REGESTEN 1330

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 2.677 – 1330 Februar 6. [Dortmund]. – Bürgschaft

PrUB 2.678 – 1330 Februar 14. Christburg. – Der Oberste Trappier und Komtur zu Christburg Luther von Braunschweig erteilt dem Dorf Altfelde (Kreis Marienburg) eine Handfeste.

PrUB 2.679 – 1330 Februar 20. Avignon. – Papst Johann XXII. gestattet den Franziskanermönchen von Braunsberg, ihr außerhalb der Stadt gelegenes Kloster in die Stadt zu verlegen; das bisherige Kloster ist dem Bischof zu übergeben.

PrUB 2.680 – 1330 Februar 28. Kulmsee Kathedrale. – Bischof Otto von Kulm und Hochmeister Werner von Orseln fordern die Vertreter des Landes Kulm und des dem Deutschorden z.Z. unterworfenen Teils von Pommerellen zur Zahlung des Peterspfennigs an den Papst auf. Nach erfolgter Beratung erklärt der Kulmer Ratsherr Thydemann von Hericke namens der Versammlung, dass der Peterspfennig jetzt und künftig, obwohl nicht geschuldet, gezahlt werden sollte.

PrUB 2.681 – 1330 Februar 28. Kulmsee Kathedrale. – Tota communitas dyocesis Culmensis et illius partis terre Pomeranie ordini fratrum Theutonicorum temporaliter subjecte erwählt 6 Kulmer Ratsherren, darunter Thidemann von Hereck, zur Bestellung eines Prokurators zu Verhandlungen mit dem päpstlichen Nuntius Peter von Auvergne [über den Peterspfennig und das Interdikt].

PrUB 2.682 – 1330 März 16. Metz. – König Johann von Böhmen verkauft dem Deutschorden das Land Dobrin zu beiden Ufern der Weichsel für 4800 Schock Prager Groschen, verspricht Verwendung beim Papst wegen Zehntfreiheit dieses Landes und sichert zu, keinen Frieden mit König Wladislaus von Krakau zu schließen, ehe dieser für sich und seinen Neffen Semovit auf Dobrin verzichtet hat.

PrUB 2.683 – 1330 März 17. Metz. – König Johann von Böhmen weist sämtliche Einwohner des Landes Dobrin zum Gehorsam gegen den Orden an.

PrUB 2.684 – 1330 März 19. Krakau. – Der ermländische Domherr Martin appelliert als Bevollmächtigter der Diözese Kulm und Pommerellens vor dem päpstlichen Nuntius Peter von Auvergne gegen die Verhängung kirchlicher Zensuren wegen des Peterspfennigs, nachdem die Zahlung bewilligt, wenn auch aus zeitlichen Gründen noch nicht erfolgt sei. Der Papst habe eine Verlängerung der Suspension der verhängten Zensuren bis zum Allerheiligentag bewilligt.

PrUB 2.685 – 1330 März 25 (September 8?). Marienburg. – Hochmeister Werner von Orseln verleiht Hannus Lynkyn 5½ Hufen Übermaß im Felde Broiden (Linken, Kreis Stuhm).

PrUB 2.686 – 1330 März 27. Preußisch Holland. – Der Komtur Hermann von Elbing erteilt eine Handfeste für den Krug in Fürstenau (Kreis Preußisch Holland).

PrUB 2.687 – 1330 März 30. o.O. – Der Komtur von Mewe Günter von Schwarzburg und der Komtur von Engelsburg Heinrich Reuß erklären, dass sie von König von Böhmen das Land Dobrin um 2800 Schock böhmischer Groschen für den Deutschorden gekauft haben. Die Bürgschaft übernehmen der Deutschmeister Zürich von Stetten und der Komtur von Koblenz Jakob von Triel.

PrUB 2.688 – 1330 April 19. Zu der Welschen Vels. – Arnold von Rupe, Arnold von Pyttingen, Bernhard von Zynnenberg und Johann von Oschens beurkunden, dass Karl, der älteste Sohn König Johanns von Böhmen, versprochen hat, nach seiner Mündigkeit zu bestätigen, dass sein Vater dem Deutschorden Pommerellen geschenkt und Dobrin verkauft hat.

PrUB 2.689 – 1330 Mai 15. Marienburg. – Hochmeister Werner von Orseln überläßt den Zisterziensernonnen in Thorn die Pfarrkirche in Schönwalde (Kreis Graudenz).

PrUB 2.690 – 1330 Mai 30. Marienwerder. – Bischof Rudolf [von Pomesanien] und das Domkapitel von Marienwerder erteilen der Stadt Riesenburg eine neue Handfeste.

