Hansisches Urkundenbuch, Bd. 1, bearb. Konstantin Höhlbaum, Halle 1876, S. 81 und 100.

239. Hamburg an Lübeck: erklärt sich für den Fortbestand der gegenseitigen Freundschaft und Eintracht und sichert den Lübeckern und ihrem Gut denselben Schutz in Hamburg zu, welchen dessen Bürger selbst geniessen. - [c. 1230.]

L aus Stadtarchiv zu Lübeck; Abschrift im Bardewikschen Kopiar fol. 272h, überschrieben:  Item privilegium Hammenburgensis civitatis. Gedruckt: daraus Hamb. U.B. l, n. 381 zu 1210; Lüb. U.B. 1. n. 31: vor 1226. Vgl. Hanserecesse l, Einleitung S. XXXII und Koppmann, Beitr. z. Gesch. d. St. Hamburg 2, S. 20.


Viris honestis et providis dilectisque amicis suis advocato et consulibus ceterisque burgensibus Lubecensibus advocatus et consules universi et commune civitatis in Hammenborch paratam ac benivolam ad obsequia voluntatem. Noverit vestra prudencia, quod amiciciam et dilectionem mutuam hactenus inter vos et nos habitam modis omnibus et summa diligencia de cetero volumus conservare. Inde est, quod scire [v]osa cupimus, quod jus nostrum et jus vestrum esseb debet et vice versa , ita ut vestri burgenses cum bonis suis sine occupacione in civitatem nostram deductis in nostra civitate per omnia ea pace et securitate gaudere debe[a]ntc qua nostri burgenses cum bonis ipsorum frui dinoscuntur. Super isto vero presentem litteram nostram concedimus sigilli nostri munimine roboratam.
303. Hamburg beurkundet seinen mit Lübeck geschlossenen Vertrag, nach welchem ein in Hamburg verfesteter (quicunque - pro grandi causa sive modica justa juris dictante sentencia proscribantur), den der Kläger verfolgt, auch in Lübeck verfestet sein soll, wenn Hamburg von der Verfestung urkundlich Anzeige macht, und umgekehrt. - 1241.

L Stadtarchiv zu Lübeck, Hamburgensia n. 1; Original mit Siegel.             L1 daselbst Abschrift im Bardewikschen Kopiar fol. 272a.             Gedruckt: aus L Hamb. U. B. 1, n. 524, Lüb.. U.B. 1, n. 96.


304. Lübeck beurkundet seinen Vertrag mit Hamburg über die Geltung einer Verfestung in seiner Stadt auch für Hamburg wie dieses [n. 303]. - 1241.
         
L Stadtarchiv zu Lübeck; Abschrift im Bardewikschen Kopiar fol. 288.             H Stadtarchiv zu Hamburg; Abschrift im Liber privil. guadratus n. 44, 1842 verbrannt, mit der falschen Zahl: 1261 Gedruckt;  Dreyer, De jure naufragii S. 14; verzeichnet aus H Hamb. U.B. 1, n. 524 Anm., aus L Lüb. U. B. 1, n. 96.

305. Lübeck beurkundet seinen Vertrag mit Hamburg, nach welchem sie sich verpflichten auf gemeinsame Kosten Strassenräuber und andre Übelthäter zu bekämpfen, die von der Mündung der Trave (Travena) in das Meer bis Hamburg und die Elbe (per totam Albeam) hinab bis zum Meer gegen Bürger beider Städte sich erheben, desgleichen einen jeden, der hamburgischen oder lübischen Bürger tötet, verwundet, schlägt oder schädigt, so zwar dass Hamburgern bei Hamburg und Lübeckern bei Lübeck zugefügte Unbilden auf gemeinsame Kosten (in communi expensa vindicemus) zu rächen sind und sie bei einem Hamburgern bei Lübeck, Lübeckern bei Hamburg entstandenen Schaden Kläger gegenseitig zu fördern geloben. - 1241.
Stadtarchiv zu Hamburg; Abschrift Im Liber privil. quadratus n. 45, 1842 verbrannt. Gedruckt: daraus Urkk. über den Transitverkehr zwischen Hamburg u. Lübeck n. 13, wiederholt Schlesw.-Holst. U. S. 1, n. 39; Hamb, U.B. 1, n. 525 wiederholt Lüb. U.B. 1. n. 95. Über die wahre Bedeutung dieses Jahrhunderte lang unterschätzten Vertrags vgl. Koppmann, Hans. Geschichtsblätter Jahrgang 1872 S. 69-76.