Regesten zu 1473


1473, Januar
Hamburg1473.01.10 - 1473 Januar 10. Gottorp.
König Christian I. von Dänemark an die Stadt Hamburg: bittet, einiges Silber in Namen der Stadt auf ihrer Münze ausprägen zu lassen. / Schütze, Verzeichnis, 609, S. 379 / Stelzner, 2, S. 42 / Apol. Hamburg., Beyl. 54.
Hamburg1473.01.11 - 1473 Januar 11. Kampen.
Kampen an Hamburg: beurkundet die Aussage der Kamper Bürger und Schiffer Willem van Swolle, Tyman Elfsoen und Rolof Ottensoen, woe sie nu des dages voir sanct Mertens avent in den winter latest leden sint coemen segelen voir die Stuer op der Elven mit haren scepen, dair sie hair ancker satten, dair hem aen boert gecomen sint Hans Meyer ende Hans Vos uwe uutliggers ende hebben hem elkes uut haren scepe genoemen tegens haren dancke eene tonne biers, seggende sie weiden sie hebn, sie mosten se hebn, dat weeer sanct Mertens avent, sie wolden drincken, her Albert Schilling borger van Hamborch solde hem die voirscreven wel wederom betalen. Die Schiffer haben den Kamper Bürger Andries Gertssoen bevollmächtigt. — 1473 profesto Anthonii. (StA Kampen, Minuten 1460-1480, fol. 51 / Hansisches UB 10, 180, S. 106-07)

1473, März
Hamburg1473.03.04 - 1473 März 3. Gottorp.
König Christian I. von Dänemark schreibt der Stadt Hamburg erneut wegen des Schauenburgischen Hofes. / Schütze, Verzeichnis, 610, S. 379 / Nachrichten vom Schauenburgischen Hofe 1734, Beyl. 16, S. 30.
Hamburg1473.03.15 - 1473 März 15. o.O.
Johan Spinola von Genua bekundet, dass er aufgrund eines Zertifkats Brügges, wonach er im Schiffe „Hillige Geest“ des Schiffers Alvarus Garchie Renaldi von Coruna in Galizien einiges in dem Zertifikat genanntes Gut hatte, vor dem Hamburger Rat über die Wegnahme seines Guts durch die Hamburger Auslieger Klage erhoben und Rückgabe desselben begehrt hat. Hat auf die Entgegnung der Hamburger Auslieger, dass sie das Gut als englisches Feindesgut und auf feindlichem Wasser nämlich bei Wight und infolge der Erklärung Spinolas, dass das Gut ihm nicht gehöre, sondern dass er in dem Schiff kein anderes Gut habe als eine Kiste und einen Noppensack, mithin rechtmässig genommen hätten. Erwidert, dass er diese Angabe aus Furcht gemacht habe, worauf die Auslieger erklärten, dass in ihrem Verhalten gegen ihn kein Anlass zu dieser falschen Aussage gelegen habe, sie also zur Rückgabe nicht verpflichtet seien. Erklärt, dass er durch Vermittlung einiger Hamburger Ratsherren und Bürger sein in den Händen der Auslieger noch befindliches Gut von den Ausliegern für 1300 m. lüb. und 2 Last Hamburger Bier zurückgekauft hat. Verzichtet für sich, seine Erben und seine Gesellschaft wegen der Wegnahme von Schiff und Gut auf alle Ansprüche und Forderungen wegen Schadenersatz an Hamburg und die Auslieger, verspricht, diese Abmachungen zu halten, erklärt hiermit die ganze Angelegenheit auf ewig für abget an und erledigt, und verpflichtet sich, von seinem Theilhaber (deme desse ergemelten gudere geliik my unde unser selschop egentliken gantz unde all unde nemande anders tobehoren) Leonardus Sibo von Genua z. Z. in Brügge eine entsprechende vor Brügge abzugebende Verzicht- und Zustimmungserklärung beizubringen. — 1473 März 15. (StAHH, 710-1 Threse I, Nr. Ff 24, Abschrift / Hansisches UB 10, 192, S. 113)