PrUB 2.691 – 1330 Juni 30. Kadinen. – Der Komtur Hermann von Elbing erneuert Eiler die Verschreibung über die Mühle in Klakendorf (Kreis Elbing), die diesem der Komtur Heinrich von Gera verliehen hatte, jedoch entzieht er Eiler die von ihm bisher besessene Fischereigerechtigkeit.

PrUB 2.692 – 1330 Juli 25. Riesenburg. – Bischof Rudolf von Pomesanien transsumiert die Urkunde des Hochmeisters Werner von Orseln für das Zisterziensernonnenkloster in Thorn über die Pfarrei Schönwalde (Kreis Graudenz) vom 15. Mai 1330 (PrUB 2.689.) auf Bitten des Hochmeisters.

PrUB 2.693 – 1330 August 18. Avignon. – Papst Johann XXII. fordert die Herzöge Otto I. von Barnim III. und den Deutschorden in Preußen auf, Ludwig [dem Bayern] und seinem Sohn in der Mark Brandenburg entgegenzutreten.

PrUB 2.694 – 1330 August 24. Thorn. – Vertrag zwischen Bischof Mathias von Leslau und dem Deutschorden über Beilegung ihrer Streitigkeiten. Schadenersatzansprüche sollen nicht gestellt, der Deutschorden aus der Burg Raciacek nicht gefährdet werden. Die Zehntzahlung der pommerellischen Ordensgebiete wird geregelt. Der Deutschorden gibt das in seinem Besitz befindliche Gebiet des Bischofs an diesen zurück, dessen Einkünfte er erst nach erfolgter Zustimmung des Erzbischofs von Gnesen erheben darf. Der Bischof wird den Papst um Bestätigung des Vertrags innerhalb eines Jahres bitten.

PrUB 2.695 – 1330 September 9. Oliva. – Abt und Konvent von Oliva beurkunden einen mit dem Deutschordenskonvent in Danzig vorgenommenen Wiesentausch an der Weichsel.

PrUB 2.696 – 1330 September 27. Kulmsee. – Erklärung des Kulmer Ratsherrn Thydemann von Hericke an Bischof Otto von Kulm bei der Übergabe des Peterspfennigs.

PrUB 2.697 – 1330 Oktober 1. Prag. – Königin Elisabeth von Böhmen und Polen bestätigt die von ihr nicht besiegelte Übertragung Pommerellens durch ihren Gatten und sie selbst an den Deutschorden.

PrUB 2.698 – 1330 Oktober 7. Avignon. – Papst Johann XXII. schreibt an den Hochmeister, die Komture und die Brüder des Deutschordens in Preußen, dass er das wegen Verweigerung des Peterspfennigs über die Diözese Kulm und den Teil Pommerellens, quam ordini vestro asseritis quoad temporale dominium esse subjectam, verhängte, aber suspendierte Interdikt bis zum nächsten Osterfest wieder suspendiere, weil der Zins schon für ein Jahr gesammelt sein soll und die Zahlungen für die Zukunft zugesagt sind.

PrUB 2.699 – 1330 Oktober 12. o.O. – Die Preußen Mylligeyde und Jonusch verkaufen dem Samländer Domkapitel ihren Besitz in Stiegehnen (Kreis Königsberg).

PrUB 2.700 – [1324-1330]. – Hochmeister Werner von Orseln verleiht dem Kämmerer Nicklos 5 Haken in Trausen (Kreis Gerdauen).

PrUB 2.701 – 1330 November 21. Marienwerder. – Zeugnis der vier preußischen Bischöfe über die Ermordung des Hochmeisters Werner von Orseln.

PrUB 2.702 – o.D. [1330 November]. Marienwerder. – Zeugnis der vier preußischen Bischöfe über die Ermordung des Hochmeisters Werner von Orseln.

PrUB 2.703 – 1330 November 24. Kwiecischewo. – Erzbischof Janislaus von Gnesen bestätigt die Urkunde PrUB 2.694.vom 24. August 1330.

PrUB 2.704 – 1330 Dezember 5. Heiligenbeil. – Der Komtur von Balga und Vogt von Natangen Dietrich von Altenburg setzt die Sühne fest, die Johann von Dobrin für den Totschlag des Johann von Kolberg zu leisten hat.

PrUB 2.705 – 1330 o.T. o.O. – Der Komtur von Tuchel Dietrich von Lichtenhain verleiht dem Jan etliche Erben 'Nuckir genant' (= Mockrau, Kreis Konitz) zu pommerellischem Recht mit Zustimmung des Hochmeisters Werner von Orseln und des Vogts Heinrich von Dirschau.

PrUB 2.706 – 1330 o.T. o.O. – Das Domkapitel von Pomesanien erteilt dem Dorf Liebenau (Kreis Rosenberg) und dem Schulzen Wilhelm eine Handfeste.

PrUB 2.707 – o.D. o.O. – Abrechnung des Komturs H. von Engelsberg.