Regesten zu 1476


1476, Februar
Hamburg1476.02.19 - 1476 Februar 19. Amsterdam.
Amsterdam an Hamburg: erinnert an die Beraubung der Amsterdamer u. a. burgundischer Untertanen durch Sander Hogebode und dessen Gesellen, die mit den geraubten Schiffen und Waren die ryeviere unde strome van der Elve besocht unde dair aff unde toe gevaren unde alsoe diesulve schepen unde goeden duer die ryeviere van der Elve tot in die Stuere gebracht unde gevuert hebben, dair zij tmeesten deel van den voirscreven goeden unde oick noch een deell van dien leggende up die Elve, als wy verstaen, gepart, geboyt unde gedeylt hebben. Begehrt, da Hamburg beansprucht (plegen te vermeten), die voirscreven ryeviere unde strome van der Elve u toe te behoren, aufgrund des Utrechter Traktats von 1474 (angaende den gemene steden van der Hanze van gheen eyn corpus te wesen ende voirt van den zeerovers nycht te lijden noch tonderhouden) zu verhindern, dass die Seeräuber in die Elbe aus- und einfahren, um die Holländer etc. zu beschädigen. Muss sonst beim Herzog Klage führen hierüber unde dat die voirscreven Zander oick bij u eerstwerff eensdeels uutgemaect is geweest, was aus dem Bekenntnis des in Amsterdam hingerichteten Mathijs hervorgeht. — [14]76 Febr. 19. (StA Amsterdam, Groot Memoriaal I fol. 70r / Hansisches UB 10, 466, S. 295)
Hamburg1476.02.29 - 1476 Februar 29. Kampen.
Kampen an Hamburg: berichtet, dass Kampen die Tonnen im Marsdiep, im Vlie und anderen Gewässern auf eigene Kosten zu legen pflegt und dass Amsterdam, welches nach Übereinkunft mit Kampen das Pfahlgeld dafür erhebt und jährlich eine bestimmte Summe Geld an Kampen entrichtet hat, auch 1475 das Pfahlgeld erhoben hat, ohne sein Abkommen mit Kampen zu erneuern und diesem einen Anteil vom Pfahlgeld zu geben. Hat daher, da Amsterdam vermutlich auch in diesem Jahr das Pfahlgeld erheben will und Kampen sich mit ihm aufgrund der alten Taxe, da doch jetzt mehr Tonnen gelegt werden müssen und die Kosten gestiegen sind, nicht verständigt hat, nicht die Absicht die Tonnen auszulegen, sofern Amsterdam sich nicht mit ihm verständigt. Teilt dies mit zur Beachtung durch die Schiffer und Kaufleute und bittet auch um Benachrichtigung Lübecks und seiner Nachbarstädte, damit niemand Schaden erleidet. — [1476] ultima Febr. (StA Kampen, Minuten 1460-1480, fol. 96r / Hansisches UB 10, 469, S. 297 / Register van Charters van Kämpen 1, 769)

1476, Mai
Hamburg1476.05.08 - 1476 Mai 5. Hamburg.
Stiftungsbrief über die Kommende zum Altar der hl. Märtyrer Cosmas und Damian durch die Gestemannischen Testamentsvollstrecker. / Schütze, Verzeichnis, 626, S. 381 / Staphorst, I,2, S. 822.
Hamburg1476.05.23 - 1476 Mai 23. [Steinburg].
Hinr. Rantzow, Amtmann zu Steinburg, an Hamburg: berichtet über die Verhandlungen und Bemühungen der holsteinischen Räte in Itzehoe und Heiligenstedten wegen der von [Sander Hogebode] genommenen Schiffe und Waren. — Screven under myneme ingesegele ame dage der hemmelvard unses Heren anno etc. 76. (StAHH, Or. mit Siegel / Hansisches UB 10, 485, S. 311-12)

