REGESTEN 1302

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 1.2.769 – 1302 Januar 11. Fischhausen (Schönewik). – Bischof Siegfried von Samland gründet die Kathedralkirche zu Königsberg und stattet sie mit Landbesitz aus.

PrUB 1.2.770 – 1302 Februar 5. Stuhm. – Albert von Bartelsdorf, seine Frau und sein Sohn Georg erklären vor den Schöffen der Stadt Stuhm, dass sie für die dem Heiligengeisthospital in Stuhm von ihnen verkauften 8 Hufen die Bezahlung erhalten haben.

PrUB 1.2.771 – 1302 März 26. Roggenhausen. – Helwig von Goldbach, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Johann Okenicz, Sohn des Berthold, im Dorf Schönwalde (Kreis Graudenz) 70 Hufen zur Lokation zu kulmischem Recht.

PrUB 1.2.772 – 1302 März 28. Elbing. – Helwig von Goldbach, Landmeister des Deutschordens in Preußen, vergleicht sich mit dem Domkapitel in Marienwerder [Pomesanien] dahingehend, dass er ihm den Mariensee überläßt, wofür dem Deutschorden der See Schinewiten überlassen wird.

PrUB 1.2.773 – 1302 März 30. Rom, im Lateran. – Papst Bonifaz VIII. ernennt den Erzbischof Johann von Lund zum Erzbischof der Kirche von Riga.

PrUB 1.2.774 – 1302 April 8. Riga. – Erzbischof Isarn von Riga erneuert die von seinem Vorgänger Johann vollzogene Bestätigung des Domkapitels von Samland (PrUB 1.2.618. vom 7. April 1294) und gibt auch seine Zustimmung zu der von dem letzteren mit dem Bischof von Samland vorgenommenen Landesteilung (PrUB 1.2.769. vom 11. Januar 1302).

PrUB 1.2.775 – 1302 April 11. Rom, im Lateran. – Papst Bonifaz VIII. versetzt den Erzbischof Isarn von Riga auf den erzbischöflichen Stuhl in Lund.

PrUB 1.2.776 – 1302 Juli 1. Chomotau [in Böhmen]. – Albert von Seeberg überträgt mit Zustimmung seiner Gattin Swatike und seines Sohnes Albert dem Deutschorden in Preußen die Kirche in Belin, das Patronatsrecht über sie, das neue Hospital dort, ein Wald und die Rente von 7 Vierdung im Dorf Kasic, 2 Mühlen in Belin, eine Last Wein vom Weingarten Eberhards und den vollen Zehnten von seinen dortigen Weingärten.

PrUB 1.2.777 – 1302 September. Königsberg. – Konrad Sack, Landmeister in Preußen, verleiht dem Samländer Walgune und seinen Erben einen Teil des Feldes Gründen (Kreis Labiau).

PrUB 1.2.778 – 1302 September. Königsberg. – Konrad Sack, Landmeister in Preußen, verleiht dem Prußen Sandam und seinen Erben das Feld Lablacken (Kreis Labiau) zu kulmischem Recht.

PrUB 1.2.779 – 1302 Oktober 6. Kongelf. – König Hakon von Norwegen verspricht den Städten Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald die Abstellung der durch Lübeck ihm vorgetragenen Beschwerden und ersucht sie, den Deutschorden in Preußen zu mahnen, von fernerer Belästigung des Fürsten Wizlaw II. von Rügen abzustehen, im Weigerungsfall aber den Handelsverkehr mit dem Orden einzustellen.

PrUB 1.2.780 – 1302 Oktober 31. Roggenhausen. – Konrad Sack, Landmeister in Preußen, bestätigt dem Dietrich das Schulzenamt verbunden mit 4 Freihufen zu kulmischem Recht in dem 62 Hufen unfassenden Dorf bei Roggenhausen, das einst Meinhard von Querfurt dem Swyker zur Lokation übergeben hatte, das dann in den Besitz des Deutschordens zurückgefallen und kürzlich vom Komtur Elger von Hohenstein an Dietrich verkauft worden war.

PrUB 1.2.781 – 1302 Dezember 28. Königsberg. – Konrad Sack, Landmeister in Preußen, verleiht die einst dem Nappelle verliehenen Äcker des Permone sowie die Äcker des Sambil den Söhnen Napelles, Sander und Grasim.

PrUB 1.2.783 – [1301-1302?]. – Elger von Hohenstein, Komtur von Roggenhausen, verkauft dem Dietrich das Schulzenamt mit 4 Freihufen in dem 62 Hufen umfassenden Dorf bei Roggenhausen (Neubrück), das Meinhard von Querfurt eins dem Swyker verliehen hatte und das dann kürzlich an den Deutschorden zurückgefallen war.

PrUB 1.2.784 – 1302 o.T. Stralsund. – Hince Schemeler, sein Bruder Henneko, Magnus Jordan und Henneke von Steinhagen, der sich in Preußen aufhält, werden vom Stralsunder Rat geächtet, weil sie Hincelin Ploys, den Münzmeister der Stadt Kolberg, und seinen Diener Gotschalk beraubt und getötet haben.

PrUB 1.2.785 – 1302 o.T. Stralsund. – Eberhard von Lübeck und Nikolaus, Krüger in Damerau, und ihre Mitschuldigen, nämlich Johann von Königsberg und Dietrich von Gotland, werden vom Stralsunder Rat geächtet, weil sie zwei Knaben, den Sohn des Konrad Heyden und den Sohn des Johannes Behr, zweier Ritter, verraten und räuberischerweise zu Schiff fortgeschleppt haben.

PrUB 1.2.809 – 1302 Dezember 31. Christburg. – Konrad Sack, Landmeister in Preußen, bestätigt dem Tulekoite den Besitz des ihm durch Erbschaft zugefallenen Anteils an den Gütern, die Ludwig von Baldersheim eins dem Cropolto verliehen hatte, nämlich des Feldes Wuse und der Hälfte des Feldes Ruditen.

PrUB 1.2.810 – 1302 Dezember 31. Christburg. – Konrad Sack, Landmeister in Preußen, bestätigt dem Bute den Besitz des ihm durch Erbschaft zugefallenen Anteils an den Gütern, die Ludwig von Baldersheim eins dem Cropolto verliehen hatte, nämlich die Güter Aziniten und Ruditen, und fügt noch die Felder Kersiten und Dosen hinzu.