, sunder zwer wart(en), das ir von ewern geschickt(en) auf die artickel ewer werbung, [Bl. 332r] an seyne ir[lauchtigkei]t gesannt, antwort uberkomet. Dan wo seyner ko[nigkliche]n ir[lauchtigkei]t antwort bequeme mittel unnd wege zw freuntlicher eyntracht und verbindung beijder lande mit synnung furder hulff micht sich brecht, sehen wir fur tulich unnd nutzlich an. Das ir solchs abermals wejiter in ewer prelat(en) und gebietig(er) etc. betrachtung unnd gutdunck(en) stellet unnd mit denselbigenn dopraws ratschlagt unnd handelt unnd so ir unns alsdan, was euch begegent furstendiget unnd unsern rat gesynnet, seijn wir unbeschwert und gantz erbotig gemeyner cristenheit, unserm ordenn, euch unnd den landen Leijfflant⁽³⁾ zw merung, ere unnd nutzs uns sambt unsern prelat(en) unnd gebietigern mit den sachenn zw bekommern und mit getrewenn rat unnd bedenck(en) nicht zu vorlaßenn. Unnd wo wir ewer furnemen die holdung von der ritterschafft der lande Hargan⁽⁴⁾ unnd Wierland(en)⁽⁵⁾, auch der stat Reffal⁽⁶⁾ von unsern wegenn zw entphaen, eher gewust hett(en), wollen wir euch unser bedenck(en) auch nicht vorhalt(en) habenn". {Datierung} Datum ut [supra].

Es ist auch hienebenn eyn peitsch gemacht und alzo weg gefertigt.

Inhaltliche Anmerkungen

(1)    Preußen.

(2)    Polen.

(3)    Livland.

(4)    Harrien, Landschaft in Nordestland.

(5)    Wierland, Landschaft in Nordestland.

(6)    Reval.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh145.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 145 (1513 September 12. Königsberg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 31. Mai 2003) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()

Datum der Erstanlage: Samstag, 31. Mai 2003 — Letzte Änderung: 31. Mai 2003 von Dieter Heckmann

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