1473, April
Hamburg1473.04.08 - 1473 April 8. Hamburg.
K. Christian von Dänemark an Hamburg: hat erfahren, dass einige Städte zum Schaden seines Zolles in Hamburg und anderer Gerechtigkeiten mit Salz und anderem Kaufmannsgut ungewöhnliche Umwege suchen und es nicht nach Hamburg führen, was er nicht dulden kann. Gebietet ihm, solche ungewöhnlichen Umwege mit Salz und anderem Gut bei niemand zu dulden, und bevollmächtigt es, efft sodane stede, se weren we se weren, sick sodaner ummewege nicht en matheden, zur sofortigen Beschlagnahme solcher Waren, als gii in so mathen betreden konen. — 1473 donnerdage negest vor palmesondage. (StAHH, 710-1 Threse I, Nr. K 31, Or. Perg. m. Siegel / Hansisches UB 10, 199, S. 116)
Hamburg1473.04.14 - 1473 April 14. Lübeck.
Lüneburg bekundet, dass seine in dem Streit mit Lübeck und Hamburg wegen des aufgrund eines Privilegs Kaiser Friedrichs III. eingesetzten und erhobenen neuen ungewöhnlichen Zolles und wegen Nichtzahlung der Erbrenten lübischer und hamburgischer Einwohner zur Verhandlung zwischen Lübeck, Hamburg und Lüneburg nach Lübeck entsandten Ratssendeboten, die Bürgermeister Hartwich Schomaker und Clawes Sankenstede und der Lüneburger Syndicus Magister Hermann Dukere, sowie der Lübecker Rat und die Ratssendeboten Hamburgs, die Bürgermeister Hinr. Murmester und Joh. Meyger und der Hamburger Syndicus Meister Joh. Remstede, die Entscheidung des Zwistes dem Bischof Albert von Lübeck namens König Christians von Dänemark und den Lübecker Domherren Dr. Bernhard Wessel, Dr. Joh. Stammel und Dr. Heinr. Sankenstede namens des Lübecker Domkapitels als gütlichen Vermittlern übertragen haben, folgende ausgeführte Entscheidung getroffen haben: Die Untertanen des dänischen Königs, von Hamburg und Lübeck sollen von den neuen Zöllen frei sein und zukünftig nicht mehr belastet werden. Nicht zuweisbares Gut soll aufgehalten, bis die Besitzer nachgewiesen sind. Die Ei-brenten soll Lüneburg von Ostern ab 20 Jahre lang pünktlich bezahlen und zwar 5 m. von 100 m. Kapital u. s. w. [...]. Gelobt, diesen Ausspruch unverbrüchlich zu halten. — 1473 mitweken vor paschen. (AHL, Trese Brunsv. Luneburgica Nr. 263, Or. Perg. m. 5 Siegeln / Hansisches UB 10, 201, S. 117-18)

1473, Mai
Hamburg1473.05.01 - 1473 Mai 1. Brügge.
Brügge bezeugt für Hamburg die Erklärung des Leonardus Cibo von Genua, nu tor tijd to Brugge kopmanscipwise residerende, dass er den Vergleich, der zwischen seinem Gesellschafter Johan Spynula von Genua und Hamburg wegen ihrer vom Hamburger Kriegsvolk bei der Insel Wight weggenommenen Waren geschlossen ist, s. [Hamburg1473.03.15] und den ihm Spynula mitgeteilt hat, für sich und seine Erben namens der ganzen Gesellschaft, der die Waren gehören, halten will. — 1473 Mai 1. (StAHH, 710-1 Threse I, Nr. Ff 24, Or. Perg. m. Siegel ad causas / Hansisches UB 10, 192, Anm., S. 113)

