DFG-Projekt
Kritische Edition der revidierten Statuten des Johanniterordens von 1489/1493
Laufzeit 1.7.2004-30.6.2007Leitung: Prof. Dr. Jürgen Sarnowsky
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Jyri Hasecker, M.A.
Projektbeschreibung
Die Geschichte des Johanniterordens ― insbesondere die Zeit des Ordens auf Rhodos (1306/10-1522) ― verdient vor dem Hintergrund aktueller Tendenzen der mediävistischen Forschung besondere Aufmerksamkeit. Der ausgesprochen lückenhafte Editionsstand umfasste bislang jedoch nicht einmal die wichtigsten normativen Quellen aus dem späten Mittelalter: die Statuten. Einen Anfang, diesen Forschungsrückstand aufzuholen, markiert die kritische Edition der revidierten Statuten von 1489/93. Eine bis zum Ende der bewilligten Förderung fertig zu stellende Druckfassung wird neben dem mit Hilfe der wichtigsten Textzeugen hergestellten lateinischen Text des revidierten Gesetzeskorpus auch die textlichen Vorbilder der Revision im vollen Wortlaut bieten. Wie von Beginn an geplant, soll im dritten Jahr der Förderung eine frei zugängliche Netzedition mit erheblich erweiterten Inhalten erarbeitet werden. Unter anderem wird sie zusätzlich zum lateinischen Text die zeitnah entstandene französische Übersetzung der revidierten Statuten beinhalten. Die Netzedition soll so zugleich Perspektiven für eine optimale Ausschöpfung der Möglichkeiten digitaler Editionen aufzeigen.
Forschungsstand und eigene Vorarbeiten
Forschungsstand
Der geistliche Ritterorden der Johanniter bietet unter anderem neben Konzilien und Universitäten – ein Beispiel für eine Reihe mittelalterlicher Institutionen, in denen sich Strukturen ausbildeten, die ein Zusammenleben verschiedener – lokaler, regionaler und „nationaler“ – Interessengruppen ermöglichten. Während Konzilien immer nur für wenige Jahre zusammentraten und selbst die großen Universitäten (besonders im besser dokumentierten Spätmittelalter) nur ein beschränktes Einzugsgebiet aufwiesen, fanden sich während der zweiten Phase der mittelalterlichen Ordensgeschichte auf Rhodos für mehr als 200 Jahre bis zum Verlust der Insel an die Osmanen (1522) Ordensmitglieder aus allen Teilen der lateinischen Christenheit zusammen, die zudem noch mit orthodoxen Christen auskommen mussten. Wenn dies trotz einiger Spannungen und Auseinandersetzungen im Großen und Ganzen friedvoll verlief und dem Orden im Westen insbesondere nach der Abwehr der osmanischen Belagerung von 1480 zu glanzvollem Ruhm verhalf – nicht zuletzt durch den mehrfach gedruckten (und aus dem Lateinischen in Volkssprachen übersetzten) Bericht des Vizekanzlers Guillaume Caoursin und durch die Berichte der über Rhodos reisenden Jerusalem-Pilger – , stellt sich die Frage nach der inneren Entwicklung und den besonderen Strukturen des Ordens.
Die Erforschung der spätmittelalterlichen Geschichte der Johanniter steckt immer noch in ihren Anfängen. Die mit dem Band von Jonathan Riley-Smith (1967) begonnene Reihe zur Geschichte des Johanniterordens ist bisher nicht fortgesetzt, und zum 14. und 15. Jahrhundert muß trotz neuerer Anläufe zu einer Darstellung der gesamten Ordensgeschichte (Sire 1994, Riley-Smith 1999, Nicholson 2001) immer noch auf die knappen Überblicke von Luttrell und Rossi 1975 verwiesen werden. Insbesondere Anthony Luttrell hat zwar zur Geschichte des 14. und früheren 15. Jahrhunderts umfangreiche Einzelbeiträge veröffentlicht (sie liegen jetzt zumeist in den Sammelbänden Luttrell 1978, 1982, 1992 und 1999 in ergänzten Nachdrucken vor), doch fehlen weiterhin umfangreichere, verlässliche und quellengestützte Studien über die Entwicklung des Ordens in der späteren Rhodischen Periode, die grundlegend für die neuzeitlichen – aus Rhodos nach Malta übertragenen – Strukturen der Johanniter wurde. Teilweise ist selbst noch auf die als Ordenshistoriographie zu wertende Darstellung von Bosio 1629 zurückzugreifen, da er Zugang zu Ordensarchivalien hatte, während jüngere Arbeiten, die (wie Bottarelli 1940) vor allem auf gedruckten Materialien aufbauen, nicht wesentlich über seine Ergebnisse hinauskommen. Überblicke zu einzelnen Problemen oder Phasen der spätmittelalterlichen Ordensgeschichte (z.B. Housley 1992, S. 214-33; Vatin 1994) leisten nur partiellen Ersatz.