1476, Juni
Hamburg1476.06.12 - 1476 Juni 12. Königsberg-Kneiphof.
Königsberg-Kneiphof an Hamburg, den deutschen Kaufmann zu Brügge und jedermann, beurkundet folgendes Gerichtszeugnis: Schiffer Gleis Pipper ist mit seinem Schiff und seinen Leuten in Königsberg nach Riga gefrachtet und auf der Fahrt bei Runö (Ruune) von dem Schiffer Herm. Wessel von Hamburg am hellen Tage in den Grund gesegelt worden, so das des schiff unde alle guttere dorinne seyn czu nichte geworden unde vorloren unde eyn man vom volke do leider ist vortruncken. Die Verfrachter des Schiffes haben ihr Gut folgendermaßen beschworen:
Herman Hodde, Schöffe in Königsberg, hatte im Schiffe, ihm und seinem Bruder in Riga gehörend, 4 Säcke Hopfen im Gewicht von 4 1/2 Schiffspfund und 2 Lispfund Summa ohne Fracht und Ungeld 25 ger. mark preuss. 1 firdung, 5 Last und 14 Scheffel Malz Summa 30 ger. mark preuss. weniger 7 sc. 1 firdung;
Hans Gunter 9 Schiffspfund weniger 3 Lispfund Hopfen Summa 48 mark 7 sc. weniger 8 pfd. m.;
Claus Ludeke 11 Säcke Hopfen im Gewicht von 14 Schiffspfund Summa 77 Mark, sein Bruder Tewis Ludeke ertrank bei dem Unglück (mit seynen clederen unde gelde gebleben);
Hans Becker 5 Säcke Hopfen Summa 30 mark; Gerth Radeheym 8 Säcke Hopfen im Gewicht von 10 1/2 Schiffspfund Summa 59 mark 12 sol., ferner 12 Last Malz Summa 75 mark, alles ihm, Reynolt Hodde und ihrer Gesellschaft gehörend;
Nicolaus Reppin 8 volle Tonnen und 2 Viertel an Waren, laut vorm Jahr ausgestellter Urkunde, Summa 19 rhein. gld. und 1 Orth vom Gulden.
Schiffer Cleis Pipper beschwört den Wert von Schiff und Zubehör laut der Urkunde Rigas. Zur Einmahnung von Gut und Schaden haben Schiffer und Kaufleute den Alff Neweling bevollmächtigt. Bittet um dessen Unterstützung. — 1476 mitwochenn des hilg. lichnams obende. (TLA, K 17, Or. mit Siegel / Hansisches UB 10, 490, S. 317)

1476, September
Hamburg1476.09.10 - 1476 September 10. Bremen.
Rezess der Hanse über die Beilegung von Streitigkeiten unter der Vermittlung des Hamburgischen Ratssendeboten Erich von Tzeven. / Schütze, Verzeichnis, 627, S. 381 / Willebrand, Abschn. 3, S. 76.

1476, Oktober
Hamburg1476.10.31 - 1476 Oktober 31. o.O.
Tohopesate der Städte Lübeck, Bremen, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar, Lüneburg, Stade, Ülzen einer-, Magdeburg, Braunschweig, Halle, Halberstadt, Goslar, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Hannover und Einbeck andererseits auf sechs Jahre. — Screven na der bord Cristi unses heren 1476 am avende omnium sanctorum. — Vier Originale in Lübeck, Hamburg, Magdeburg, Braunschweig. (StAHH 710-1 I Threse I, Nr. Z 5, Or., verloren, vorhanden eine Abschrift der von Laurent angefertigten Kopie des Or. / AHL, Trese Confoederationes Nr. 32, Or. Perg. m. 19 S. / StA Braunschweig, Nr. 885, Or. Perg. m. 19 Siegeln […] / Hansisches UB 10, 512, S. 327-33 / HR II.7, 396 / Riedel, Cod. dipl. Brandenburg. I, 15, 409 […])