Paket 22
Bearbeitet von Till Dörger
Zusammenfassung der Tagfahrt zu Elbing Ende des Jahres 1450 und zu Beginn des Jahres 1451
Bei dieser Tagfahrt zu Elbing handelt es sich um eine Korrespondenz zwischen den Ständen und dem Hochmeister des deutschen Ordens in Preußen. Im Dezember des Jahres 1450 versammelten sich Abgesandte der Städte, der päpstliche Gesandte, der Legat, und der Hochmeister Ludwig von Ehrlichshausen in Elbing um miteinander zu verhandeln. Im Zuge dieser Verhandlungen sichern die Städte einander die Einhaltung der im so genannten „preußischen Bund“ gemachten Versprechungen zu und im weiteren Verlauf führte ein Unterausschuss die Diskussionen. Zu Beginn der Diskussionen ist noch relativ unklar in welche Richtung die Gespräche sich entwickeln würden, und der Hochmeister erklärt den Ständen am 1. Januar 1451, dass er nicht sicher sei ob er dem Legaten seine Unterstützung wider den Ständen zusichern könnte. Im Anschluss darauf sicherte man einander am 2. Januar 1451, unter Anwesenheit aller Parteien, objektive und faire Verhandlungen zu und die Städte übergaben dem Legaten eine Zusammenfassung ihrer Ziele und implizit darin eine Erklärung, dass sie nicht wider den Interessen des Christentums handelten sondern, ganz im Gegenteil, die Förderung und das Wohl des Christentums ihnen ganz besonders am Herzen läge. Die Stände, im Bewusstsein ihrer in den letzten Jahrzehnten konstant gewachsenen und starken Stellung im Land erklären darüber hinaus, dass sie sich verpflichtet haben den Ausbruch von Gewalt zu verhindern, und das sie sofern sie weder in den Genuss von weltlichem noch geistlichen Schutz kämen, bereit seien ihr Anliegen auch an den Kaiser oder den Papst zu tragen. Der päpstliche Abgesandte erhält dies auch als Abschrift, verteidigt aber den von den Ständen als Urheber der Krise bezeichneten Bischof von Ermland. Im weiteren Verlauf der Zusammenkunft bleibt es ein zentraler Fragepunkt der Stände, ob der Hochmeister Position zu ihren Gunsten Position zu ziehen bereit ist oder nicht. Der Hochmeister Ludwig von Ehrlichshausen bleibt bei seiner Aussage, dass er bereit sei zu helfen sofern dies nicht seine Gefolgschaft zur Kirche beeinträchtigen würde. Diese Diskussionen führen dazu, dass der Legat die Stände am 4. Januar 1451 öffentlich tadelt und ihnen vorhält ihre christliche Gesinnung sei nicht ausgeprägt, und der Passus des Bundes in dem von dem Schutz gegen Geistliche gesprochen wird sei per se ungesetzlich und müsse sofort abgeschafft werden. Gleichzeitig betont er aber auch, man solle sich friedlich verständigen und nicht den Weg der militärischen Auseinandersetzung suchen. Die Stände fordern des weiteren, dass die Verleumdungen der Kirche gegen die Stände eingestellt werden sollen und wenden sich dann wieder direkt an den Hochmeister und fordern ihn auf, sich in ihrem Sinne einzusetzen. Ludwig von Ehrlichshausen und der Legat einigen sich dann darauf, die Beschwerung zu lösen. Im weiteren Verlauf wird noch auf allgemein kursierende Verunglimpfungen Bezug genommen, einige Steuerangelegenheiten diskutiert, bis man die Tagfahrt zu Elbing dann für beendet erklärt.