Ein wesentlicher Grund für diesen Forschungsstand ist die relativ schlechte Erschließung des Quellenmaterials. Die reichen Materialien in den Archives of the Order of St John in der National Library of Malta, Valletta, sind nicht nur zum größten Teil ungedruckt, sondern ebenfalls nur partiell durch gedruckte bzw. ungedruckte Findmittel erschlossen (Kurzbeschreibungen einzelner Manuskripte, darunter der Register mit Papst- und Meisterurkunden, sowie detaillierte Übersichten der Libri Consiliorum enthält Catalogue 1964-1970; dabei fehlen jedoch bisher die wichtigen und umfangreichen Libri bullarum für den internen Schriftverkehr, ebenso weitere Materialien). Weitere Archivalien sind über zahlreiche europäische Archive verstreut, so dass kaum ein Überblick zu gewinnen ist.
Der schlechte Erschließungsstand gilt selbst für die Statuten des Ordens als zentralem Teil der Überlieferung. Die älteren Statuten bis 1310, unter Einschluss der noch auf fr. Raymond du Puy zurückgeführten Regel, sind – allerdings nicht vollständig – im monumentalen Urkundenbuch Delavilles (Cartulaire 1894-1905) ediert, doch nimmt das Material für das 14. und speziell für das 15. Jahrhundert kontinuierlich zu, da die Generalkapitel und Meister die älteren Bestimmungen durch eine wachsende Zahl – wohl auch für die Ordensmitglieder kaum noch überschaubarer – chronologisch geordneter Bestimmungen ergänzten. Sofern daraus bisher überhaupt Auszüge im Druck vorgelegt wurden, stützen sie sich auf eine unzureichende Auswertung der Überlieferung (z.B. in Barbaro di San Giorgio 1927, der seiner Teil-Wiedergabe des Textes frühneuzeitliche Abschriften aus dem maltesischen Archiv zugrunde gelegt hat).
Das intensive Interesse der Forschung an solchen Fragen geht nicht zuletzt aus den Themen des Dresdner SFB 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“, Teilprojekt C: „Institutionelle Strukturen religiöser Orden im Mittelalter“ (http://www.vita-religiosa.de), fortgeführt an der Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte an der Universität Eichstätt-Ingolstadt, und aus der Tagung „Zentrum und Peripherie bei den Hospitalorden im Spätmittelalter“ des DHI in Rom vom 16.06.2005 (vgl. Wolf 2005)
Bisher scheiterten Projekte zur Fortführung der editorischen Arbeit Delavilles an der schieren Fülle und dem disparaten Charakter der spätmittelalterlichen Statutenüberlieferung (so wohl ein CNRS-gefördertes Projekt in Orléans). Denn beinahe jedes Generalkapitel der rhodischen Periode der Johannitergeschichte produzierte neue Regelungen, die Eingang in die die Verwaltungsnormen der Ordenszentrale und der Niederlassungen im Westen fixierenden Statutensammlungen fanden. So entstanden immer wieder neue Statutensammlungen, welche kontinuierlich in die verschiedenen im Orden vertretenen Sprachen übersetzt wurden, mit dem Resultat, dass vor der Statutenrevision von 1489/93 im Hinblick auf Wortlaut und enthaltenden Stand der Gesetzgebung kaum eine Statutensammlung der anderen glich (zum Problem vgl. Luttrell 2003 sowie den Manuskriptkatalog in Calvet 2000). Die Auswahl eines Basistexts für eine kritische Edition aus diesem Bestand ließe sich methodisch kaum rechtfertigen.
