REGESTEN 1323

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

*PrUB 2.395 – 1323 Januar 9. Janischau. – Heinrich, Komtur zu Mewe, und Ulrich von Haugwitz, Vogt zu Dirschau, bestätigen eine Einigung zwischen Heinrich Renku und dem Kloster Oliva wegen des Dorfes Brust.

PrUB 2.396 – 1323 Januar 16. Schlochau. – Dietrich von Lichtenhain, Komtur von Schwetz und Schlochau, verbrieft, dass sein verstorbener Vorgänger Ludwig von Liebenzelle, Komtur von Schlochau, dem Preußen Mylosch nach kulmischem Recht 10 Hufen und die Hälfte des Sees in Mankau (Kreis Konitz) gegen Verpflichtung zu leichtem Kriegsdienst geschenkt hat.

PrUB 2.397 – 1323 Januar 16. Schlochau. – Dietrich von Lichtenhain, Komtur von Schwetz und Schlochau, überträgt mit Zustimmung des Landmeisters Friedrich von Wildenberg und seiner Konvente Johann von Parsow 44 Hufen in Mosnitz (Kreis Konitz) zu kulmischen Recht zur Besetzung gegen Verpflichtung zu zwei Kriegsdiensten und unter Zubilligung von 6 Freijahren.

PrUB 2.398 – 1323 Januar 25. Wilna. – König Gedimin von Litauen an die Städte Lübeck, Stralsund, Bremen, Magdeburg, Köln, Rom über die Feindseligkeit des Deutschordens und die Christianisierung Litauens.

PrUB 2.399 – 1323 Februar 3. Dirschau. – Ulrich von Haugwitz, Vogt von Dirschau, bestätigt die Vereinbarung zwischen dem Kloster Oliva und Sicha von Kleschkau wegen der Grenzen zwischen Keschkau, Langenau (Kreis Danziger Höhe) und Gransin.

PrUB 2.400 – 1323 März 11. Marienwerder. – Bischof Rudolf von Pomesanien erläßt dem Ritter Tuiczmann Stange und seinen Erben die rückständigen Verpflichtungen von Brakau und Kamiontken gegen Zusicherung, dass die Leistungen künftig erfolgen sollen.

PrUB 2.401 – 1323 März 24. [Avignon]. – Zahlung des Bischofs Paul von Kurland an die päpstliche Kammer durch den Deutschordensprokurator Konrad von Bruel.

*PrUB 2.402 – 1323 April 12. Dirschau. – Der Vogt von Dirschau, Ulrich von Haugwitz, entscheidet einen Streit zwischen Kloster Pelplin und Stanislaus Lagosowicz um den Bielsker Wald.

PrUB 2.403 – 1323 April 23. Christburg. – Landmeister Friedrich von Wildenberg verleiht den Erben des Preußen Tessym, dem Landmeister Konrad Sack das Feld Wermeno (in der Gegend von Teschendorf, Kreis Stuhm) verliehen hatte (vgl. PrUB 1.2.866.), Glabune und Wapele und ihren Brüdern dieses Feld und 2 Hufen im Felde Zanseynen.

PrUB 2.404 – 1323 April 23. Christburg. – Landmeister Friedrich von Wildenburg verleiht Wappele und seinen Erben das Gut Waplitz (Kreis Stuhm), das sie von Thessim, dem Landmeister Konrad Sack es verliehen hatte, geerbt haben.

PrUB 2.405 – 1323 Mai 1 (?). Christburg. – Landmeister Friedrich von Wildenberg verleiht nach dem Verzicht des Kämmerers Albert auf das Feld Krapen (Kreis Preußisch Holland) einen Teil dieses Feldes dessen Bruder Stenio.

PrUB 2.406 – 1323 Mai 1 (?). Christburg. – Landmeister Friedrich von Wildenberg verleiht nach dem Verzicht des Kämmerers Albert auf das Feld Krapen (Kreis Preußisch Holland) einen Teil dieses Feldes dessen Bruder Nadraw.

PrUB 2.407 – 1323 Mai 25. Marienburg. – Großkomtur Werner von Orseln erteilt dem Dorf Alt Münsterberg (Kreis Marienburg) eine Handfeste zu kulmischem Recht.

PrUB 2.408 – 1323 Mai 26. Wilna. – König Gedimin von Litauen teilt den Städten Lübeck, Rostock, Stralsund, Greifswald, Stettin und den Städten in Gotland seinen Entschluß mit, sein Land zu christianisieren und es Rittern, Kaufleuten, Handwerkern und Bauern unter günstigen Bedingungen zu öffnen.

