Paket 2

Bearbeitet von Florian Kasiske


Quelle 1: Zuschrift des Hochmeisters an die Kulmer Landschaft, an die Städte Kulm und Thorn und an den Komtur zu Thorn

Die Nachricht, er habe einige der unzufriedene im Kulmerland verhaften wollen, weshalb diese in die Städt Kulm und Thorn geflüchtet sind, sei falsch. Die, die das behaupten seien Verräter, denen man keinen Glauben schenken solle und die Bürger sollten Leute, die solche Unwahrheiten verbreiten stellen und zu ihm bringen.

"Lyeben getruwen, uns hat der Komptur czu Thorun geschreben von etlicher teidinge und mere wegen, die sich itczund dirfulgen, und sunderlich das der marschalk sulle geschicket sien, ettliche von euch, die euwer handfeste vorteidingt haben, uffezuheben und ubirezufallen, und das ir darumb in diestete Colmen und Thorun seit gewichen etc."


Quelle 2: Zuschrift des Hochmeisters an Land und Städte des Kulmerlandes

Das von Land und Städten des Kulmerlandes für ihre Sendboten geforderte freie Geleit sei unnötig, es gebe keinen Grund warum sie das bräuchten, sie seien ja bisher auch sicher zum Hochmeister gekommen.

"Also ist uns das czumale selczen und fremde, sind wir keyne sache czu euch, noch ihr czu uns keyne sache wisset, deshalben wir euch geleiten bedurfften, ader warumbe ir semlichs geleites notdurfftig weret"


Quelle 3: Rezess der Tagfahrt zu Elbing Bartholomaei 1438

Der Hochmeister macht den Sendeboten des Kulmerschen Landes eine Reihe von Zugeständnissen, die sie aufgrund ihrer Handfeste verlangten. So seien z.B. freie Kulmer von Zinsen befreit. In der Frage des Pfundzolles soll der Römische König entscheiden. Der Streit, bei dem Ritter und Knechte des Kulmischen Landes in die Städte Kulm und Thorn geflüchtet seien, sei beigelegt, niemand solle einen Nachteil deswegen haben. Der Streit sei durch Verleumdungen ausgelöst.

Im weiteren werden ein paar Klagen aufgezählt: Die Ritter und Knechte wollen von den Städten, dass bei der nächsten Tagfahrt die Leute aus der stadt mitkommen. Das wollen die Städte nicht und haben die frage an ihre Ältesten überwiesen. Weiterhin haben die Ritter und Knechte des Kulmerlandes den Städten Beistand gelobt, dass sie ihenen Beistand leisten ind Bezug auf ihre freiheiten, Privilegien und iin rechtluchen Angelegenheiten. Außerdem hätte das Kulmerland und die Städte Kulm und Thorn gebeten, dass der Herr den anderen Ländern die elichen Freiheiten und Privilegien lasse, was er auch getan habe.

Der Hochmeister interveniert im Zusammenhang mitg 22 von den Holländern und Seeländern geraubten Schiffe.

„Item van den 22 schiiffen, dy in Prussen und lyffland czu huse gehoren und van den hollandern und Zeelandern genomen seyn, ist mit unserm hern gerhandelt, und er hat gelobt, keynen Hollander noch Zeelander hir ins landt geleiten will, is sey denn das den schippern und kowleuten van eren sachen genug geschee“

Außerdem solle der Hochmeister keine Ausländer, sondern nur Inländer bei sich in den Dienst stellen.

„Item das unser heren uffnemen sullen dy inlendischen Kinder czu dienern und nicht me alse vil geste und uslender by sich czu dienste nehmen“

Ausstehende Zinsen im Kulmerland sollen bezahlt werden. Außerdem habe der Hochmeister befohlen, dass Land und Städte dafür sorgen sollten , dass der Mahlpfennig bezahlt werde. Es solle an die zwei Briefe des Böhmischen Königs gedacht werden, die wegen des Kompturs von Elbing und seiner Untertanen geschickt wurden, und die auch dem Herrn von Elbing vorläge. Im weiteren geht es um die Verhandlung über Wiederaufnahme des Kneiphofs in die Hanse, um die Verhandlung über das Anlegen von Schiffen auf der polnischen Seite der Weichsel.


