Regesten zu 1439


1439, Januar
Hamburg1439.01.00 - [1439 Januar-Februar]. [London].
Der deutsche Kaufmann zu London an Lübeck, Hamburg, Lüneburg und Wismar: antwortet auf die Forderung nach Bezahlung der Gesandtschaftskosten nach England, dass ihre Vertreter die Verpflichtung nie übernommen hätte. Zudem sei der Versuch gescheitert, einen zusätzlichen Pfundzoll und Schoss für die Kosten zu erheben. / StA Köln, Hanse III 1438-1441, Heft (s.n. 65), S. 17-19 / Hansisches UB 7,1, S. 218-19.
Hamburg1439.01.08 – 1439 Januar 8. Danzig.
Danzig an Hamburg: die Danziger Bürger, der Briefweiser Herman Grote und Cord van Dalen, hätten zusammen mit dem Lübecker Bürger Hinrik van Lunen 1438 IX 15 vom Lübecker Bürger Hennyng Dethmers zu Drakör ein Schiff gekauft, dessen Schiffer Grote war. Daran hatte Grote ein Viertel, dazu 5 l. Asche, 5 to. Mehl und etliche Kleider im Wert von 202 1/2 m, das auch den Mitbürgern Merten Koggen und Nicclos Wynkeldorpe zugehöre. Als das Schiff auf der Fahrt ins Swin oder nach Kampen in den Sund gekommen sei, sei ihnen ein angeblicher Hamburger Bürger namens Snepel, der vom Hamburger Ratsherrn Claus Lange als Auslieger ausgesandt sei, entgegengekommen und habe im Namen Hamburgs befohlen, die Segel zu streichen. Sie seien dem nachgekommen, doch dann sei ihnen X 13 von Snepel gewaltsam genommen, das Gut teilweise in seinen ballynger übergeladen und nach Hamburg gebracht worden, wo es Claus Lange an sich genommen haben solle. Bittet, da nach eidlicher Aussage der drei genannten Danziger niemand von Hamburgs Feinden aus Holland und Seeland Anteil habe und das Gut ins Swin oder nach Kampen bestimmt gewesen sei, dem von den anderen bevollmächtigten Grote behilflich zu sein, dass ihm die Güter im am Zielort gültigen Wert ersetzt werden. (APGd. 300, 27 (Missive), 3, fol. 104 / Hansisches UB 7,1, 418, S. 214-15).
HG2.533 - Hamburg1439.01.12 – 1439 Januar 12. [Segeberg].
Herzog Adolf [VIII.] von Schleswig, bezeugt, dass ihm Frau vor Eybe, Witwe Luders von Hamme, persönlich den Hof und das halbe Dorf zu Lütjensee mit allem Zubehör, die wüste Feldmark zu Oddekendorpe und den vierten Teil, den sie am Lütjensee gehabt habe, aufgelassen habe, nimmt die Auslassung an und überträgt den Besitz an Nicolaus, Dekan, und das Domkapitel zu Hamburg, das Frau vor Eybe aufnehmen, versorgen und eine jährliche Rente von 30 m. lüb. zahlen solle. (StAHH, Threse I 710-1 I, Nr. Oo 73)
HG2.534 - Hamburg1439.01.25 - 1439 Januar 25. Breslau.
König Albrecht II. an Wilhelm Snybbe, Helmich von Rentekin, Arnd von Leten, Heinrich Geverdes, Johann Hane, Herman Redenborg, Borchart Weidut, Dederick von Recke, Johann von Stade, Simon Berndes, Bernd von der Heide, Enke von Czeven, Bernd vom Broke, Hainrich von Vechte, Hanns Rogge, Hulsschede, Albert Geverdes, Heinrich von Hacklem, Peter Horborg, Ludeke S[ieveking], Hanns Helmiges, Tyme Bremer, Heine Brands, Hillebrand Brands und Wichman Heidorne, Bürger und Einwohner zu Hamburg: Erzbischof Balduin von Bremen habe geklagt, dass sie mit Kaufleuten aus anderen Ländern die Zahlung des Stader Zolls (am Fluss Schwinge) verweigerten und die unverzollte Ware für sich verkauften. Er gebietet daher bei Strafe von 25 m. Gold, dem Erzbischof innerhalb von 30 Tagen für die Zollhinterziehung Genugtuung zu leisten oder sich mit ihm gütlich zu einigen und künftig den Zoll zu entrichten; andernfalls sollten sie Einspruch vor dem königlichen Hofgericht einlegen. / StAHH, Threse 710-1 I Nr. B 21 a und b / Hansisches UB 7,1, 423, S. 217.

