Quelle: Der Erwerb von Hammerbrook, Horn, Billhorn und Boizenwärder von Graf Adolf VII von Holstein und Stormarn 1383
Graf Adolf VII zu Holstein und Stormarn überlässt dem Rat der Stadt Hamburg für 650 Mark seine Ländereien in Hammerbrook mit den Dörfern Horn sowie den Inseln Boizenwärder und Billhorn zum Pfandbesitz.Wortlaut der Urkunde:
Original verloren. Hier nach einer Abschrift in einem Kopialbuch des 17. Jahrhunderts im Archiv der Hansestadt Hamburg. Bisher ungedruckt.Wy Alff, van der gnade gades greve to Holstein und to Stormeren, bekennet und betuget apenbare in dessem breve unde do witlick alle den gennen, de een seet edder hören lesen, dat wy mit gudem willen mit vullem berade unde vulbort unser erven und unser truwen man und rathgevere hebben vorkofft unde vorkopen und hebben upgelaten und laten up rechtlicken und redelicken to enem ervekope und in Hisser schrifft unsen leven und truwen Radmannen unser stad Hamborch unde eren nakomelingen dessulven rades vor soshundert und vöfftich marck penninge, de uns de vorschreven radtmanne betalet hebbet in reden telleden penningen, also tho Hamborch ghenge und gheve synd, und de in unse nuth gekomen synt, unse landt, dat geheten is Hammerbrock, dat belegen is by Hamborch, mit dem dorpe dat gheheten is Hörne unde mit den werdern alse Bilhorn und Boyzenwerder, mit aller nuth und bruckinge und mit alle deme, dat darvan vallen mach, mit wischen mit weyden mit dem holte, dat de Hamme gheheten is, mit hau-winge unde mäste des holtes, mit watern mit waterlope mit stouwinge des waters, mit vischerie unde sunderghen mit den wischen, de buten deme dycke des vorschrevenen landes belegen synd wente to der Billen, unde vort mit der vere, de van deme vorschrevenen lande in dat Utschlach geyt, unde mit dem hogesten rechte unde mit dem sidesten rechte vrig-licken vredesamliken und rouwelken to ervekope unde egendome tho besittende unde to bruekende, alse unse elderen vor uns unde wy na dat ye vrigelist ghehat und beseten hebben. Unde wy unde unse erven unde unse nakomelinge scholen unde willen en des gudes vorschreven een recht warent wesen, wor en des behoff is. Unde desulven radmanne hebbet uns thogegeven dorch sunderger fruntschop willen, de wy mit en hebben, dat wy dat gud vorschreven mögen wedderkopen alle jar bynnen den twelff nachten to wynachten unde in nener anderen tyd bynnen dem jare vor soshundert unde vofftich marck penninge, alse to Hamborch genge und gheve synd, bynnen Hamborch to betalende. Unde wan wy edder unse erven edder nakomelinge dat gud wedder kopen als vorschreven steit, so scholen de vorschreven radtmanne uns unsen erven edder nakomelingen densulven unsen breff wedder antwerden, den se uns upp den wedderkop hebbet ghegeven. Vortmer gheve wy en vulle macht, dat se dut gud mögen vorkopen edder vorpanden, unde weme sy dyt gud vorschreven vorkopen vorsetten edder vorpanden, de mach unde schal des bruken mit alsulcker vrigheit in alle der wyse, alse wy den vorschreven radtmannen dyt vorkofft hebben na uthwisinge dusses breves, des wy unde unse erven edder nakomelinge in dem wedderkope vorwaret werden unde vorwaret bliven alse vore steyt geschreven umme soshundert unde vofftich marck penninge. Dat dyt stede unde vast blive, so hebben wy unse ingesegel witlicken henget laten vor dessen bref, de geven unde schreven is to Plone na den jaren Codes drutteynhundert jare in dem dreundachtigesten jare in dem billigen daghe Sunte Lucas des hillighen evangelisten, in der iegenwar-dicheit der erlicken wysen lüde Herrn Hinrickes van Ziggen unses mar-schalckes, Oven van Ziggen unses kokemesters, Volradus van Ascheberge, Johan Kvrlen unser radtgevere unde heren Frederick Kranzes uses cappellans.