Quelle 4: Antwort des Hochmeisters auf die Beschwerden der Culmer (Ritter, Knechte und Städte des Culmerlandes)

In der Quelle geht es um einen Konflikt ziwschen Hochmeister und den Rittern, Knechten und Städten des Kulmerlandes. Der Hochmeister unterbreitet dabei Vorschläge, wie mit diesem Konflikt weiter umzugehen ist, bzw. wie er geschlichtet werden könnte. Um welchen Konflikt es sich handelt, geht aus der Quelle nicht hervor. Da die Versuche den Konflikt durch Mittler zu beheben nicht gelungen sind, versucht der Hochmeister es wie folgt.

_„„Nu abir die mitteler nicht haben mocht eyn ende treffen, das unser getreuwlich leit ist, uff das keyn gebroch an uns werde gemerket, so biete wir euch an dese nachgeschr. Wege obir die vorgeschr. dirbietung“ Damit die Sachen im Land bleiben und viel schlimmes vermieden werde, sollte erstmal die Prelaten, Gebietiger, ritter und Knechte, aus dem Land, die unparteiisch sind darüber entscheiden. Wenn diese Wiese den Kulmern nicht gefalle, solle die Sache an einen ehrbaren gottfürchtigen Mann dieses landes zurückgehen die die volle Machte haben sollen, über die Sachen zu entscheiden (?) „Item gefallet euch der weg nicht, so welle wir dy sache in eynem mechtigen hindergange an erber gotfurchtige manne deser lande geen, die sachen und widderstall noch gote und noch rechte volle macht sullen haben abeczusprechen“_

Bei dieser Mögichkeit sollte man gottfürchtige weise Leute auswählen, die von beiden Parteien Klage, Antwort und Beweis aufnhemen sollen und eine Entscheidung treffen sollen. Möglich wäre auch, dass die beauftragten Männer sich von einem Richter des Pabstes beraten lassen. Wenn der Weg nicht gefalle, sollten alle gottfürchtigen Männer des Landes Rat halten von Vertretern des heiligen Konzils, wo der Kern der Wiesen der Christenheit versammelt sei. Wenn auch dieser Weg den Kulmern nicht gefalle, dann sollten die erwählten gottfürchtigen Männer sich von geistlichen und weltlichen Fürsten beraten lassen. Der Römihsce König würde am St. Gallen Tagnach Nürnberg kommen, und in seinem Gefolge etliche Kardnäle, Sendeboten des Pabstes und geisliche und weltliche Fürsten aus deutschen Landen, sowie weitere Sendeboten aus ebgland, frankreich und anderen Ländern. Dem römischen König könnten die Klagen durch die ausgewählten Männer vorgebarcht werden und dieser zusammen mit den weltlichen und geistigen Fürsten eine Entscheidung treffen.

„„Wir wissen, das unsir here der romische konig uff sinte gallen tag nehestkommende wirt czu Noremberge by im haben etliche kardinall, sendeboten unsers hilgen vaters des bawstes und des hilgen concilii, und dorczu die fursten geitlich und wertlich us Dutschen landen, und sendeboten der koninge Franckreifch, Engelandt, des van Meylan etc. us Welschen landen, und das von den rath schrifftlich, als obengerurt ist , werde gesucht,und noch der rath eyne czemliche gotliche rechtfertige entscheidung geschee, ader das semliche entscheidung noch der vorbrengunge beider teil hie im lande vor semlichen mannen gehalden geschee czu Noremberg durch unseren hern den romishcen koning mit rath der hern cardinall und fursten obengenannt (…)“

Wenn die Kulmer sämtliche freundliche und redliche Angebote ausschlagen so werde der Hochmeister den Weg vorgeben, den Gott auf Erden entscheiden zu lassen, also den Pabst, den Römischen König und den heiligen Konzil entscheiden zu lassen. Ansonsten werde er von den vorgebrachten Vorschlägen den nehmen, der den Kulmern am besten passe.