1473, Juni
Hamburg1473.06.20 - 1473 Juni 20. Im Antwerpener Rathaus.
Die hansischen Kaufleute Jan van der Locht von Lübeck, Henning Vlatouh von Brandenburg, Claus Michielssone, Hans Laethuysen, Jorys Crosse und Hans Jonge, alle vier von Hamburg, Aelbrecht Falant von Danzig und Henr. Voget von Hildesheim verbürgen sich, unter Verzicht auf den zwischen Antwerpen und den Kaufleuten von der deutschen Hanse geschlossenen Vertrag und auf alle sonstigen Rechtsmittel, vor den Behörden Antwerpens bis zum Betrage von 200 pfd. gr. fläm., dass sie den Kaufmann Frederick Sneppel, der von den geschädigten Antwerpener Bürgern Jan Joes, Henr. van den Kerchove, Christiaen van Hofsteden, Jan Pels, Cornelys Dyck, Robbrecht Sas und Jak. Danckaerts in ihrem und ihrer mitgeschädigten Mitbürger Namen wegen seiner, übrigens von ihm und seinen Freunden bestrittenen, Eigenschaft als Bremer [...] auf Grund herzoglicher Mandate gefangengesetzt worden ist und gegen Bürgschaft freigelassen werden soll, auf rechtzeitig im Osterlingerhaus am Kornmarkt in Antwerpen gestelltes Ansuchen am 17. Aug. und an allen folgenden Terminen bis zur endgültigen Entscheidung des Prozesses vor dem Grossen Rat des Herzogs von Burgund zu Recht stellen wollen, mit Bestimmungen über die Verpflichtung der Bürgen und unter Vorbehalt der Schadenersatzansprüche der gen. Antwerpen Bürger an Bremen. — 1473 Juni 20. (StA, Antwerpen, Register van den Dachvaerden / Hansisches UB 10, 201, S. 129)

