Die preußischen Städte- und Ständetage 1431-1435

343 1431 März 12 Stuhm / Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 4 / ASP 1, 399.

(5.) Beratung über den Zoll an der Deime, Paul von Rusdorf verkündet Sätze.

344 1431 Mai 15 Marienburg / Thorn, Elbing, Danzig. HR (2) 1, 31 / ASP 1, 402.

Beratung über den Zoll an der Deime; Danziger Bürger haben darüber geklagt.

345 1431 Nov.25 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg. HR (2) 1, 91 / ASP 1, 407.

(1.) Die Städte lehnen die verlangte Steuer ab und warnen vor einer Entzweiung der
Stände; schlagen Tagfahrt vor.

346 1431 Dez.30 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 92 / ASP 1, 408.

(1.) Die Städte bewilligen die Steuer unter der Voraussetzung, daß alle gleichmäßig
beteiligt werden.
(2.) Nur Thorn schließt sich dem nicht an.

347 1432 Jan.25 Elbing / Kulm, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 93 / ASP 1, 411.

(1.) Ein Beschluß der Stände zur Steuer kommt nicht zustande (fehlende Vollmachten
der Ritter und Knechte, Thorner nicht anwesend). [Es folgen Berichte über regionale
Versammlungen.]

348 1432 Apr.9 Stuhm / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 108 / ASP 1, 422.

(3.) Schließung der Straßen soll bestehen bleiben.
(6.) Königsberger klagen über die Pfundzollerhebung in der Balge und Danzig von
Schiffen, die aus Königsberg kommen; HM will dies abstellen.
(8.) Danziger klagen über den Mühlmeister zu Danzig, der aus Stargard und Schöneck
zum Markt gebrachtes Mehl nehmen läßt; andere Städte schließen sich dem an.
(9.) Frage des Zolls auf der Deime vertagt.

349 1432 Apr.30 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg. HR (2) 1, 125 / ASP 1, 421.

(1.) Der Orden bittet die Stände um Zustimmung für Bündnis mit Swidrigal.
(3.) Die Stände verschieben eine Antwort auf die Steuerforderung des Hochmeisters
mit Hinweis auf Fehlen der Kulmerländer.
(5.-7.) Auch die Fragen zum Mühlmeister in Danzig, zum Zoll bei Labiau und zur
Öffnung der Straßen werden vertagt.

350 1432 Mai 15 Christmemel / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. ASP 1, 426.

351 1432 Nov.12 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg. HR (2) 1, 153 / ASP 1, 430.

(1.) Bündnis mit Swidrigal führt zu Vorwürfen der Stände, dies sei ohne ihre
Zustimmung geschlossen; der Vorschlag des HMs, vier Vertreter der Stände in seinen
geheimen Rat aufzunehmen, wird nur von den Landesrittern angenommen.
(2.) Die Macht der Räte wird eingeschränkt: wesentliche Entscheidungen nicht ohne
Zustimmung der Stände.
(3.) HM und Gebietiger versprechen, niemand ohne Urteil hinrichten zu lassen.
(4.) Klagen gegen HM und Orden sollen auf einer jährlichen Tagfahrt verhandelt
werden, auf der Recht gesprochen werden soll (Richttag).
(5.) Hochmeister sagt gutes Regiment zu. ...
(7.) HM bittet die Stände, die freundlichen Vereinbarungen bekanntzumachen, damit
Bitterkeit und Unwille im Land abgetan werden.

352 1433 Jan.20 Danzig / Kulm, Thorn, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 161 / ASP 1, 436.

353 1433 Jan.28 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 164 / ASP 1, 437.

(1.) Beratungen über die Akzise; der Vorschlag einer zeitlich begrenzten Einführung
wird von den Landen und Städten zur Beratung zurückgezogen.
(2.) Städte wollen darauf zur nächsten Tagfahrt antworten.
(3.) Ausfuhrverbot für Getreide einträchtig beschlossen.
(5.) Sperrung der Straßen bleibt bestehen.

354 1433 Febr.13 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 165 / ASP 1, 439.

