Quelle: Verkaufsurkunde zwischen Familie Lappe und der Stadt Hamburg über die Burg Ritzebüttel 1394

Alverich und Wolder Lappe, Ritter des Erzbistums Bremen verkaufen den Hamburgern das Schloss Ritzebüttel sowie die dazugehörigen Dörfer Solenborgh, Düne, Steenmerne, Osterdose und Westerdose, Süderwisch, Nortwisch, Stykenbütle und Ritzebütle mit allen dazugehörigen Rechten für 2000 Mark lübisch. Von diesen 2000 Mark lübisch wurden 200 bereits gezahlt. Zugleich verkaufen Alverich und Wolder Lappe (endgültig) den Hamburgern die beiden Kirchspiele Altenwalde und Groden mit niederen und hohen Gericht für 300 Mark lübisch.

Wortlaut des Vertrages:

Original im Staatsarchiv Hamburg. Text entnommen aus: BORRMANN, Herrmann: Bilder zur Geschichte des Hamburgischen Amtes Ritzebüttel und der Stadt Cuxhaven Teil 1, Cuxhaven 1983 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Cuxhaven, Nr. 9), S. 48-49.

Wy Wolder unde Alverick Veddern, geheten de Lappen Knapen des stichtes to Bremen Bekennen unde Betughen openbahre in dessem Breue vor al¬len de den zeen edder horen Lezen, dat wy mit fritschop willen volbort unde wolbehaghe alle unser eruen unde unser gebornen Vrüinde unde na rade unser leuen Vründe unde Dedinghes Lüden naghescreuen. Uns hebben Vruntlicken to enem gantzen vollenkommenen unde ghevlegen, vorenet unde vordreghen mit den Erbaren Mannen Borgermesteren unde Radtmannen der Stadt Hamborch umme Unse Slot Ritzebutle beleghen in deme Lande to Hadelen des vorscreuen Stichtes to Bremen dat se Uns in openbaren Kryge unde in rechter Veyde mit eren afgewunnen hebben unde umme alle ghud dar to behorende in desser ghescreuen wyse da wy mit ghudem willen unde wolberadenen mode den vorbenomenden Borgermesteren unde Radmannen to Hamborch unde derne ghemenete der sulues hebben opghelaten unde gantzlicken auergheuen to enem ewighen eruekope unde vorlaten unde auergheuen in desser gegenawardigen Schrift Unse vorsereuen Slot Ritzebütle unde de Dorpe dat to behorende alse de Solenborgh, Düne, Stenmerne, Westendose, Osterdose, Nortwisch, Süderwisch, Stykenbütle unde Ritzebütle, mit Ackere Buwet unde ungebuwet, mit Watere, Vyschery, mit Wysschen mit Weyden mit Holtinger unde Jacht, mit mören in Marßlande unde up gestlande, bynnen Dykes unde buten Dykes, alß de bynnen erer schede unde enden beleghen zyn, mit allen Meyerschoppen in dessen vorscreuen Dorpen edder wor wy de anders hebben mit ghulde, tynse. Pachte, tegheden, grot unde klene uunde gantzlicker alle unse ghud dat wy do to der tyd to deme vorscreuen Slote unde Dorpen hadden do id uns afghewunnen wart. Id zu Uns angheeruet anghestoruen vorbrocken vorkost gegheuen edder wo danne- wys Uns dat to komen is mit aller uutsambeyt eghendome rechtigheyt Len¬ware ghestlicker unde Weltlicker Vryheyde gerychte Hogheste unde Zydeste unde gantzlicker mit aller tobehoringhe in Lande unde in Watere wome dat benomen mach Vryelicken unde Vredesamtlicken to besittende to hebbende unde to bruckende nach alle eren Willen unde behach to ewighen tyden, als unse Olderen desset vorscreuen Slot un ghud to uoren unde wie na van rechtem erflicken rechte unde eghendome yn Vryest unde Vredesamlikest beseten, gehat unde gebrucket hebben, vor twedusent Marck Lübesscher unde Hamborger Penninghe ghenge unde gheuer Münte, daraff wy alrede to ener gantzer vullenkomen noghe van en vppeboret vnde entfangen hebben In reden telleden Penningen Twehunden Marck der vorgenomeden munte. Vnde vor de anderen dusent vnde achte hundert Marck pennige noch nastende scholen zee vns edder vnsen eruen Jar geuen hundert vnde achtentich marck Rente nach Inholdinghe eres openen Breues. den se vns darup bezegelt vnde geuen hebben welcker Renthe wy noch vnse eruen nicht willen vnde scholen jemende vorkopen, vorsetten, vorgheuen, vorpanden, edder vorlaten, geestlicken Personen efte Weltlicken. wente were dat vnser welck, edder vnser eruen jement dat dede deß Renthe scholen also lange vorboret vnde vor-brocken wesen, bette de vorkopinge, vorsattinge, vorgewinge edder vorlatinge wedder afgelecht werde. / Ock schole vnde wille wy edder vnse eruen nicht mechtich wesen to esschende de vthlosinge desser vorscreuen Rente men de de Irgenomte Burgermestern vnde Radmannen to Ham¬borch vnde ere nakomelinge scholen vnde moghen vullenkomen macht hebben de vorscreuen hundert vnde Achtentich Marck Renthe wedder to zick tho kopende in der helffte edder mit gantze to allen Surrte Michaelisdagen Yeßliche Marck geldes vor teyn Marck penninge der vorscreuen Munte alse denne genge vnde gheue zin, de Rente touoren betalet, de vns to der tid boren mach. Vortmer were dat god vorbede, dat wym, vnse eruen, edder de vnse, den vorbenahmden Borgermestern Radmannen to Hamborch, eren Borgeren vnde den eren arch effte Schaden to toghen mit Raden edder mit daden an deme Slote vnde gude vorscreuen, edder an den eren de witlick efte bewislick were So schulen se vnde moghen vns vnde vnßen eruen desser vorscreuen Renthe nicht plichtig wesen to gevende also lange bette ay edder eruen en werdige bete¬ringe darumme ghedan hebben edder also vele alse de vorbenahmde Rad to Hamborch saluen seggen dat wy, en von Rechte darumme don scholen, vortmer were dat de Burgermester vnde Radmannen to Hamborch vorbenahmde jenigerleye ander gud effte gulde bouen desset vorbenahmde gut furder voreschen effte bevragen konden dat vnsen olderen effte vns to desseme vorscreuen Slote ghehoret hadde, dat vorsett edderr vorpandet were, des Scholen se vulmechtig wesen to losende sunder allerleye bispracke vnde wedderstand vnser, vnde vnser eruen effte jemen des van vnser weghen. Vortmer schole wy vnde willen deme vorbenhamden Rade to Hamborch vnde eren nakomelingen desset vorscreuen Slot vnde gut qwitten v nde vryen van der lyftucht dede vrouwen alse Wilken Lappen Wyf, Wolder Lappen moder vnde zyn Wyff, vnde Woleken Lappen Wyf, darinne hebben, vnde vor van aller anspracke, de darup scheen mach beyde van gebohrnen vnde van vngebohrnen, vnder vnsen eghenen kosten, arbeyde, vnde auenture, vnde wi willen vnde scholen an desses vorscreuen Slotes vnd gudes rechte warende wesen, wo er dat en des behoef is, ock dat id rechte vry eruegud is vnde geyt van nemende to lene, vnde were dat wy edder vnse eruen deß nichtes deden. So scholen vnde moghen de vorbenahmde Rad to Hamborch vnse vorscreuen Renthe also lange vns vor entholden, bette wy edder vnse eruen, se van also danner anspracke gantzlicken entladen hebben, vnde wy Wolder vnde Aluerick vorbenahmde vnde vnse eruen edder jement van unser wegenne scholen vnde willen nummer to ewigen tiden meer sprecken effte saken vppe dat vorscreuen Slot vnde gud mit Rechte, Geestlicken effte Wellucken, edder mit jenigerleye hulpereden, dat wy in gherichte effte buten deste vorscreuen handelinge, Koep vnde vorlatinge jenewys mede krencken, hinderen bisprecken effte brecken mechten.