Einen sinnvollen Ausgangspunkt zur Erschließung der späteren Statutenüberlieferung bietet aber die aus der Arbeit einer Reformkommission hervorgegangene Version der Statuten von 1489/93 (im Folgenden: Stabilimenta), für deren Redaktion der Vizekanzler und Historiograph des Ordens, Guillaume Caoursin, verantwortlich zeichnete. Unter seiner Leitung wurden aus dem inzwischen gewaltigen Gesetzeskorpus diejenigen Statuten ausgewählt, die in der Verwaltungspraxis seiner Gegenwart noch Bedeutung besaßen. Ihr Wortlaut wurde aktualisiert; mehrere Statuten mit demselben Gegenstand wurden zusammengefasst; Neuschöpfungen kamen hinzu. Das den älteren Statutensammlungen zu Grunde liegende chronologische Ordnungsprinzip (kumulativ von den ältesten Regelungen des 12. Jahrhunderts bis in die Gegenwart der jeweiligen Sammlung) wurde zu Gunsten einer thematischen Gliederung unter Beibehaltung der Zuschreibung der einzelnen Regelungen den Meistern, unter deren Regierung sie erlassen worden waren, aufgegeben.
Der handschriftlich und im Druck, in lateinischer und französischer Sprache verbreitete Text stattete den Orden erstmalig mit einer allgemein gültigen, autoritativen Kodifikation seiner internen Gesetzgebung aus. Seine Wirkungsgeschichte reicht weit in die Neuzeit. Alle bis zur erneuten Generalrevision der Gesetzgebung 1776/79 („Code Rohan“) erstellten Statutensammlungen stützten sich auf die Stabilimenta, deren Text nur noch durch wenige neue Gesetze ergänzt wurde (die Reihe der ergänzten, gedruckten Auflagen der Stabilimenta beginnt mit der Ausgabe Salamanca 1534).
Eigene Vorarbeiten
Die Geschichte des geistlichen Ritterordens der Johanniter auf Rhodos (1310-1522) bildet, zusammen mit der Geschichte des Deutschen Ordens, seit mehr als zehn Jahren einen Schwerpunkt von Forschungen, die in den Jahren 1994 und 1995 durch die DFG gefördert wurden, u.a. in der Auseinandersetzung mit zahlreichen Einzelaspekten (Sarnowsky 1991-1992, 1993, 1997a-b, 1998b, 1999a-b, 1999d, 2001b, 2001d; für einen Überblick über die jüngere Forschung s. Sarnowsky 2000), unter denen die inneren Strukturen des Ordens besondere Aufmerksamkeit fanden (Sarnowsky 1995, 1998a, 1999c, 2001c), bereits mit einem knappen Auszug aus den Generalkapitelsakten (Sarnowsky 1996). Das Ergebnis der Untersuchungen war dann jedoch eine umfangreiche Monographie zu Verfassung und Verwaltung des Johanniterordens im 15. Jahrhundert (Sarnowsky 2001a), die erstmals einen breit angelegten strukturgeschichtlichen Überblick bietet, der auf dem reichen ungedruckten Material aus der National Library of Malta aufbaut. Die Arbeit gibt nicht nur einleitend einen Überblick über die Statutenentwicklung bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts, sondern legt die Statuten jeweils den einzelnen Kapiteln zugrunde, um dann aus weiteren Quellen Aussagen zur Umsetzung und zur Praxis von Verfassung und Verwaltung abzuleiten. Zugleich werden dabei jeweils die Regelungen der älteren Statuten mit denen von 1489/1493 verglichen, so dass damit für viele Aspekte bereits eine Kommentierung des zu edierenden Textes vorliegt.
Im Rahmen der Vorarbeiten zu diesem Projekt entstand zudem 1997 auch eine auf der Grundlage des guten Manuskripts National Library of Malta, Libr. 244, gefertigte Transkription der „Stabilimenta“ von 1489/93 (angefertigt von Steffen Patzold). Dieser Text ist noch nicht gedruckt, doch liegen Teile (die umfangreiche Inhaltsübersicht, die einleitenden Bullen von Papst und Großmeister) seit 2000 als Netzversion vor (Adresse: http://www.rrz.uni-hamburg.de/hospitallers/statutes/statutes.html) und haben bereits die intensive Aufmerksamkeit der Johanniterforschung gefunden. Zu nennen wäre weiter das Internet-Angebot zu den Johannitern, abrufbar unter der Adresse: http://www.rrz.uni-hamburg.de/hospitallers (Sarnowsky 2002).