1439, Februar
Hamburg1439.02.24 - 1439 Februar 24. Lübeck.
Lübeck an Danzig: bezeugt, dass Symon Voeppe jetzt fast ein Jahr in Lübeck lebe und nennt ihn einen vromen bederven man. In Danzig seien seine Güter als Holländergut beschlagnahmt worden. Er sei zwar in Holland geboren, hätte aber 17 Jahre in Hamburg gelebt. Bittet daher, bei der Befreiung seines Guts behilflich zu sein. / APGd., 300 D 28, Nr. 90, Original Pergament m. Resten des Siegels / Hansisches UB 7,1, S. 215, Anm. 1.
HG2.535 - Hamburg1439.02.28 – 1439 Februar 28. o.O.
Hermen Stortbeker quittiert Bürgermeistern und Rat zu Hamburg die Bezahlung von Sold, Lösegeld, Kostgeld und Schadensersatz während seiner Gefangenschaft in ihrem Dienst im Krieg gegen Dänemark. (StAHH, Threse I 710-1 I, Nr. Gg 80)

1439, März
Hamburg1439.03.08 - 1439 März 8. Hamburg.
Heyne Brand, Bürger zu Hamburg, in einem offenen Brief: macht bekannt, dass er sich mit Herzog Adolf [VIII.] von Schleswig, Graf von Holstein, Stormarn und Schauenburg, auch für dessen verstorbenen Brüder Heinrich und Gerhard, in Verhandlungen mit den Rittern Otte Sluter und Diderik Blome über den Ausgleich von Forderungen geeinigt habe, betreffend seine Besitzungen in Eiderstedt, Evershop, Utholm und auf Helgoland. - Gheven na Gades bord verteinhundertjar, dar na in deme neghenundedrittigesten jare, am sondaghe alse men singhet Oculi in der hilligen kerken. (Falcks Staatsbürgerliches Magazin, 8. Band, 1828, S. 665 / Copiae Archivi, beim Deckblatt zu 1439)
HG2.536 - Hamburg1439.03.26 – 1439 März 26. Hamburg.
Johannes, Propst, Nicolaus, Dekan, und das hamburgische Domkapitel an den römischen König Albrecht [II.], König von Ungarn, Böhmen, usw.: vidimieren auf Bitten von Bürgermeister und Rat zu Hamburg die Bestätigungsurkunde, die einst Erzbischof Hillebold und das Bremer Domkapitel über ein Privileg des römischen Kaisers Friedrich für die Hamburger Bürger ausgestellt hätten. (StAHH, Threse I 710-1 I, Nr. U 20)

1439, April
Hamburg1439.04.02 - 1439 April 2. Lübeck.
[Bürgermeister und] Rat der Stadt Lübeck an Bürgermeister und Rat der Stadt Hamburg: danken für ihren Brief wegen der Ansprüche, die die Bremer zu haben glauben. Hätten den Bremern nun geschrieben, senden ihnen den Brief mit einer Kopie und bitten um Weiterleitung. - Screven [...] des donredages vor Paschen anno etc. 39. (Original, Pergament, Reste des briefschließenden Siegels / StAHH Cl. VI Nr. 1a Vol. 1 Fasc. 8 / Copiae Archivi, bei U 20 / Hansisches UB 7,1, 447, S. 231)
Hamburg1439.04.04 - 1439 April 4. Hamburg.
Vicke vom Hove, Bürgermeister und Vorsteher von St. Katharinen, sowie Hermen Gulzouwe und Hermen Krogher, Kirchgeschworene an St. Katharinen, machen bekannt, dass sie Meister Curd von der Vechte, seiner Frau Grete und ihrem Sohn Conrad für 207 m., die sie vollständig empfangen hätten, 12 m. jährlichen Leibgedinges von den Gütern derselben Kirche verkauft hätten, zu zahlen je 6 m. an Michaelis und zu Ostern. Nach dem Tod der drei würden 2 m. verfallen, je 5 m. jährlich sollten dann aber zur Aussteuer einer armen, ehrlichen Dienstmagd und zur Versorgung armer Leute verwandt werden. (StAHH Memorialbuch an St. Katharinen, fol. 28b / StAHH Copiae Archivi bei P 34)
HG2.537 - Hamburg1439.04.10 – 1439 April 10. o. O.
Sander Duderstad, Bürger zu Hamburg, macht bekannt, dass er Propst, Dekan, Kapitel und Vikaren am Dom zu Hamburg für 30 m. 2 m. jährlicher Rente zugunsten von Memorien verkauft habe. (StAHH, Threse I 710-1 I, Nr. Ss 89 (6))