PrUB 2.409 – 1323 Mai 26. [Wilna]. – König Gedimin von Litauen teilt den Predigermönchen, namentlich der Provinz Sachsen, seinen Entschluß zur Christianisierung und Besiedlung seines Landes mit Rittern und Handwerkern mit.

PrUB 2.410 – 1323 Mai 26. Wilna. – König Gedimin von Litauen teilt den Minorite, namentlich denen der Provinz Sachsen, seinen Entschluß mit, sein Land zu christianisieren und es Rittern, Kaufleuten und Handwerkern zu öffnen.

PrUB 2.411 – (1323) Juni 15. – Dortmunder Bürgschaft nach Kulm.

PrUB 2.412 – 1323 Juni 17. Schloss Marienwerder. – Bischof Rudolf und Propst Eberhard samt dem Kapitel von Pomesanien verleihen Heinrich Zietener das Dorf Klein Krebs (Kreis Marienwerder) zu kulmischem Recht.

PrUB 2.413 – 1323 Juni 24. Schlochau. – Dietrich von Lichtenhain, Komtur von Schwetz und Schlochau, verleiht dem Wangerisz einige Erbe in Eibenfelde (Kreis Konitz) zu pommerellischem Recht, doch unter Verzicht auf Kuh- und Schweinezins, und mit einem Plattendienst.

PrUB 2.414 – 1323 Juli 18. Lübeck. – Der Notar Johann von Bremen transsumiert die drei Briefe König Gedimins von Litauen vom 26. Mai 1323 [PrUB 2, Nr. 408, 409, 410].

PrUB 2.415 – 1323 Juli 15. Stralsund. – Dietrich, Custos des Franziskanerklosters in Lübeck, transsumiert den Brief des Königs Gedimin an die Franziskaner vom 26. Mai 1323 (PrUB 2.410.).

PrUB 2.416 – 1323 August 15. o.O. – Der Komtur von Christburg Luther von Braunschweig verleiht dem Dorf Schönforst (Kreis Rosenberg) eine Handfeste.

PrUB 2.417 – 1323 September 26. o.O. – Landmeister Friedrich von Wildenberg bestätigt dem Byante den Tausch von Wuchnig (Kreis Mohrungen) gegen Gartenpungel, das ihnen der Großkomtur Heinrich von Plotzke verliehen hatte, zu preußischem Recht.

PrUB 2.418 – 1323 Oktober 2. Wilna. – König Gedimin von Litauen schließt Frieden mit dem Deutschorden in Livland und mit den livländischen Städten.

PrUB 2.419 – 1323 Oktober 2. Wilna. – Die Gesandten des Deutschordens in Livland und der livländischen Städte schließen mit König Gedimin von Litauen Frieden.

PrUB 2.420 – o.D. [nach 1323 Oktober 2]. – Bericht der livländischen Gesandten über den Griedensschluß zwischen dem Deutschorden, den livländischen Städten und König Gedimin von Litauen.

PrUB 2.421 – o.D. [nach 1323 Oktober 2]. – Das Rigaer Domkapitel, die Klostervorstände und der Rat von Riga geben eine öffentliche Erklärung über den Friedensschluß der livländischen Gesandten mit König Gedimin von Litauen.

PrUB 2.422 – 1323 Oktober 16. [Braunsberg]. – Bischof Eberhard von Ermland und sein Domkapitel weisen unter Schilderung der von den Litauern verübten Feindseligkeiten die Verleumdung zurück, der Deutschorden hindere diese am Übertritt zum Christentum.

PrUB 2.423 – 1323 Oktober 24. Elbing. – Die Bischöfe Eberhard von Ermland, Johann von Samland, Rudolf von Pomesanien, die Dompröpste hermann von Kulm, Eberhard von Pomesanien und Johann von Samland und der ermländische Domdekan Johannes fordern den Bischof von Oesel, die Domkapitel von Riga, Oesel, Dorpat und Reval, den gesamten Deutschorden in Livland, den dänischen Capitaneus, Adel und Städte Liv- und Estlands, nämlich Riga, Dorpat und Reval auf, ihren mit Litauen geschlosssenen Frieden wieder zu kündigen.

PrUB 2.425 – 1323 Oktober 31. Lawstedt. – Landmeister Friedrich von Wildenberg verleiht Webre und seinen Brüdern erblich 3 Haken in Gründen (Kreis Labiau).