Arbeitsstand
Nach Bewilligung des Vorantrags durch die DFG
mussten Ziele und Arbeitsplan des ursprünglich auf drei Jahre
angelegten
Projekts neu formuliert werden, um möglichst schon im Rahmen der
Erstförderung
zu publikationsfähigen Ergebnissen zu gelangen. So wurde für
die Edition dem
Druck gegenüber der Netzversion Priorität eingeräumt.
Darüber hinaus wurde
entschieden, die anfänglich nur für die Netzversion
vorgesehene
Volltext-Synopse, welche den Statuten der Stabilimenta die
älteren
Vorbilder gegenüber stellt, bereits in der Druckversion zu
verwirklichen.
1.
Herstellung eines abgesicherten
Texts der Stabilimenta und Dokumentation der Varianten zwischen
den einzelnen Überlieferungen;
2. Einblick
in die Arbeit der Reformkommission durch Aufnahme der ihr als
Vorbilder dienenden älteren Statuten im Volltext; sowie damit
einhergehend
3. Erweiterung
zur Quellensammlung für
bislang nicht gedruckt verfügbare Statuten aus
der Zeit von 1310-1489/93 im nicht revidierten Wortlaut konzipiert
wird, sofern
sie in das Fassung der Reformkommission eingingen.
Als Leittext für die Edition wurde der
als einziger
unmittelbar der Ordenskanzlei entstammende Textzeuge der Stabilimenta,
das lateinische Manuskript Valletta, National Library of Malta (NLM)
Libr. 244,
ausgewählt. Im Einzelnen wurden folgende Arbeitsschritte erledigt:
Juli – Okt.
2004:
Als Erstes wurde die bereits vorhandene
Transkription von NLM Libr. 244 korrigiert und der Text
gemäß den „Empfehlungen
zur Edition frühneuzeitlicher Texte“ (AHF 1980) redigiert.
Parallel wurde eine
Übersicht über die Überlieferung der Stabilimenta
in Handschriften und
Inkunabeln mittels der einschlägigen Hilfsmittel erstellt. Im
Hinblick auf die hinzu
zu ziehenden älteren Vergleichstexte ergab sich die Aufgabe,
zeitlich möglichst
nah an die Stabilimenta heranreichende, lateinische
Statutensammlungen
ausfindig zu machen, um in der Synopse möglichst authentisch und
sprachlich gut
vergleichbar den Stand der Statuten zur Zeit der Arbeit der
Reformkommission zu
dokumentieren. Als einziges beide Kriterien erfüllendes Ms. erwies
sich
Florenz, Biblioteca Nazionale Centrale (BNCF) cl. XXXII, 37 (Sprache:
lateinisch, italienisch; enthaltener Statutenstand: 1475), von dem eine
Reproduktion angefordert wurde. Zum Vergleich wurde außerdem eine
Reproduktion
des bereits von Delaville für seine Edition der Statuten bis 1310
verwendeten
Ms. NLM Arch. 69 (Sprache: lateinisch; enthaltener Statutenstand: 1357)
in
Auftrag gegeben. Zwecks Kollationierung des Stabilimenta-Texts
mussten
außerdem Reproduktionen der Drucke Ulm 1496 (Exemplar: Graz, UB,
Ink. II 9968), Salamanca 1534 (Exemplar: München, BSB, Res/2
Herald. 66h) sowie der französischen Version (zunächst: Lyon,
Bibliothèque
Municipale, Ms. 853) beschafft werden. Mit der Kollationierung des Stabilimenta-Ms.
mit den beiden Drucken wurde unmittelbar nach Eintreffen des Materials
begonnen.
Nov. – Febr.
2004/05:
Neben der parallel laufenden Kollationierung
der Stabilimenta
wurde mit der Identifizierung, Datierung und Transkription der
Vorbilder der darin
enthaltenen Statuten in der Sammlung BNCF cl. XXXII, 37 begonnen. Dabei
zeigte
sich, dass die Statuten des Florentiner Ms. häufig mit Korruptelen
behaftet sind,
weshalb nicht alle in die Synopse übernommen werden konnten.