(1.) Die Stände, vor allem die Städte, lehnen die Akzise ab.
(2.) Ein älterer Steuervorschlag, von den Städten eingebracht (1431), ist dem Orden zu
wenig, wird aber auch von den Ständevertretern nicht gebilligt.
(3.) HM fordert stattdessen Anleihe, doch wiederum zurückgezogen.
(4.) Erneuerung des Vorschlags einer Akzise.

355 1433 März 9 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg. HR (2) 1, 166 / ASP 1, 440.

(1.) Akzise wird endgültig abgelehnt; HM fordert andere Lösung, die auch mit
Beteiligung des Ordens beraten werden soll.
(2.-3.) Stände erbieten sich zur weiteren Hilfe.
(8.-9.) Städte legen veränderten Steuerentwurf vor.
(10.) Einzug der Hilfe bis zum 24.Juni.
(11.) Richttag vereinbart auf 13.Oktober.
(15.) Klagen der Danziger über das Wasserrecht werden auf dem Richttag verhandelt.
– ASP 1,443
[Klagen der Danziger, dem Rezeß hinzugefügt]
(1.) Die Brauer müssen auf der Mühle zweifache Metze geben, obwohl diese Abgabe
nur für ein Jahr zugestanden wurde, um die abgebrannte Mühle wiederzuerrichten.
(2.) In der Mühle muß man 2 gute sol. geben statt früher nur 8 d. bzw. einen Mühl-
pfennig, wenn man seinen Knecht dabei hatte.
(3.) Die von den Bürgern dem Komtur geliehene Wiese ist versetzt worden, und sie haben sie nicht zurückbekommen.
(4.) Der vorletzte Komtur hat auf der Stadtfreiheit Häuser bauen lassen, zum Nachteil
der Gemeine und namentlich der Handwerker.
(5.) Die Abbrechung des Bischofshauses hat ihnen nur Kosten und Mühen bereitet.

356 1433 vor Apr.19 – / – . ASP 1, 448.

357 1433 Nov.19 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 206 / ASP 1, 470.

358 1433 Dez.18 Thorn / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 214 / ASP 1, 478.

359 1434 Jan.6 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 240 / ASP 1, 483.

360 1434 Jan.24 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 241 / ASP 1, 485.