PrUB 2.426 – 1323 November 1. o.O. – Landmeister Friedrich von Wildenberg verleiht dem Dorf Mosgau (Kreis Rosenberg) eine Handfeste.

*PrUB 2.427 – 1323 November 18 (17?). Elbing. – Landmeister Friedrich von Wildenberg bestätigt den Ankauf der Güter Czapielken (Kreis Karthaus) durch Wilhelm von Senicz und regelt deren Rechte und Pflichten.

PrUB 2.428 – 1323 November 22. o.O. – Der Komtur von Elbing, Hermann, verleiht Bernhard den Krug in Lenzen (Kreis Elbing).

*PrUB 2.429 – 1323 November 25. Kulm. – Der Kustos Nikolaus und die Gardiane der preußischen Minoriten versichern dem Papst, dass der Deutschorden zu Unrecht beschuldigt sei, er habe König Gedimins Christianisierungspläne gehindert.

*PrUB 2.430 – 1323 November 25. Kulm. – Der Kustos Nikolaus und die Gardiane der preußischen Minoriten versichern deer ganzen Christenheit, dass der Deutschorden zu Unrecht beschuldigt sei, er habe König Gedimins Christianisierungspläne gehindert.

PrUB 2.431 – 1323 November 30. Oliva. – Bruder Paulus, Abt von Oliva, und Bruder Johannes, Komtur von Danzig, vidimieren den Generalprivileg Mestwins II. für das Kloster Zuckau vom 16. April 1283.

PrUB 2.432 – 1323 Dezember 23. Avignon. – Papst Johann XXII. verleiht das Bistum Reval dem Domherrn Otto von Roeskilde, den König Christoph von Dänemark dazu präsentiert hatte, während das Domkapitel den Revaler Domherrn Otto gewählt hatte, der jetzt das Bistum Kulm erhält.

PrUB 2.433 – 1323 Dezember 23. Avignon. – Papst Johann XXII. providiert den Domherrn Otto von Reval mit dem Bistum Kulm.

PrUB 2.434 – 1323 Dezember 23. Avignon. – Papst Johann XXII. teilt die Provision des Domherrn Otto von Reval mit dem Bistum Kulm dem Erzbischof Friedrich von Riga mit.

PrUB 2.435 – 1323 Dezember 23. Avignon. – Papst Johann XXII. teilt die Provision des Domherrn Otto von Reval mit dem Bistum Kulm den Vasallen der Kulmer Kirche mit.

PrUB 2.436 – 1323 Dezember 31. o.O. – Abt Jordan von Pelplin erteilt dem Dorf Kulitz (Kreis Preußisch Stargard) eine Handfeste.

PrUB 2.437 – 1323 o.T. Marienwerder. – Bischof Eberhard und das Kapitel von Pomesanien bestätigen den Preußen Guntho und Trey und ihren Vettern Noer und Theodorich ihren nordwestlich von Riesenburg belegenen Besitz, dessen Grenzen beschrieben werden.

PrUB 2.438 – 1323 o.T. o.O. – Der Komtur von Graudenz, Sieghard von Schwarzburg, verleiht dem Dorf Sackrau (Kreis Graudenz) eine Handfeste.

PrUB 2.439 – 1323 o.T. o.O. – Der Komtur von Elbing, Hermann, verleiht dem Dorf Fürstenau (Kreis Preußisch Holland) eine Handfeste.

PrUB 2.440 – 1323 o.T. o.O. – Der Komtur von Elbing, Hermann, überträgt Williko und Gerhard das Schulzenamt in Schönfeld (Kreis Preußisch Holland).

PrUB 2.441 – 1323 o.T. o.O. – Die Bischöfe Eberhard von Ermland und Rudolf von Pomesanien vidimieren die Urkunde des Bischofs Alberus von Kujawien für Oliva vom 16. August 1279 (PrUB 1.2.373.) und des Bischofs Gerwardus von Kujawien vom 16. August 1301 (Pommerellisches Urkundenbuch 596, S. 530).

PrUB 2.442 – 1323. – Erat controversia inter fratres de Oliva et quendam dominum Henricum de hereditate Brust, qui ad arbitros negotium devolventes utrinque composuerunt, nimirum ut dictus dominus Henricus juri et actioni adrenunciaret, dominus vero abbas Olivae ipsi ad redimendam vexam 27 marcas denariorum usualis monetae exsolveret.