Für die Statuten
vor 1357 erwies sich NLM Arch. 69 aber als guter Ausweichtext, wobei
der
Vergleich zwischen dessen Textbestand und der Edition Delavilles manche
Lesefehler zu Tage förderten, was Anlass dazu gab, auch die
bereits von
Delaville edierten Statuten vor 1310, sofern sie als Vorlage der Stabilimenta
eine Rolle spielten, in der Synopse im Volltext wiederzugeben, anstatt
– wie
anfänglich geplant – an entsprechender Stelle auf Delavilles
Edition zu
verweisen. Für korrupte Statuten nach 1357 wurde entschieden, auf
die bereits
vor einigen Jahren mit DFG-Mitteln angeschaffte französische
Statutensammlung Paris,
BNF, ms. franç. 17255 auszuweichen (Sprache: französisch,
lateinisch; Statutenstand:
1466/75). Das Gleiche galt für jene Fälle, in denen BNCF cl.
XXXII, 37
italienische statt lateinische Statutenversionen bietet.
März –
Juni 2005:
Juli – Okt.
2005:
Die Herstellung der Synopse konnte am Ende
des Zeitraums
mit Hilfe der angeschafften Mittel erfolgreich abgeschlossen werden.
Allein die
Datierung der einzelnen Statuten bedarf in manchen Fällen – dies
betrifft vor
allem Regelungen aus der Zeit des Meisters Pierre d’Aubusson
(1476-1503) – noch
der Klärung, wobei die bereits vorliegenden Generalkapitelsakten
aus den Beständen
der NLM weiterhelfen werden. Die für die Arbeitsschritte in den
folgenden Monaten
relevant werdenden Materialien aus der BNF (s. u.) wurden als
Reproduktionen
bestellt. Dabei handelt es sich um die jeweils erste Auflage der
lateinischen
(Venedig 1495) und der französischen Version (Paris 1493) der Stabilimenta.
Für Letztere war zu Beginn des Projekts bereits eine
Manuskriptversion besorgt
worden, doch machte die geplante Bearbeitung die zusätzliche
Anschaffung eines Frühdrucks notwendig.
Nov. – Febr.
2005/06:
Literatur
AHF 1980: Empfehlungen
zur Edition frühneuzeitlicher Texte, hrsg. Arbeitsgemeinschaft
außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in
der BRD e.V., in:
Jahrbuch der historischen Forschung in der BRD, S.85-96
Barbaro di San Giorgio 1927:
Barbaro di San Giorgio, Mario, Storia della Costituzione del Sovrano
Militare
Ordine di Malta, Roma.
Bosio 1629: Bosio, Iacomo, Dell’istoria della sacra religione et illustrissima militia
di S.Giovanni
Gierosolimitano, Bd. 2, Roma 2. Aufl.
Bottarelli 1940: Bottarelli,
Gottardo, Storia politica e militare del sovrano ordine
di
S.Giovanni di Gerusalemme detto di Malta, Bd. 1: Dalle origine alla
caduta di
Rodi, Milano.
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général de l’Ordre des Hospitaliers de S. Jean de
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Paris.
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Riley-Smith 1999: Ders.,
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Luttrell 1982: Ders., Latin
Luttrell 1992: Ders., The Hospitallers of
Luttrell 1999: Ders., The
Luttrell 2003: Luttrell, Anthony,
The Hospitallers’ Early
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Rossi 1975: Rossi, Ettore, The Hospitallers at
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Quartalsschrift 86 (1991), S. 215-51, und 87 (1992), S. 47-98.
Sarnowsky
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Sarnowsky
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Sarnowsky
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Sarnowsky 1998a: Ders., „The
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Sarnowsky 1998b: Ders., Identität und
Selbstgefühl der geistlichen Ritterorden. In: Ständische und
religiöse
Identitäten in Mittelalter und früher Neuzeit, hrsg. Stefan
Kwiatkowski, Janusz
Małłek, Toruń 1998, S. 109-130.
