REGESTEN 1300

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 1.2.734 – 1300 Januar 13. Königsberg. – Propst Dietrich und das Domkapitel von Samland vertauschen mit Genehmigung Bischof Siegfrieds von Samland dem Deutschorden Wischehnen und Schorschehnen bei Medenau gegen Rachsitten und Aweyken bei Quedenau.

PrUB 1.2.735 – 1300 Februar 28. Balga. – Der Landmeister von Preußen Ludwig von Schippe verleiht dem Prußen Nautinge und seinen Erben gegen 3 Haken im Walde Werzo zur Rodung.

PrUB 1.2.736 – 1300 April 10. Windau. – Bischof Burchard von Kurland bestätigt den Domherren seiner Kirche die Schenkung, die ihnen sein Vorgänger Bischof Emund gemacht, nämlich den dritten Teil der gegenwärtigen und zukünftigen bischöflichen Einkünfte, das Recht, in ihrem Drittel denjenigen, die belehnt werden sollen, volles Lehnrecht zu erteilen, und die in bezug auf die St. Johanniskirche in Memel den Domherren gemachte Schenkung (vgl. PrUB 1.2.556. vom 1. Feb. 1290 sowie PrUB 1.2.584. v.J. 1291).

PrUB 1.2.737 – 1300 Mai 4. Anagni. – Papst Bonifaz VIII. gestattet dem Hochmeister des Deutschordens Gottfried von Hohenlohe, sich einen eigenen Beichtvater zu halten.

PrUB 1.2.738 – 1300 Mai 21. o.O. – Konrad von Lichtenhain, Komtur von Elbing, verschreibt dem Mathias 30 Hufen zur Lokation zu kulmischem Recht.

PrUB 1.2.739 – 1300 Mai 21. o.O. – Konrad von Lichtenhain, Komtur von Elbing, verschreibt dem Everwin 60 Hufen zur Lokation im Dorf Baumgart (Kreis Elbing) zu kulmischem Recht.

PrUB 1.2.740 – 1300 Mai 27. Königsberg. – Berthold von Brühaven, Komtur von Königsberg, gibt als Stellvertreter des Landmeisters der neugegründeten Neustadt Königsberg am Weg nach der unteren Mühle das Recht der Altstadt, das Fischereirecht im Frischen Haff und im Pregel, das Recht, in den Wäldern Bau- und Brennholz zu eigenem Bedarf zu schlagen, und verleiht ihren Bürgern in der Altstadt dasselbe Recht, wie es die von der Neustadt Thorn in der Altstadt Thorn haben. Ihre Verpflichtungen werden festgestellt, den Bürgern und Bewohnern im Tragheim die Wiesen am Fischteich verliehen.

PrUB 1.2.741 – [1296 März 13-1300 Mai 27]. – Ludwig von Schippe gibt als Komtur von Elbing oder als Landmeister in Preußen der Stadt Tolkemit eine Handfeste.

PrUB 1.2.742 – 1300 Juni 1. Thorn. – Konrad von Lichtenhain, Komtur in Elbing, beurkundet, dass Christian – ehemals Schulze in Koszuty – nach seiner Angabe seine dortige Mühle dem Kloster in Lad verkauft und dass derselbe aus Anlaß seiner und seiner bei jenem Verkauf nicht anwesenden Söhne Wilhelm und Theodor Übersiedlung aus Polen ins Ordensland Preußen nochmals den Verzicht auf die Mühle zugunsten des Klosters in der Burg Thorn in seiner Gegenwart verlautbart hat.

PrUB 1.2.743 – 1300 August 16. Paris. – Die Pariser Magister Petrus de Bellapertica Altisiodorensis et Hugo de Bisuncio Laudunensis ecclesiarum canonici legum professores geben ihr Gutachten über zweifelhafte Punkte der Elbinger Handfeste von 1246 ab.

PrUB 1.2.744 – 1300 August 17. Paris. – Die Pariser Kleriker Petrus Carredoc und Johann von Lambalia bescheinigen das Rechtsgutachten der Pariser Juristen für Elbing (PrUB 1.2.743. vom Vortag).

