Personenverzeichnis

A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z


Heinrich Reuß von Plauen

Biographie

Oberster Spittler und Komtur von Elbing 1432 - 1440 Mai 8

Komtur von Balga 1440 - 1441 Juli 4

Oberster Spittler und Komtur von Elbing 1441 Juli 3 - 1466

Oberster Spittler und Komtur von Preußisch Holland 1466 - 1467 Februar 1

Hochmeister (1467) 1469 Oktober 15 - 1470 Januar 2

Literatur

Markian Pelech, Art. Heinrich Reuß von Plauen, in: Die Hochmeister des Deutschen Ordens, 1190-1994, hg. Udo Arnold (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, 40), Marburg 1998, S. 139-40.


Paul von Rusdorf

Biographie

Hochmeister des Deutschen Ordens 1422 - 1441

Literatur

C. A. Lückerath, Paul von Rusdorf, Hochmeister des Deutschen Ordens 1422-1441 (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, 15), Bad Godesberg 1969.


Hermann von Salza

Biographie

Hochmeister des Dt. Ordens, * vor 1179, wohl Nähe Langensalza, aus einem Ministerialengeschlecht der Lgf.en v. Thüringen, † 20. März 1239 in Salerno, Barletta, St. Thomas. 1201 erstmals erwähnt, Zeitpunkt des Eintritts in den Dt. Orden unbekannt, frühestens 1209 zum Hochmeister gewählt. S. hielt sich zumeist im Mittelmeerraum auf, nur vier Jahre ist er insgesamt in Dtl. nachweisbar. Im polit. Willen S.s lag die Berufung des Dt. Ordens in das Burzenland (Siebenbürgen) 1211 durch Kg. Andreas II.v. Ungarn, um dem Orden Pflicht und Rückhalt in Europa zu schaffen. S. bemühte sich 1231 nach der Vertreibung (1225) des Ordens aus Ungarn, den burzenländ. Ordensbesitz zu retten. 1215 dürfte S. am IV. Laterankonzil teilgenommen haben. Ende 1216 hielt er sich erstmals im Umkreis Friedrichs II. in Nürnberg auf. 1218 und 1221 nahm er am Kampf um Damietta teil. Seit 1220 verdichteten sich die Beziehungen zu Friedrich II. (u. a. Teilnahme an Gesandtschaft zu Papst Honorius III. und an Ks.krönung). Seit 1222 spielte er eine bedeutende Rolle zw. Ks. und Papst (polit. Angelegenheiten in Italien, Verhandlungen über Friedrichs seit 1215 ausstehenden Kreuzzug). Als ksl. Vertrauter unterstützte er die Beziehungen zw. der Reichsgewalt und dem »Zweiten Lombardenbund« (Lombard. Liga) von 1226. Seine diplomat. Tätigkeit kulminierte in den Jahren 1226, 1231/32 und 1236/37. 1227 vermittelte S. zw. Friedrich II. und Papst Gregor IX. im Zeichen der Exkommunikation des Ks.s, der trotz des Bannes (1228/29 erneuert) den 1227 abgebrochenen Kreuzzug wieder aufnahm. S., mittlerweile enger Berater Friedrichs, begleitete diesen ins Hl. Land, um dort den Dt. Orden zu stärken und nach Friedrichs Kg.skrönung (Jerusalem, B.I) Besitz in Jerusalem entgegenzunehmen. Durch seine entscheidende Mitwirkung an der Vorbereitung des Vertrages v. San Germano/Ceprano (1230) wollte er auch die drohende Unterstellung des Dt. Ordens in Palästina unter einen der älteren Ritterorden vermeiden; daß S. als einziger Zeuge am Ausgleichsgespräch von Ks. und Papst teilnahm, zeigt das hohe Vertrauen, das er genoß. S.s Rolle als Vermittler bewährte sich auch zw. der Kirche und den Stedingern (1230), zw. ksl. und päpstl. Partei in Palästina (1234) sowie schließlich (1235) zw. Friedrich II. und dessen aufbegehrendem Sohn Heinrich (VII.). Nicht ohne den Einfluß S.s wurde Lübeck, dessen Bürger mit dem Dt. Orden in enger Beziehung standen, zur Reichsstadt erhoben. Das Interesse des Ks.s an der dän. Politik Kg. Waldemars II. erforderte mehrfach S.s Dienste (so 1224: Baltenmission). S. verstand es, die Entwicklung des Ordens durch die Nähe zu den Päpsten, dem Ks. und Fs.en durch bedeutende Privilegien zu fördern.

So erklärt sich auch die Entstehung des Manifestes vom März 1224, in welchem Friedrich II. dem Dt. Orden den Schutz des Reiches für die Mission des Ostbaltikums zusicherte. In der Berufung des Dt. Ordens nach Preußen durch Herzog Konrad v. Masowien (1225/26) erkannte S. die Möglichkeiten für den Dt. Orden, die in der Goldenen Bulle v. Rimini (März 1226) in programmat. Weise Ausdruck fanden, wobei allerdings die einzelnen Formulierungen hinsichtl. der Deutung z. T. weit auseinandergehen. Durch die Bulle v. Rieti (1234) wurde das preuß. Missionsgebiet unter päpstl. Schutz gestellt. 1237 wurde durch die päpstl. gebilligte Eingliederung des Schwertbrüderordens das Ordensland Livland hinzugewonnen. Trotz der großen Bedeutung S.s für den seit 1231 entstehenden Staat des Dt. Ordens in Preußen und trotz der Nennung in der grundlegenden Kulmer Handfeste (28. Dez. 1232) läßt sich ein Aufenthalt im Ordensland nicht belegen. Im Orden selbst war S.s weitgespannte Diplomatie nicht unumstritten; so wandte sich wohl aus Sorge um die Geschehnisse an der Ostsee das Ordenskapitel zu Marburg 1237 ausdrücklich gegen die Vermittlung in der Lombardenfrage. 1239 kehrte S. krank aus Dtl. nach Italien zurück, um in Salerno Genesung zu suchen, wo er am 20. März verstarb.

S. ist in seiner Wirkung für den Dt. Orden nicht nur einer der bedeutendsten Hochmeister, sondern auch ein großer Diplomat der späten Stauferzeit gewesen, dem als Parteigänger der Staufer der polit. Balanceakt zw. dem Ks. und den Päpsten zum Nutzen des Dt. Ordens gelang. Die Forschung hat S.s Bedeutung dahingehend neu akzentuiert, daß es ihm insbes. um die Stärkung seines Ordens im mediterranen Raum, von Palästina bis zur Provence, ging.

Literatur

C.A. Lückerath Source: Lexikon des Mittelalters, Verlag J.B. Metzler, Vol. 7, Col. 1329-1331


Eberhard von Seinsheim

Biographie

Eberhard von Seinsheim (+1443) aus dem Geschlecht der von Seinsheim / Saunsheim (Unterfranken) war seit April 1420 Deutschmeister und Gubernator des spanischen Ordensbesitzes. Mit Hochmeister Paul von Rusdorf befand er sich in ständigem, zum Teil offenen Konflikt.

(Michaela Bleicher: Das Herzogtum Niederbayern-Straubing in den Hussitenkriegen. Kriegsalltag und Kriegsführung im Spiegel der Landschreiberrechnungen. Diss., Regensburg 2006, S.196;)

Literatur

Lückerath, Carl: Deutschmeister Eberhard von Saunsheim - Widersacher des Hochmeistertums, in: Zeitschrift für Ostforschung 18,2 (1969), S. 270-287; Koeppen, Berichte der Generalprokuratoren 3, Tiergart, S. 702;