1439, Mai
Hamburg1439.05.06 - 1439 Mai 6. Hamburg.
Dekan und Domkapitel bestätigen und erweitern eine Vikarie aufgrund der Inghenschen Stiftung. / Schütze, Verzeichnis, 474, S. 369 / Staphorst I,2, S. 166.
Hamburg1439.05.16 - 1439 Mai 16. Lübeck.
Bürgermeister und Rat zu Lübeck sowie die Ratssendeboten von Hamburg, Bürgermeister Hinrik Hoyer und Ratsherr Detleff Bremer, von Wismar, Bürgermeister Peter Wilde, und von Lüneburg, Hinrik Hoyemann und Albert Semmelbecker, einigen sich auf Regeln für die Münzprägung. Die Mark Silber soll nicht für mehr als neun Mark gekauft werden. Aus der Mark sind, wie schon bisher, 96 1/2 Münzen zu schlagen. Lübeck und Hamburg sollen jährlich nicht mehr als 18 m. Silber zu Münzen ausprägen, Wismar und Lüneburg nicht mehr als 12 m. Silber darf in der Stadt nur durch die Münzer gewogen und wie alles Edelmetall nicht ausgeführt werden. Keiner der Einwohner soll die schwereren Münzen von den leichteren trennen. (StAHH, verloren / Grautoff, Historische Schriften, 3, 223 / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 7, DCCXCVIIII, S. 808-09)

1439, Juni
Hamburg1439.06.04 - 1439 Juni 4. Lübeck.
Zeugnis von Schiffskindern des Stralsunder Schiffers Joachim Swarte über ihre Gefangennahme durch Hamburger Auslieger und ihre Gefangenschaft in Hamburg. / AHL, Niederstadtbuch / Hansisches UB 7,1, 467, S. 240.
HG2.538 - Hamburg1439.06.11 – 1439 Juni 11. o. O.
Clawes Vrese quittiert Bürgermeistern und Rat zu Hamburg die Bezahlung von Sold, Lösegeld, Kostgeld und Schadensersatz während seiner Gefangenschaft in ihrem Dienst im Krieg gegen Dänemark. (StAHH, Threse I 710-1 I, Nr. Gg 82)

1439, Juli
HG2.539 - Hamburg1439.07.28 – 1439 Juli 28. o. O.
Edzard zu Norden und sein Bruder Ulrich zu Esens, Häuptlinge, machen bekannt, dass sie von Bürgermeistern und Rat zu Hamburg Burg und Stadt Emden in Ostfriesland in guter Treue und auf slotloven empfangen hätten, mit allen Renten, Rechten, Zubehör und Gerätschaften, die im Folgenden aufgelistet werden. (StAHH, Threse I 710-1 I, Nr. P 34)