Übersetzung:
Aus: Reincke, Heinrich (Hrsg.): Hamburgs Weg zum Reich und in die Welt. Urkunden zur 750-Jahr-Feier des Hamburger Hafens, Hamburg 1939, Nr. 39, S. 107-108.Wir Adolf, von Gottes Gnaden Graf zu Holstein und Stormarn, bekennen und bezeugen öffentlich in dieser Urkunde und verkünden allen denen, die sie sehen oder verlesen hören, daß wir aus freien Stücken und mit voller Zustimmung unserer Erben und getreuen Mannen und Ratgeber unsern lieben und treuen Ratmannen unserer Stadt Hamburg und ihren Nachfolgern im Rate für 650 Mark, die uns von den Ratmannen in baren, in Hamburg gängigen Pfennigen bezahlt und uns zunutze gekommen sind, zu erblichem und eigentümlichem Besitz unser Land Hammerbrook, belegen bei Hamburg, mit dem Dorfe Hörn und den Inseln Billhorn und Boyzenwärder verkauft haben und verkaufen und mit voller Rechtmäßig* keit in dieser Urkunde aufgelassen haben und auflassen. Und zwar mit aller Nutznießung und allen Einkünften, die davon fallen mögen, mit Wiesen, Weiden, der Holzung Hamme, mit Holzschlag und Waldmast, mit allen Gewässern, mit Strom und Stauung des Wassers und aller Fischerei, insonderheit mit den außerhalb des Hammerbrooker Deichs bis zur Bille belegenen Wiesen, und ferner mit der Fähre, die von dem Hammerbrook nach dem Ausschlag geht, mit der hohen und niederen Gerichtsbarkeit zu freiem, friedlichem und ruhigem, zu erblichem und eigentümlichem Besitz und Gebrauch, wie es unsere Eltern vor uns und wir nachher in voller Freiheit je gehabt und besessen haben. Wir, unsere Erben und Nachkommen werden und wollen ihnen für das Besitzrecht des erwähnten Gutes Gewähr leisten, wenn es nötig ist, und die Ratmannen haben uns aus besonderer Freundschaft zugestanden, daß wir den genannten Besitz alljährlich in den zwölf Nächten zu Weihnachten und zu keiner ändern Zeit für 650 Mark in Hamburg gängiger Pfennige, die in Hamburg zu bezahlen sind, wiederkaufen dürfen. Und wenn wir, unsere Erben oder Nachkommen den Besitz wie erwähnt zurückkaufen, sollen die Ratmannen uns, unsern Erben oder Nachkommen unsere Urkunde wieder aushändigen (zu ergänzen etwa: die wir ihnen wegen des Kaufes ausgestellt haben, wogegen wir ihnen die Urkunde zurückgeben werden), die sie uns wegen des Wiederkaufes gegeben haben. Ferner geben wir ihnen Vollmacht, daß sie diesen Besitz verkaufen oder verpfänden können. Und der, dem sie ihn verkaufen, versetzen oder verpfänden, der kann und soll ihn mit derselben Freiheit nutzen, wie wir ihn den Ratmannen nach Ausweis dieser Urkunde verkauft haben, in der uns, unseren Erben oder Nachkommen wie beschrieben der Rückkauf um 650 Mark vorbehalten wird und bleiben soll. Damit dies beständig und fest bleibt, haben wir unser Siegel mit unserm Wissen an diese Urkunde hängen lassen, die in Plön im Jahre 1383 am Tage des heiligen Evangelisten Lucas gegeben und geschrieben wurde, in Gegenwart der ehrbaren weisen Leute: unseres Marschalls des Herrn Heinrich von Siggen, unseres Küchenmeisters Herrn Ove von Siggen, unserer Ratgeber der Herren Volrad von Ascheberg und Johann Kulen und unseres Kapellans Herrn Friedrich Kranz.