PrUB 1.2.745 – 1300 September 22. Königsberg. – Berthold von Brühaven, Komtur von Königsberg, schließt mit Palstok und seinen Erben einen Tausch ab, wonach diese dem Deutschorden die ihnen im Jahre 1261 verleihenen 6 Haken und Gründen abtreten und dafür 6 Haken im Dorf Wilkieten unter denselben Bedingungen erhalten, unter denen sie jene gehabt hatten (PrUB 1.2.144. vom 21. Dezember 1261).

PrUB 1.2.746 – 1300 September 22. Königsberg. – Berthold von Brühaven, Komtur von Königsberg, schließt mit Gedute und seinen Erben einen Tausch ab, wonach diese dem Deutschorden die ihnen im Jahre 1261 verleihenen 8 Haken abtreten und dafür 8 andere Hufen im Feld Burden und Wokitien unter denselben Bedingungen erhalten, unter denen sie jene gehabt hatten (PrUB 1.2.145. vom 21. Dezember 1261).

PrUB 1.2.747 – 1300 Dezember 13. Rom, im Lateran. – Papst Bonifaz VIII. beauftragt mehrere Prälaten in Breslau, die Klagen des Kulmer Bischofs gegen den Erzbischof von Gnesen zu utnersuchen.

PrUB 1.2.748 – 1300 Dezember 19. Rom, im Lateran. – papst Bonifaz VIII. ernennt nach dem am päpstlichen Hof erfolgten Tod des Erzbischofs Johann seinen Kaplan, den Prior des Augustinerklosters in Benevent Isarn zum Erzbischof von Riga.

PrUB 1.2.749 – 1300 o.T. Memel. – Gottfried, Meister des Deutschordens in Livland, beurkundet, dass Bischof Burchard von Kurland nicht allein die im Libauer See (in der Lywa) belegene Insel Percunecalve, die bei der Teilung dem Bischof zugefallen war, sondern auch die übrigen daneben gelegenen Inseln in Anspruch genommen hat, ohne jedoch diesen zusätzlichen Anspruch begründen zu können. Endlich hat der Hochmeister auf dem zu Frankfurt abgehaltenen Generalkapitl mit seinem, des Livländischen Meisters, und seiner Komture rat zur Beendigung dieser Differenz die genannten Inseln dem Bischof von Kurland überlassen, jedoch unter der Bedingung, dass der Bischof niemandem, der zu einem anderen Orden gehört, gestattet, dort Klöster zu errichten.

PrUB 1.2.750 – 1300 o.T. Harderwijk. – Schöffen und Ratsherren von Harderwijk urkunden über die dortigen Bürgern von Seiten der Stadt Lübeck und der preußischen Städte geleistete Entschädigung von 200 Gulden für ihr durch die Flotte der Seestädte verbranntes und weggeführtes Holz.

PrUB 1.2.751 – 1300. – Drei Urkunden des Kulmer Domkapitels aus dem Jahre 1300, die sich nach Ausweis eines Verzeichnisses vom Jahre 1611 ehemals im Löbauer Archiv befanden, jedoch jetzt nicht mehr nachweisbar sind.

PrUB 1.2.752 – [um 1300. Kulm]. – Vogt, Rat und Gemeinde von Kulm danken der Stadt Lübeck für deren Bemühungen, den nach Flandern Handelnden gegen die dortigen Bedrückungen Schutz zu verschaffen, und sagen zu diesem Zweck ihre Hilfe zu.

PrUB 1.2.753 – [ca. 1300]. – Verzeichnis des dem Fürsten Boleslaw [von Masowien] gezahlten Ungeldes.

PrUB 1.2.754 – [ca. 1300]. Lübeck. – Der Lübecker Kaufmann Johann von Balga schreibt an Bernhard von Coesfeld einen Geschäftsbrief über 3 Mark Silber.

PrUB 1.2.755 – [ca. 1300. Lübeck]. – Gerhard von Coesfeld teilt dem Bernhard von Coesfeld in einem Geschäftsbrief u.a. mit, dass er diesem gehöriges Kupfer durch Konrad von Recklinghausen nach Elbing gesandt hat.

PrUB 1.2.756 – [1250-1300]. Elbing. – Schultheiß, Rat und Bürger von Elbing bitten den Rat von Lübeck um Entscheidung zweier Rechtsfälle.