Regesten zu 1422


1422, Februar
Hamburg1422.02.21 - 1422 Februar 21. Lübeck.
Bürgermeister und Rat zu Lübeck an Bürgermeister und Rat zu Wismar: Hamburg, Bremen, Lüneburg und Stade wollten den Tag auf Reminiscere [März 8] gern besenden, die Abgeordneten Bremens und Stades kämen aber erst Reminiscere nach Hamburg, so dass sie erst später in Wismar ankommen würden. Die anderen hätten zudem darum gebeten, mit den Lübeckern zusammen zu reisen. Die Lübecker bitten daher um Geleit und um Verschiebung des Beginns. (StA Wismar, Original, Siegel erhalten / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CCCXCV, S. 417-18)

1422, März
Hamburg1422.03.16 - [1422] März 16. [Wismar].
Bürgermeister und Räte zu Rostock und Wismar an Bürgermeister und Rat zu Lübeck: könnten zur Zeit nichts gegen die Vitalienbrüder in Oldenburg unternehmen, hofften aber, dass die Lübecker zusammen mit den Hamburgern die Kaufleute auf der Elbe beschützen würden. (AHL, Original, Siegel erhalten / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CCCXIX, S. 426)
Hamburg1422.03.27 - 1422 März 27. Dordrecht.
Herzog Johann von Bayern macht bekannt, dass er verboten habe, auf eigenes Risiko nach Flandern zu ziehen, da der früher zwischen Herzog Albrecht und der Stadt Hamburg erfolgte Schiedsspruch Gents nach den Briefen Gents stets eingehalten worden und dessen Urteil zu Ungunsten Hollands und Seelands, nach dem eine Strafe von 60.000 Nobeln zu zahlen sei, zu Unrecht ergangen sei. (RA Den Haag, Memoriale 1421 cas. N, fol. 97v / HUB VI, 423, S. 234)

1422, April
Hamburg1422.04.19 - [1422] April 19. o.O.
Ocko tom Broke, Häuptling in Ostfriesland zu Aurich, Emden usw. an den Rat zu Hamburg: hatten ihn auch im Namen der anderen Hansestädte aufgefordert, sich zu Palmsonntag an der Bekämpfung der Vitalienbrüder zu Dockum zu beteiligen, sind aber nicht erschienen; damit waren die kostspieligen Rüstungen Ockos und seines Freundes Sibet, Häupling in Rustringen, vergeblich; bittet deshalb um eine Antwort, wie sich die Hamburger künftig verhalten wollen, damit er und Sibet keinen weiteren Schaden erleiden.
Hamburg1422.04.23 - 1422 April 23. Hamburg.
Bürgermeister und Rat zu Hamburg an Ocko tom Broke: sie hätten mit den Lübeckern am Palmtag [April 5] aufbrechen wollen, doch habe es eine Verzögerung gegeben. Jetzt, an Georgii [April 23], seien sie zum Aufbruch bereit. (AHL, Abschrift auf Papier / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDIX, S. 433-34)

1422, Mai
Hamburg1422.05.30 - 1422 Mai 30. o.O.
Die Häuptlinge Wybrand Hermann und Sycca Syara verpflichten sich gegenüber den Abgeordneten Lübecks, Tydeman Steen und Lodewich Crol, und Hamburgs, Hinrik Papendorf und Merten Swartekop, auch im Namen ihrer Erben, die Vitalienbrüder nicht weiter zu unterstützen oder sie bei sich aufzunehmen. (AHL, Abschrift auf einem Blatt Papier / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDXX, S. 444)

1422, Juni
Hamburg1422.06.02 - 1422 Juni 2. Dockum.
Die Häuptlinge Hespel van der Ghest, Sydze von der Ghest, Ywe von der Ghest, Syward Wyarde, Onno Wyarde, Poppepe Syrentsim, Alteke Browesma, Douwe Uesma, Ficke Fryxma, Rewert Onnoma und Sippe Nyttingh verpflichten sich gegenüber den Abgeordneten Lübecks, Tydemann Steen und Lodewigh Crulle, und Hamburgs, Hinrik Papendorp und Merten Swartekop, auch im Namen ihrer Erben, die Vitalienbrüder nicht weiter zu unterstützen oder sie bei sich aufzunehmen. (AHL, Abschrift auf demselben Blatt Papier wie 1422 Mai 30 / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDXXI, S. 445)
Hamburg1422.06.02.a - 1422 Juni 2. Dockum.
Prälaten, Priester, Grietmannen, Richter und Gemeinden von acht Kirchspielen und Ostbrokerland machen bekannt, dass sie künftig keine Vitalienbrüder und andere Räuber mehr aufnehmen wollen, die den Kaufmann schädigen. Wenn das doch geschehe, sollten die Räuber zu Land und Wasser verfolgt werden. (AHL, spätere Abschrift auf Papier / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDXXII, S. 446)