Quelle 5: Schreiben der Stände an den Reichsrath in Schweden, Donnerstag nach Bartholomaei 1438

Es geht darum, dass sie vom Reichsrath eine Brief erhalten haben, in dem der ihnen mitteilt, dass er einen Vertrag zwischem ihm und dem schwedischen König geschlossen hat, in dem der Reichsrat den Schwedischen König anerkennt.

„"dat gy alle tyd rede und overbodich gewest hebben und noch sint to holden de degeding, to Calmern tusschen juwem hern dem konig und juw begrepen, und dat gy densulven juwen heren noch hebben willen vor enen vulmechtigen koning to aller syner herlichkeit und rechte etc.

In der Quelle teilen die Stände dem Reichsrat mit, dass sie darüber erfreut sind und hoffen, dass der (Römische) König diese Ererbietung zu herzen nehmen würde werde und den Reichsrat wieder wie er sichg gebührt behandeln werde, und ihm Rechte, Privilegien und Freiheiten lassen.

„"Erwerdige und edlen leven hern und frunde, sulche erlike und mogelike erbeding hore wy van ganczem herten gern und is lovelik uptonemen, und truwem gentczlikento unseres heren koniges gnaden , her werde sulke erlike und mogelike erbeding to herten nemen und juw wedder don, alsit gebort, und juw by rechte, privilegien und fryheide laten(...)"


Quelle 6: Memoriale für den Sendeboten des römischen Königs an die Preußischen Stände

In der Quelle beklagt sich der frisch gekrönte König Albrecht der II darüber das die Polen vorhaben, in böhmen einzufallen um den Ungläubigen (Gemint sind die Hussiten) zu helfen:

„"Nu haben die Polen vorgenommen, uff etczlicher Behmen undirweisung, dy denne zu in kommen sind, und dehen frede nicht lieb ist, und die alden irsall des ungloubens gern wedir sterken welden, und sind unserm hern dem konige in das landt geczogen und undirsteeh seynen gnaden intreg czu machen, ab sy mogen."

Die Polen würden, wie der König mitbekommen habe, vorhaben, noch mher Volk nachzuziehen und auch Scjlesien und Ungarn anzugreifen. Damit würden sie sich nicht nur gegen den römischen König richten, sondern gegen die ganze Christenheit.

„"und sindemal das alles nicht alleyn weder unsern hern Koning ist, sunder auch weder dy christenheydt, wenne der alde unglaub gantzc weder ufsteh, und die Polen mit en leben, wy sie wellen( ...)

Die Polen würden auchnicht dulden dass die Krone des heiligen römischen Reiches bei den deutschen bleibe, und würden mit daher über ganz eutschland herfallenum ihrem Mutwiollen nachzugehen. Daher bittet der König den deutschen Orden um Hilfe

„"(...) so bitt unser here der konig den homeister, die gebietiger und den gantczen orden, das sy anzehen solche guttetate, dy em vom reiche und den Deutschen gescheen sind und wellen unserm hern helffen und uffseen, und ab sich dy Polan also mit macht herkeren würden gen Behemen, uff sy czyen mit macht und sy angreiffen und beschedigen, wann unser here der konig sy nicht laszen, sunder alle seyne macht doran setczenwil, domit seyne gnade und ouch der orden solchs homuths obirhoben wurden."

Wenn sie aber sagen, sie hätten sich dem ewigen Frieden verschrieben, würde man antworten, dass das in diesem Fall aber nicht rechtmääßgis sei, weil zum einen der Friede unmöglich sei, wen die Polen das Reich angreifen, und zum anderen weil die Polen den Unglauben stärken und sich gegen die Christenhiet richten.

„"Sunderlich ouch, dyweile dy Polan den unglouben sterken und wedir die christenheit thun, so ist eyn iczlicher christ, sunderlich der orden,d er der christenheidt czu schutz gestifftet ist, des vor gote pflichtig"

Außerdem hätten die Polen sich bisher nie an Friedensverträge gehalten.

„"(...) und sunderlich wenne dy Polen doch keynen frede ny gehalden und desen neuwen frede ouch offte und an vil stucken gebrochen haben (...)"

Auch die Prälaten. Landherren, Ritter und Knechte von Ungarn hätten die Botschaft erhalten und würden das Bündnis das sie bisher mit Polen hatten brechen um dem römischen König zu Hilfe zu kommen.