Zollermäßigungen für märkisches Getreide in Hamburg auf dem Wege nach Aardenburg in Nordbrabant 1238
ADOLFUS, DEI GRACIA COMES HOLSATIE, omnibus hoc scriptum inspecturis in perpetuum. Gestarum rerum mernoria propagatur in posteros, cum robur et auctoritas venit a testimonio litterarum. Notum itaque esse volumus tam presentis quam futuri temporis Christi fidelibus universis, quod nos ob reverenciam Dei et pro remedio anime pie memorie patris nostri necnon et proprie anime nostre salutem burgensibus in Ardenborch commorantibus medietatem exactionis que ungelt vulgariter appellatur, quam in terminis dominii nostri de annona solvere consueverunt, penitus relaxamus. Ita tamen, quod medietatem de cetero benivole persolvent, sicut nobis per suas litteras intimarunt: de choro tritici sive siliginis, qui wichscepel dicitur, de que ante hec tempora quatuor solidos et dimidium dare consueverant, duos tantum solidos dabunt, de choro ordei 18 denarios, de choro avene unum solidum dabunt, de his duplum antea persolverunt. Testes hujus rei sunt Henricus de Barmestede, Georius advocatus, Henricus et Johannes fratres de Hamme milites, consules Harmmenburgenses, mercatores de Marchia et alii quam plures. Acta sunt hec anno ab incarnatione Domini 1238, indictione 11. Ut igitur hec firma permaneant in futuro, presentum paginam sigilli nostri munimine roboramus.ZU DEUTSCH:
Adolf, von Gottes Gnaden Graf von Holstein, an alle, die diese Schrift einsehen werden, für immer. Das Gedächtnis geschehener Dinge wird auf die Nachwelt gebracht, wenn Kraft und Beglaubigung durch urkundliches Zeugnis hinzukommt. Daher wollen wir allen Christgläubigen der Gegenwart und der Zukunft bekanntgeben, daß wir aus Ehrfurcht vor Gott und zum Heil der Seele unseres Vaters frommen Andenkens wie auch zum Heil unserer eigenen Seele den Bürgern, die zu Aardenburg wohnen, die Hälfte des Ungelds, das sie in den Grenzen unserer Herrschaft vom Getreide zu zahlen hatten, völlig erlassen. So zwar, daß sie die Hälfte weiterhin aus freien Stücken zahlen, wie sie uns das durch ihre Briefe mitgeteilt haben: Vom Wispel Weizen oder Roggen, von dem sie bisher 4½ Schilling zu zahlen hatten, sollen sie nur noch 2 Schilling zahlen; vom Wispel Gerste sollen sie 18 Pfennig, vom Wispel Hafer 1 Schilling zahlen, von denen sie bisher das Doppelte gezahlt haben. Zeugen dieser Handlung sind Heinrich von Barmstedt, Georg der Vogt, Heinrich und Johann von Hamm Brüder, sämtlich Ritter; ferner die Ratsherren von Hamburg, die Kaufleute aus der Mark Brandenburg und viele andere. Dies ist geschehen im Jahre nach der Geburt des Herren 1238 in der elften Indiktion. Damit dies in Zukunft fest bleibe, bekräftigen wir gegenwärtige Urkunde durch Befestigung unseres Siegels.Original im Stadtarchiv zu Aardenburg. Abdruck: Hanseatisches Urkundenbuch Band II, Nr. 734, danach hier. Als Vorlage für die Digitalisierung diente der Nachdruck in Reincke 1939, Nr. 8, S. 18}