1422, August
HG2.281 - Hamburg1422.08.02 - 1422 August 2. o. O.
Vögte, Schließer, Ratgeber und ganze Gemeine des Landes Dithmarschen schwören den Herren von Hamburg und den Bürgern der Stadt wegen der Gefangennahme der Leute aus der Gesellschaft Abel Reymers Urfehde. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. O 9)
HambUB1422.08.05 - 1422 August 5. Lübeck.
Die Städte Lübeck, Hamburg, Wismar und Lüneburg einigen sich über die gemeinsame Münzprägung: Witten, Sechslinge und Dreilinge sollen bei ihrem Wert behalten werden, das Einschmelzen wird unter harte Strafe gestellt. Dazu soll ein Hohlpfennig von 8 Lot feinem Silber geschlagen werden, 4 m. (bzw. 4 m. 1 sol.) aus einer m. Verstöße sollen mit 300 m. geahndet werden. Lübeck soll 300 m. Silber ausprägen, die anderen Städte jeweils 200 m. (StAHH / Grautoff, Historische Schriften, 3, S. 211 / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDXXXII, S. 451-52 / HUB VI, 447a, S. 248-49)
Hamburg1422.08.18 - 1422 August 18. o.O.
Hinrik Rapesuluer, Bürgermeister, und Claws van Stiten und Tideman Steen, Ratsherren zu Lübeck, und Hinrik Hoyer, Bürgermeister, Johan Cletze und Erik van Tzeuen, Ratsherren zu Hamburg, einigen sich über die Verwaltung der Schlösser Bergedorf und Riepenburg: jede Stadt soll auf vier Jahre eines der beiden Schlösser halten, mit den jeweiligen Einkünften (Bergedorf mit Altengamme, Curslack und dem Zoll zu Esslingen, 380 m., Riepenburg mit Neuengamme). Auf Bergedorf sollen 12, auf Riepenburg acht wehrhafte Männer stationiert werden. Nach vier Jahren sollen die Schlösser gewechselt werden, über die dabei übergebenen Lebensmittel wird Buch geführt. (Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDXXXIV, S. 453-55)
Hamburg1422.08.29 - 1422 August 29. o.O.
Der Knappe Hans Danneveld leistet Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und seinen Brüdern Bernhard und Otto sowie den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde. (AHL, Original, Siegel erhalten / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDXXXVII, S. 457-59)
Hamburg1422.08.29.a - 1422 August 29. o.O.
Die Knappen Hans und Danneveld leisten den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde, unter anderem wegen der Gefangenschaft von Hans auf dem städtischen Schloss. (AHL, Original mit Siegeln / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDXXXVIII, S. 459)

1422, September
HG2.282 - Hamburg1422.09.10 - 1422 September 10. Nürnberg.
Sigismund, römischer König, König zu Ungarn, Böhmen etc., an Bürgermeister, Ratsherren und alle Bürger der Stadt Lübeck: teilt ihnen mit, dass aufgrund einer Klage vor dem Hofgericht gegen die Bürgermeister, Ratsherren und alle Bürger der Stadt Hamburg die Acht und Aberacht des Reiches verhängt worden sei. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. D 13a)
HG2.283 - Hamburg1422.09.10.a - 1422 September 10. Nürnberg.
Sigismund, römischer König, König zu Ungarn, Böhmen etc., an die Herzöge Otto und Wilhelm von Braunschweig: teilt ihnen mit, dass aufgrund einer Klage vor dem Hofgericht gegen die Bürgermeister, Ratsherren und alle Bürger der Stadt Hamburg über 14 Jahren dieselbe Acht und Aberacht des Rei-ches verhängt worden sei wie einst gegen den Neuen Rat zu Lübeck. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. D 13b)
HG2.284 - Hamburg1422.09.10.b - 1422 September 10. Nürnberg.
Sigismund, römischer König, König zu Ungarn, Böhmen etc., an Friedrich Landgrafen von Thüringen: teilt ihm mit, dass aufgrund einer Klage vor dem Hofgericht gegen die Bürgermeister, Ratsherren und alle Bürger der Stadt Hamburg über 14 Jahren dieselbe Acht und Aberacht des Reiches verhängt worden sei wie einst gegen den Neuen Rat zu Lübeck. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. F 13)
HG2.285 - Hamburg1422.09.10.c - 1422 September 10. Nürnberg.
Sigismund, römischer König, König zu Ungarn, Böhmen etc., an Bürgermeister, Ratsherren und alle Bürger der Stadt Lüneburg: teilt ihnen mit, dass aufgrund einer Klage vor dem Hofgericht gegen die Bürgermeister, Ratsherren und alle Bürger der Stadt Hamburg über 14 Jahren dieselbe Acht und Aberacht des Reiches verhängt worden sei wie einst gegen den Neuen Rat zu Lübeck. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. F 15)