1439, August
Hamburg1439.08.08 - 1439 August 8. o.O.
Bürger aus Naarden beklagen vor dem Rat von Holland die April 28 erfolgte Wegnahme eines von Kopenhagen kommenden Schiffes durch die Hamburger. Das Schiff gehöre zu gleichen Teilen nach Naarden und Harderwijk, geladen seien 4 l. Flachs, 4 to. Mehl, 10 l. Teer, 7 l. [Stargarder] Bier, u.a. Das Schiff sei auf dem Weg nach Hamburg in Vlieland durch Auslieger von Enkhuizen genommen worden. / Poelman, Bronnen, I, 1400 / Hansisches UB 7,1, S. 202, Anm. 2.
Hamburg1439.08.13 - 1439 August 13. Lübeck.
Vor Bürgermeister und Rat zu Lübeck und den Ratssendeboten Hamburgs, Hinrik Hoyer und Hinrik Koting, erscheinen die Ratssendeboten Wismars, Johann Steinbeke und Juryen Belouwe, mit weiteren Wismarern, in Sachen des Streits mit Johann Sleff, Bürgermeister von Kolberg. Dieser ist nicht bereit, eine Entscheidung der Lübecker und Hamburger zu akzeptieren, nur eine eigene Verhandlungslösung, da ein Teil der genommenen Güter geistlichem Recht unterliegt. Darauf bezeugen die Wismarer ihr vergebliches Rechtserbieten und erbieten sich weiter zu Recht gegen die Herzöge von Mecklenburg und den Bischof von Ratzeburg. (AHL, Niederstadtbuch zu 1439 Laurencii / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 7, DCCCVI, S. 817-18 / Hansisches UB 7,1, 482, S. 246)

1439, September
Hamburg1439.09.05 – 1439 September 5. Buxtehude.
Buxtehude an Bremen: antwortet zustimmend auf Bremens Ersuchen, zusammen mit den Städten Lübeck, Lüneburg und Stade die Entscheidung in seinem Streit mit Hamburg zu übernehmen. — 1439 Sept. 5. (StA Bremen; Or. m. Spur d. Siegels / Hansisches UB, 7,1, Nr. 501 Anm., S. 252)
Hamburg1439.09.23 - 1439 September 29. Rostock.
Die zu Rostock versammelten Ratssendeboten von Lübeck, Hamburg, Stralsund, Lüneburg und Wismar machen bekannt, dass sie zusammen mit den Herzögen Heinrich und Johann von Mecklenburg zwischen dem alten und neuen Rat Rostocks eine Sühne vermittelt haben. (AHL, Entwurf auf Papier / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 7, DCCCXI, S. 821)
Hamburg1439.09.29.a - 1439 September 29. [Rostock].
Die zu Rostock versammelten Ratssendeboten von Lübeck, Hamburg, Stralsund, Lüneburg und Wismar an den schwedischen Reichsrat und die schwedischen Städte: die Herzöge Heinrich und Johann von Mecklenburg haben zusammen mt ihnen den alten und neuen Rat zu Rostock ausgesöhnt. Bitten die Stadt zu unterstützen. (StA Rostock, Original mit Siegel / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 7, DCCCXII, S. 822)

1439, Oktober
Hamburg1439.10.07 – 1439 Oktober 7. Stade.
Die zu Stade versammelten Ratssendeboten von Lübeck, Lüneburg, Stade und Buxtehude vereinbaren zwischen den Vertretern von Bremen und von Hamburg ein Abkommen, wonach die Entscheidung über die von den beiden Städten gegeneinander erhobenen Ansprüche einem bis Weihnachten zu berufenden Schiedsgericht der vier erstgenannten Städte übertragen wird, und die beiden Parteien sich bis XI 1 ihre Klagschriften und bis XI 15 die Verantwortung darauf gegenseitig zusenden sollen. — 1439 S. Marci des hl. bichtegers. (StA Bremen; gleichz. Abschrift, auf d. Rücks.: Wo de van Bremen unde van Hamborch eren schaden scholen van sik bescreven gheven / Hansisches UB, 7,1, Nr. 501, S. 252)

1439, Dezember
Hamburg1439.12.23 - 1439 Dezember 23. Hamburg.
Dekan und Domkapitel bestätigen die Inkorporation einer Vikarie zum Vorteil des Thesaurarius. / Schütze, Verzeichnis, 475, S. 369 / Staphorst I,2, S. 164.
HG2.540 - Hamburg1439.12.30 – 1439 Dezember 30. o. O.
Hermen Haghedorne van deme Bodenwerdere macht bekannt, dass ihm Bürgermeister und Rat zu Hamburg trotz der Einfuhr nicht gängigen Geldes, das er zum Handeln in die Stadt gebracht habe, aufgrund der Intervention des Ritters Johan Vrenken das Seine zurückgegeben hätten und er auch von ihnen von der Buße befreit worden sei. (StAHH, Threse I 710-1 I, Nr. Gg 81)