Sarnowsky
1999a: Ders., Der Johanniterorden und die Kreuzzüge, in: Vita
Religiosa im
Mittelalter. Festschrift für Kaspar Elm zu
seinem 70. Geburtstag, hrsg. Franz-Josef Felten, Nikolas Jaspert, unter
Mitarbeit von
Stefanie Haarländer (Berliner Historische Studien 31;
Ordensstudien XIII),
Berlin 1999, S. 345-367.
Sarnowsky
1999b: Ders., Das historische Selbstverständnis der geistlichen
Ritterorden,
in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 110 (1999), S. 315-30.
Sarnowsky 1999c: Ders., Kings
and Priors. The
Hospitaller Priory of England in the Later Fifteenth Century, in:
Mendicants,
Military Orders, and Regionalism in Medieval Europe, hrsg. Jürgen
Sarnowsky,
Sarnowsky 1999d: Ders., Regional
Problems in the
History of Mendicant and Military Orders / Mendicants, Military Orders,
and
Regionalism, in: Mendicants, Military Orders and Regionalism in
Medieval
Europe, hrsg. Jürgen
Sarnowsky, Aldershot, Hants., 1999, S. 1-15 und 383-388.
Sarnowsky
2000: Ders., Kreuzzüge und Ritterorden in der neueren Forschung,
in: Die
Aktualität des Mittelalters, hrsg. Hans-Werner Goetz, Bochum 2000,
S. 25-55.
Sarnowsky
2001a: Ders., Macht und Herrschaft im Johanniterorden des 15.
Jahrhunderts.
Verfassung und Verwaltung der Johanniter auf Rhodos (1421-1522),
Münster (X,
750 S.).
Sarnowsky
2001b: Die mittelalterliche Ballei Brandenburg der Johanniter:
Rezeption und
Wirklichkeit, in: Vergangenheit und Gegenwart der Ritterorden. Die
Rezeption
der Idee und die Wirklichkeit, hrsg. Zenon Nowak, Roman Czaja (Ordines
militares – Colloquia Torunensia Historica, XI), Toruń 2001, S. 165-82.
Sarnowsky
2001c: Konvent – Priorat – Region. Die Johanniter auf Rhodos und die
Ballei
Brandenburg im Spätmittelalter (1306-1522), in: Jahrbuch für
Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte 63 (2001), S. 37-50.
Sarnowsky
2001d: Pragmaticae Rhodiae. Die Landesgesetzgebung
der Johanniter auf Rhodos, in: Sacra Militia 2 (2001, erschienen 2002),
S. 5-24.
Sarnowsky 2002: Hospitaller
Sources – a Project for a
Source Book in the Internet, in: Bulletin
of International Medieval Research 8 (2002, erschienen 2003), S. 13-20.
Sarnowsky
2003a: Ders., Handel und Geldwirtschaft der Johanniter, in: Die
Ritterorden in
der europäischen Wirtschaft des Mittelalters, hrsg. Roman Czaja,
Jürgen Sarnowsky
(Ordines militares – Colloquia Torunensia Historica, XII), Toruń, S.
19-34
Sarnowsky 2003b:
Ders., Gender-Aspekte in der Geschichte der geistlichen Ritterorden,
in:
Lebendige Sozialgeschichte. Gedenkschrift für Peter Borowsky,
hrsg. Rainer Hering,
Rainer Nicolaysen, Wiesbaden, S. 168-88
Sarnowsky
2005: Ders., Ritterorden als
Landesherren: Münzen und Siegel als Selbstzeugnisse, in: Selbstbild und Selbsverständnis der
geistlichen Ritterorden, hrsg. Roman Czaja, Jürgen Sarnowsky
(Ordines
militares – Colloquia Torunensia Historica, XIII), Toruń, S. 181-197
Sire 1994: Sire, H. J. A., The
Knights of
Tipton 1968:
Tipton, Charles, The 1330 Chapter General of the Knights Hospitallers
at
Valentini
1936: Valentini, Roberto, Un capitolo generale degli Ospitalieri di
S.Giovanni
tenuto in Vaticano nel 1446, in: Archivio Storico di Malta 7 (1936), S.
133-68.
Vatin 1994: Vatin, Nicolas, L’Ordre
de Saint-Jean-de-Jérusalem, l’Empire Ottoman et la
Méditerranée entre les deux
sièges de Rhodes (1480-1522) (Collection Turcica, VII), Paris.