1422, Oktober
Hamburg1422.10.17 - 1422 Oktober 17. Lübeck.
Bürgermeister und Rat zu Lübeck an Bürgermeister und Rat zu Wismar: Beschwerden der Livländer wegen des Wachses, die Verwahrung des den Vitalienbrüdern genommenen Guts. Hamburger Kaufleute hätten versucht, Wagenschoss, Fassholz und Hopfen heimlich über Wismar nach Neustadt und Kiel sowie von dort auf die holsteinische Seite zu bringen. Sie sollten dafür Sorge tragen, dass das Gut weder nach Hamburg noch in die drei Reiche komme, sondern in die Ostseehäfen. (StA Wismar, Original / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDLIII, S. 469-70)
Hamburg1422.10.18 - 1422 Oktober 18. o.O.
Heinrich Gommin leistet Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und seinen Brüdern Bernhard und Otto sowie den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde. (AHL, Original mit zwei Siegeln / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDLIV, S. 471)
Hamburg1422.10.28 - 1422 Oktober 28. o.O.
Der Knappe Reimar von Plesse leistet Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und seinen Brüdern Bernhard und Otto sowie den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde. (AHL, Original mit sieben Siegeln / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDLVIII, S. 473-74)
Hamburg1422.10.30 - 1422 Oktober 30. o.O.
Die Brüder Henneke und Claus Bolte leisten Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und seinen Brüdern Bernhard und Otto sowie den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde. (AHL, Original mit zwei Siegeln / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDLIX, S. 474)

1422, November
HG2.286 - Hamburg1422.11.11 - 1422 November 11. Hamburg.
Bürgermeister, Ratsherren und ganze Gemeine zu Hamburg beurkunden ihre Einigung mit den Vögten, Schließern, Geschworenen, Ratgebern und der gesamten Gemeine Dithmarschens wegen aller Schäden, die die Dithmarscher Hamburger Bürgern oder Einwohnern angetan hätten, ebenso wegen des Unrechts, das den Dithmarschern durch die Hamburger geschehen sei. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. O 5[1])
HG2.287 - Hamburg1422.11.11.a - 1422 November 11. o. O.
Vögte, Schließer, Geschworene, Ratgeber und gesamte Gemeine Dithmarschens beurkunden ihre Einigung mit Bürgermeistern, Ratsherren und der ganzen Gemeine zu Hamburg wegen des Unrechts, das den Dithmarschern durch die Hamburger geschehen sei, ebenso wegen des Unrechts, das die Dithmarscher Hamburger Bürgern oder Einwohnern angetan hätten. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. O 5[2])
Hamburg1422.11.18 - 1422 November 18. o.O.
Claus Karstede leistet Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und seinen Brüdern Bernhard und Otto sowie den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde. (AHL, Original mit zwei Siegeln / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDLXIV, S. 478)
Hamburg1422.11.22 - 1422 November 22. o.O.
Der Knappe Henning Quitzow leistet Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und seinen Brüdern Bernhard und Otto sowie den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde. (AHL, spätere Original mit drei Siegeln / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDLXV, S. 478)
Hamburg1422.11.26 - 1422 November 26. o.O.
Janeke leistet Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und seinen Brüdern Bernhard und Otto sowie den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde. (AHL, Original mit anhängendem Siegel / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDLXVI, S. 479)
Hamburg1422.11.27 - 1422 November 27. o.O.
Der Knappe Henning Melberg leistet Herzog Erich V. von Sachsen-Lauenburg und seinen Brüdern Bernhard und Otto sowie den Bürgermeistern und Räten der Städte Lübeck, Hamburg und Lüneburg Urfehde. (AHL, Original mit drei Siegeln / Urkundenbuch der Stadt Lübeck, 6, 1881, Nr. CDLXVIII, S. 479)
HG2.288 - Hamburg1422.11.29 - 1422 November 29. Hamburg.
Der Notar Siffridus Steuenshaghen bestätigt das Zeugnis des Ratsherrn Johann Cletze über eine im Buch des Rates eingetragene Rente von 20 m., die Seghebandus Stoer, Priester, zugehöre. (StAHH, Threse I 710-1 I Nr. Rr 45b)