(5.) Auf die Aufforderung des HMs haben Lande und Städte ein "Regiment" aufge-
setzt und schriftlich übergeben; darüber wurde intensiv verhandelt.
(8.) Land und Städte haben vereinbart, gemeinsam vorzugehen, falls jemand gegen
ihre Rechte und Privilegien bedrängt werde.
[Regiment = Entwurf einer Landesordnung durch die Stände, mit Vermerken.]
5. Einhaltung des Rechts und der Gerichtsverfahren nach Privilegien, Gewohnheiten
und Willküren; HM verweist bei Klagen auf den Richttag.
6. Ritter, Knechte, Städte und Land sollen bei ihren Privilegien bleiben; HM: Gerichte.
7. Schulden der Herren sollen nicht mit Gewalt gepfändet, sondern vor Gerichten ein-
geklagt werden; HM verweist wiederum auf ordentliche Gerichte.
8. Herren und ihre Diener sollen in Handelsangelegenheiten allen Kaufleuten gleich
sein; HM reserviert dagegen eigene Güter des Ordens und altes Recht der Schäffereien.
9. Die Herren sollen die ins Land kommenden Waren und Lebensmittel nicht belasten
oder behindern; HM: soll stehen zur allgemeinen Erkenntnis.
10. Das ungewöhnliche Handeln der Herren zum Nachteil der Bürger und Einwohner
soll abgelegt werden; HM stimmt zu.
11. Ausfuhrverbote sollen für alle gelten, kein "Glauben" oder Ausnahmen; Bedenken.
12. Freigabe der Straßen im Land; HM: jeder soll bei seinen Rechten bleiben.
13. Niemand soll beim Mahlen mehr bezahlen als die bloße Metze; HM will auf jeden
Fall Mahlpfennig ablegen.
14. Schulmeister der Städte sollen vom HM nur bestätigt werden; HM: wie vorher.
15. Schulden der Ordensherren sollen aus dem Ordensbesitz bezahlt werden; HM:
Geldverleih an Ordensbrüder nur mit Erlaubnis des Ordens und schriftlich.
16. Amtsträger des Ordens sollen nicht Vorkauf erzwingen, sondern auf den Markt
gehen wie andere; HM: wie bisher.
17. Der Orden soll keine Handwerker oder Krüger vor den Städten oder Burgen zu
deren Schaden ansetzen; HM: jedem sollen seine Privilegien erhalten bleiben.
18. Jede Stadt soll nach ihrem Willen Bürgermeister, Ratsherren, Richter und Schöffen
wählen können; HM: alte Gewohnheit.
19. HM und Gebietiger sollen Landeskinder als Diener nehmen; bejaht.
20. Wer in Übereinstimmung mit den Ständen das Wort führt, soll davon keine
Nachteile haben; bejaht.
21. Einheit der (kulmischen) Maße im ganzen Land; HM: alte Gewohnheit.
22. Die zum Verkauf ins Land gebrachten Pferde sollen nicht über einen halben Tag
und eine Nacht in den Ordenshäusern bleiben; bejaht.
23. Bei Rechtsstreitigkeiten soll das Verfahren seinen Fortgang haben, ohne daß an die
Herrschaft appelliert wird; bejaht.
24. Niemand soll wegen seiner Schulden zu Unrecht geleitet werden; bejaht.
25. Gerichtsbußen sollen mit Gnade eingefordert werden, nicht nach Mutwillen gegen
Gott und Recht; bejaht.
26. Was HM, Gebietiger und Stände einträchtig beschlossen haben, soll nicht nach dem
Abzug der Stände gewandelt werden, sondern wieder nur mit Rat der Lande und Städte;
bejaht.
27. Niemand soll gezwungen werden, in den Mühlen der Herren zu mahlen; offen.
28. Mehl, Getreide und Lebensmittel sollen von einer Stadt in die andere gebracht
werden können; offen und für weitere Beratung reserviert.
29. Bauern sollen in den Städten nur bis zu einem ½ guten f. beklagt werden, sonst nur
vor ihren Herren; bejaht.
35. Das von den armen Leuten auf dem Lande geforderte ungöttliche und unmögliche
Scharwerk soll abgestellt werden, das ihnen schadet, an Feiertagen usw.; bejaht.
36. Richttag soll alle Jahre abgehalten werden; HM steht zu seinen Zusagen.
37. Niemand, arm oder reich, soll ohne Urteil und Recht an Leib oder Gut bestraft
werden; bejaht.
38. Güter zu Magdeburgischem oder Preußischen Recht sollen im Erbfall auch an
Brüder und Vetter wieder ausgegeben werden; für weitere Beratung zurück. ...

361 1434 Feb.26 Rastenburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 268 / ASP 1, 491.

(8.) Streit der Danziger mit dem Komtur über die Häuser in der Altstadt soll
geschlichtet werden; Brief des HMs an den Komtur.
(10.) Pfundzoll soll abgeschafft werden; wenn nicht, wollen die Städte Kontrolle über
die Ausgaben davon gewinnen.

362 1434 März 2 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig. HR (2) 1, 268 / ASP 1, 491.

363 1434 Apr.25 Marienburg / Thorn, Elbing, Danzig. HR (2) 1, 285 / ASP 1, 493.

364 1434 Mai 10 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 287 / ASP 1, 496.

365 1434 Juli 4 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 356 / ASP 1, 501.

(8.) Städte verhandeln über das Verbot des Hochmeisters, von einem Gebiet ins andere
Versammlungen abzuhalten (ASP 1, 499); verschoben auf die nächste Tagfahrt.

366 1434 Sept.12 Slottorie / Kulm, Danzig. ASP 1, 506.

367 1434 Sept.18 Thorn / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 376 / ASP 1, 508.

368 1434 Okt.1 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 380 / ASP 1, 513.

(8.) Verbot von Vorkäufen; alles soll auf den Markt kommen.
(10.) Verhandlungen mit den Gebietigern über den Brief des Hochmeisters zum über-
greifenden Verhandlungsverbot; diese wollen sich für Aufhebung einsetzen.