Waldstein-Wartenberg 1969:
Waldstein-Wartenberg, Berthold, Rechtsgeschichte
des Malteserordens,
München-Wien 1969.
Wolf 2005:
Wolf, Kordula, Tagungsbericht: Zentrum und Peripherie bei den
Hospitalorden im
Spätmittelalter. Studientag, Deutsches Historisches Institut in
Rom, 16. Juni
2005 (abrufbar unter der Adresse:
http://www.dhi-roma.it/tagungsberichte.html)
Ziele und Arbeitsprogramm
Ursprüngliche
Ziele (2004)
Die kritische Ausgabe soll zunächst den
Textbestand
anhand der überlieferten Handschriften und der wenigen Drucke
(z.B. Venedig
1495, Ulm 1496) sichern, wobei die erneut revidierte Fassung, die 1534
in
Salamanca gedruckt wurde, einen sinnvollen Abschluss bildet. Um die
Arbeit der
vom Orden eingesetzten Statutenkommission sichtbar zu machen,
müssen jedoch in
einem zweiten Schritt die Änderungen dokumentiert werden, die
gegenüber den
älteren Statutensammlungen an den Formulierungen der
Beschlüsse der früheren
Generalkapitel vorgenommen wurden, die die revidierte Fassung jeweils
unter
Nennung der Meister wiedergibt. Da bisher eine kritische (Gesamt-)
Ausgabe
dieser älteren Statuten fehlt, kann dies nur anhand
ausgewählter Textzeugen geschehen.
Bis 1310 bleibt dabei – trotz darin fehlender
Statutentexte – das Cartulaire 1894-1905 grundlegend, für
jüngere Statuten muss
auf ausgewählte Handschriften aus der National Library of Malta,
Valletta, und
der Bibliothèque Nationale, Paris, zurückgegriffen werden.
Dabei handelt es
sich zum einen um einige in den Ordenshäusern oder im zentralen
Konvent geführte
und jeweils ergänzte Statutenhandschriften, zum anderen aber –
wesentlich – um
den Bestand Capitula generalia im
Johanniterarchiv der National Library of Malta, Valletta (fünf
Bände, Arch.
281-285). Vollständigkeit kann jedoch hierbei nicht angestrebt
werden. Vielmehr
werden allein wesentliche inhaltliche Unterschiede dokumentiert.
Den Abschluss des Projekts sollen sowohl eine gedruckte Edition wie auch eine Internet-Fassung der Statuten bilden. Die gedruckte Edition soll herkömmlichen Vorbildern folgen, die Internet-Fassung soll die Möglichkeiten des neuen Mediums nutzen und – bei Zustimmung der beteiligten Institutionen – auch Bildmaterial einschließen.
Ursprüngliches
Arbeitsprogramm (2004)
Das Projekt soll in drei Stufen umgesetzt
werden:
1. Sammlung der relevanten Textzeugnisse
für die
revidierte Fassung der Ordensstatuten von 1489/1493 und exemplarischer
Zeugnisse für die älteren Statutensammlungen des 14. und 15.
Jahrhunderts –
sofern sie nicht schon beim Antragsteller vorliegen; Sicherung des
Textbestands
der lateinischen Fassung der Statuten von 1489/1493 (erstes Jahr).
2. Vergleich der lateinischen und
französischen
Versionen der Statuten von 1489/1493; Erarbeitung wesentlicher
Abweichungen zu
den Formulierungen der älteren Statuten, insbesondere unter
Heranziehung der
Generalkapitelsakten (zweites Jahr).
3. Erarbeitung der kritischen Edition in
einer
Druck- und einer (vereinfachten) Internet-Fassung (drittes Jahr).
Ziele
des Abschlussjahrs (2006/2007)
a. Der Forschung wird neben
dem
originalen lateinischen Stabilimenta-Text
die zeitnahe Übertragung ins Französische frei
zugänglich gemacht.
b. Die Synopse mit den Vorbildern für die
revidierten Statuten wird ebenfalls durchgehend mit lateinischen und
französischen
Statuten-Fassungen gestaltet.
c. Die Netzversion bietet auf Grundlage des im Zuge der
Erstförderung
beschafften Materials Möglichkeiten zu einer kontinuierlichen
Erweiterung der Inhalte.