1473, Juli
Hamburg1473.07.03 - 1473 Juli 3. Hamburg in der Marienkirche.
Die Notare Ludolph von Hadeln und [...] beglaubigen die vor dem Dekan Heinrich und dem Kapitel der Hamburger Marienkirche und in Gegenwart der die folgenden Aussagen bestätigenden Hamburger Ratsherren [Pardam] Lutke und Georg vamme Holte abgegebenen Aussagen des Ochoa Gallyndis, Schiffer des Schiffes S. Nicolaus von Guernica in Vizcaya, dass in diesem Jahre sein in Valencia in Aragon mit eigenem und anderer Mitkaufleute Gut nach Flandern befrachtetes Schiff auf der See von Hamburger Kriegsleuten wegen Verdachts, dass es Feindesgut führe, angegriffen, in die Elbe nach Hamburg gebracht und dort bis zum Eintreffen eines Zertifkats Brügges, dass Schiff und Ladung Freundesgut seien, zurückbehalten ist. Ochoa erklärt, dass er das Schiff mit der gesamten Ladung von Hamburg zu freier Verfügung zurück erhalten hat, quittirt darüber Hamburg für sich und seine Mitinteressenten [...] und verzichtet samt seiner nach Hamburg mitgeführten Schiffsmannschaft [...] wegen der Wegnahme u.s.w. des Schiffes auf jegliche zukünftigen Schadenersatz- und sonstigen Ansprüche an Hamburg oder irgendjemand von der deutschen Nation. — 1473 Juli 3. (StAHH, 710-1 Threse I, Nr. Ff 25, Or. Perg. m. Siegel und Notariatszeichen, durch Feuchtigkeit und Moder sehr beschädigt / Hansisches UB 10, 224, S. 130-31)
Hamburg1473.07.14 - 1473 Juli 14. o.O.
Ein Kaufmann erklärt, dass Hamburg ihm die aus dem spanischen Schiff „Hillige Geest“ bei Wight durch Hamburgisches Kriegsvolk als Feindesgut genommenen Waren bezahlt hat. — 1473 midwekene na s. [Mar]gareten d. hill.juncfr. d. (StAHH, 710-1 Threse I, Nr. Dd 5, Or. Perg. S. ab, sehr beschädigt, die meisten Namen, auch der des Ausstellers, unleserlich / Hansisches UB 10, 192, Anm., S. 114)
Hamburg1473.07.14.a - 1473 Juli 14. o.O.
Bischof Albertus von Lübeck an Lüneburg: Tag mit dem hamburgischen Kapitel; rückständige Renten. - Ame negiste dage na Margarethe [1473]. (StA Lüneburg, Briefe 3. Bistum Lübeck, 3.51, Ausfertigung auf Papier, Zettel mut Wasserzeichen anliegend / https://www.stadtarchiv-lueneburg.findbuch.net)
Hamburg1473.07.16 - 1473 Juli 16. Utrecht.
Die Deputierten des deutschen Kaufmanns zu Brügge z. Z. auf der Tagfahrt in Utrecht bei den hansischen Ratssendeboten an Middelburg: erwidern auf dessen durch den Middelburger Bürger Clawes Botterman überbrachtes Schreiben samt Abschrift von [Hansisches UB, 10, 218], dass sie die Angelegenheit zur Kenntnis der Hamburger Ratssendeboten gebracht und auch Clawes Botterman diesen zugeführt haben. Die Hamburger Gesandten haben erwidert, dat se nemend van eren uthliggeren en kennen, de Stortebeke genomet is, maer wel is waer, dat zij een schip ter zeward gehat hebben, dat de Vlegende Gest genomet is, niet wetende, dat de schipper daeraff alsulkene prijze gedaen solle hebben, ende oeck vor desser tijt van uwes porters verlieze ny eer gehoord, ende gifft on vremde, dat ghij heren noch hij nicht eer dan nu an de stede van Hamborch ter cause van dien ghevolget noch gescreven en hebben, gemerkt ende angezien dat bij lancheit van tijden ende de prijze gepartet ende gehutet is zeer qualiken daeran to geraken is. Die Hamburger Gesandten raten daher, dat ghij heren van uwes porters wegene jo eer jo liever to Hamborch werd screven in sulker off beterer formen, als ghij heren an uns ende an se gescreven unde versocht hebben, ende daeroff der stede Hamborch verantweren begherende ende bij sodanen advertissemente de ghudere, soverre de bij ere utliggeren genamen ende noch in wesene zijn, onverandert bij malkanderen to holdene ende alsdan mytten besten de saken toe vorderen, soe nae reden behoren sall. Die Gesandten werden sich nach ihrer Rückkehr nach Hamburg aufs beste in dieser Angelegenheit bemühen. — [14]73 Juli 16. (StA Middelburg, Brieven aen de stadt 1406-1499, Or. m. 2 Siegeln / Hansisches UB 10, 228, S. 133)
Hamburg1473.07.23 - 1473 Juli 23. Niederbaden.
Kaiser Friedrich [III.] an Bürgermeister und Rat der Stadt Hamburg: lädt die Stadt wegen der Türkengefahr zu September 21 nach Augsburg unter Androhung des Verlusts ihrer Freiheiten, Privilegien, Briefen, Rechten und Gerechtigkeiten. (StAHH, Original verloren / ebd., 111-1, Senat, Vol. 1, Nr. 5, S. 17 / ebd., 211-2, Reichskammergericht, F 32, Teil 9 A 2 / bei Regesta Imperii, [XIII], 31, Nr. 246 / Klefeker, 9, S. 30 / Schütze, Verzeichnis, 611, S. 379-80)
Hamburg1473.07.26 - 1473 Juli 26. Utrecht.
Utrecht an Hamburg (und Lübeck): hat erfahren, dass Jan Koen (onse goede vrunt) unverschuldet durch Verleumdung in König [Christians] von Dänemark Ungnade gefallen ist, so dass er dessen Länder nicht besuchen darf. Bittet, dem Koen die Gnade des Königs wieder zu erwerben, damit er wie früher dessen Länder ende zyns zelfs goet ghebruken ende genieten mag. — [14]73 Juli 26. (StA Utrecht, Brievenboek 1470-80 fol. 145 / Hansisches UB 10, 232, S. 135)

1473, August
Hamburg1473.08.13 - 1473 August 13. Hamburg.
Das Domkapitel zu Hamburg bestätigt eine am Altar des hl. Nicolai in der Jacobikirche gestifteten Kommende. / Schütze, Verzeichnis, 612, S. 380 / Staphorst, I,2, S. 808 / Apol. Hamburg., Beyl. 54.

1473, Dezember
Hamburg1473.12.01 - 1473 Dezember 1. Köln.
Kaiser Friedrich [III.] an Bürgermeister und Rat der Stadt Hamburg: lädt die Stadt wegen der Türkengefahr zu 1474 Januar 6 nach Augsburg. (StAHH, Original verloren / ebd., 111-1, Senat, Vol. 1, Nr. 5, S. 17 / Regesta Imperii, [XIII], 31, Nr. 231 / Klefeker, 9, S. 31 / Schütze, Verzeichnis, 613, S. 380.