Alle des se vorscreuen stucke sament vnde eyn ytlik bisunderen, loue wy Wolder vnde Aluerick vorbenahmde vor vns vnse eruen vnde vor enen jeweliken, den dit van vnser weghenn anroren mach den vorgenommenen Borgermestern Radmannen vnde deme ghemeente to Hamborch vnde eren nakomelingen degher vnde gantzlicken Stede vnd vas to holdende to ewigen tiden in guden truwen sunde allerleye arch droch, vnde lyst deß to vullenkomener betuchnisse vnde Zekerheit, hebbe wy Wolder vnde Aluerick vorbenhamde vnse lngesegele witlicken vnde mit Willen gehenget vor dessen Breeff, vnde wy Thiderik vordes Vjcaries in deate Monstere tho hertzeulde vnde Mathiaß van deme Bomgarden Vivcaries in der parkerken to Gruden Prestere, G heuert Schulte de eldere Cord van oumude vnde Frederick Schrammcke knapen des vorscreuen Stichtes to Bremen, hebben desse vorscreuen handelinge vnde stucke ghedegedinget hu¬lpen vnde hebbet darmede an vnde auer ghewesen, deß to tuchnissen hebbe wy unse Ingezegele mede ghehenget vor deßen Breef de geuen vnde screuen iß na de Bord Gades Jnd Dusendigesten Dreehunderdesten veer undenegendigesten Jare In deme Hilligen Auende Sunte Peterß ad Vincula. (LS.)

Anmerkungen:

(1) Vgl. Borrmann 1983, S. 47.

Quellen und Literaturverzeichnis:

BORRMANN, Herrmann: Bilder zur Geschichte des Hamburgischen Amtes Ritzebüttel und der Stadt Cuxhaven Teil 1, Cuxhaven 1983 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Cuxhaven, Nr. 9).