369 1434 vor Dez.5 Graudenz / Kulm, Thorn, Elbing, Königsberg-Altstadt. ASP 1, 523.

370 1434 Dez.24 Thorn / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 416 / ASP 1, 524.

371 1435 Febr.13 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig. HR (2) 1, 420 / ASP 1, 527.

372 1435 März 22 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 423 / ASP 1, 529.

373 1435 März 25? Marienwerder / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, HR (2) 1, 423 / ASP 1, 530.

374 1435 Mai 2 Thorn / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 425 / ASP 1, 531.

[o.Nr.] – ASP 1, 536.
[Verhandlungen des Hochmeisters und Ordens mit den Danzigern, 9. Juli 1435.]
(2.) Verbot der Biereinfuhr steht bevor (aus Hamburg und Wismar).
(3.) Verhandlungen über die Stadtfreiheit; soll Begehung nach Handfeste erfolgen.
(4.) ... Fragen der Bauten am Stadtgraben wird zurückgestellt.
(5.) Zur Frage der doppelten Metze und der 4 sol. will sich der HM nicht äußern;
allerdings wird er den Mühlmeister anweisen, alles Ungewöhnliche abzustellen.
(6.) Verboten bleibt die Zufuhr losen Mehls zum Markt; gestattet ist Pfundmehl.

375 1435 Aug.5 Marienburg / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg. HR (2) 1, 459 / ASP 1, 538.

(5.) ... Verhandlungen über den inhaftierten Kulmer Bürgermeister Johann Stercz, dem
seine Aussagen vorgeworfen werden (vgl. ASP 1, 532-34).
(6.) Pfundzoll in der Balge: Sollen nur die Schiffe entrichten, die das Land verlassen.

[o.Nr.] – ASP 1, 539.
[Verhandlungen des Danziger Rats mit der Gemeinde, 1435 Aug. 9.]
(1.) HM und Orden sollen künftig keinen Krieg oder Feldzug ohne Zustimmung der
Prälaten, Lande und Städte beginnen; Zusage einzufordern.
(2.) Johann Stercz soll aus dem Gefängnis befreit werden.

376 1435 Sept.4 Elbing / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt, Braunsberg. HR (2) 1, 473 / ASP 1, 541.

(1.) HM erklärt sich zur Freilassung von Stercz bereit.
(2.) Stände fordern die Einhaltung ihrer Rechte und die Abstellung der fare (Hinterlist, Falschheit, Betrug, Gefährdung u.a.), in der sie gegen den Orden gestanden hätten; HM
sichert ihnen das zu und betont, er wäre doch kein Mörder.
(3.) Gerüchte und Verleumdungen sollen eingestellt werden.
(4.) Wenn einer seiner Gebietiger nachweislich etwas von Todesstrafe (koppen adir
dergleich
) sage, werde er ihn bestrafen "wie den Geringsten im Lande".
(6.) HM sagt Einhaltung des Beifriedens zu.
(8.) Streit um Äußerungen des Hans von Czegenberg betr. den Beifrieden, den der
Orden nicht einhalten wolle.
(12.) Begründung der Vorwürfe gegen Johann Stercz: Nach der Verhandlung beim
Kaiser habe er die Ergebnisse anders wiedergegeben als Ludwig von Landsee und
die Lande damit verunsichert. [Dazu auch zu 377.]

377 1435 Okt.23 Thorn? / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig. HR (2) 1, 492 / ASP 1, 544.

378 1435 Nov.? Elbing / Thorn (e). Hansisches Urkundenbuch 7, 1, 146.

379 1435 Dez.6 Brest / Kulm, Thorn, Elbing, Danzig, Königsberg-Altstadt. HR (2) 1, 496 / ASP 1, 549.

(9.) Die Städte wollen bei ihrem Wahlrecht von alters her bleiben und sich nicht durch
den Orden "in ihre Kür greifen" lassen.

380 1435 nach Dez.6 Marienburg / – . HR (2) 1, 496 / ASP 1, 549.


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