REGESTEN 1292

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 1.2.588 – 1292 Februar 11. Königsberg. – Meinhard von Querfurt, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Prußen Leyten wegen seiner treuen Dienste sein Erbgut in der Größe von 4 Haken im Feld Wargen [im Samland].

PrUB 1.2.589 – 1292 März 5. Kokenhusen. – Johannes [II. von Fechten], Erzbischof von Riga, schließt mit dem livländischen Landmeister Halt ein Bündnis gegen ihre Feinde und vergleicht sich mit ihm über gewisse Ländereien.

PrUB 1.2.590 – 1292 März 17. Bremen. – Bischof Heinrich von Pomesanien verleiht der Anskarikirche in Bremen einen Ablassbrief.

PrUB 1.2.591 – [vor 1292 April 6. Riga]. – Ludeke Seyme schuldet dem Heinrich von Memel 10 Mark abzüglich 1 Lot, die er zu Ostern zahlen wird.

PrUB 1.2.592 – 1292 April 27. Hohensalza (Neu-Leslau). – Herzogin Salome von Kujawien urkundet mit ihren Söhnen Leszek, Przemysl und Kasimir über die Beilegung ihrer Streitigkeiten mit dem Deutschorden

PrUB 1.2.593 – [1292] April 30. Meiningen. – Konrad von Feuchtwangen, Hochmeister des Deutschordens, trägt dem Landkomtur von Kulm Johann Sachs auf, einige Altargeräte und einen Kelch, die von der edlen Frau von Kalisch für das Ordenshaus in Marburg bestimmt sind, durch die zum Generalkapitel kommenden Boten herzusenden.

PrUB 1.2.594 – 1292 Juli 23. Königsberg. – Der Komtur von Königsberg Berthold von Brühaven verschreibt dem Konrad Koch und dessen Erben 2½ Zinshufen und 5 Zinsmorgen in und neben dem Heiligen Wald bis zum Pregel hinab gelegen.

PrUB 1.2.595 – 1292 Juli 25. Königsberg. – Der Landmeister von Preußen Meinhard von Querfurt verleiht den Söhnen der Prußen Kudrawe, Peldete und Kantye je 4 Haken im Feld Beymegeme (Kreis Königsberg).

PrUB 1.2.596 – 1292 Juli 25. Königsberg. – Der Landmeister von Preußen Meinhard von Querfurt verleiht dem Prußen Symunt und seinem Bruder Stylige je 2 Haken im Feld Beymegeme (Kreis Königsberg).

PrUB 1.2.597 – 1292 August 7. Merseburg. – Bischof Heinrich von Merseburg vidimiert die von Papst Gregor X. an seinen Vorgänger Friedrich gerichtete Bulle vom 6. August 1275 (PrUB 1.2.335.), kraft derer dieser Kristan von Mühlhausen zum Bischof von Samland erwählt und geweiht hatte (vgl. PrUB 1.2.341. vom 6. Januar 1276). Zugleich beurkundet Bischof Heinrich, dass er zusammen mit anderen Geistlichen der Weihe Kristans beigewohnt hat.

PrUB 1.2.598 – 1292 Oktober 3. Frankfurt. – Hochmeister Konrad von Feuchtwangen hält ein Generalkapitel ab, auf dem eine Veränderung der Ordensstatuten beraten wird.

PrUB 1.2.599 – 1292 Oktober 13. Im Lager bei Sieradz. – Erzbischof Jakob von Gnesen, die Bischöfe Tobias von Prag und Dietrich von Olmütz, Johann Propst von Wyssegrod, Kanzler des Königreichs Böhmen, Meinhard, Meister des Deutschordens in Preußen, die Herzöge Boleslaw von Masowien, Kasimir und Boleslaw von Oppeln sowie Nikolaus von Troppau beurkunden, dass Herzog Wladyslaw von Sieradz und Kujawien sich dem König Wenzel von Böhmen in ihrer Gegenwart unterworfen hat.

PrUB 1.2.600 – 1292 Oktober 13. Im Lager bei Sieradz. – Wladyslaw, Herzog von Sieradz und Kujawien, verspricht dem König Wenzel von Böhmen, Herzog von Krakau und Sandomir, seine Bürger in Brest in die Hand des Landmeisters Meinhard von Preußen schwören zu lassen, dass, wenn er diedem König bemachten Zusagen nicht hält, sie dem König als ihrem Herrn untertan sein sollen.

PrUB 1.2.601 – [um 1292]. – Klagen der Elbinger über Mißhandlungen und Räubereien, die an ihren Mitbürgern von Pommern verübt sind; Bertram wurde der gesamten in seinem Schiff befindlichen Habe beraubt und musste sich durch Zahlung von 40 Mark freikaufen. Wilbrand, den ein Sturm zum Landen zwang, wurden 60 Mark geraubt und seine Gefährten getötet. Elbinger, die bei der Rückkehr von der Verfolgung feindlicher Heiden die Nacht ruhig im Danziger Hafen verbrachten, unterlagen schweren Mißhandlungen. Heinrich von Boyzenburg und Werner Schwarz (Niger) wurden auf der Rückreise von Kolberg von den Stolpern überfallen und ihrer Habe und Freiheit beraubt. Sie mussten sich freikaufen und erlitten einen Schaden von 50 Mark. Tidemann von Hatnickes Schiff, das Hering geladen hatte, ist bei Neuenburg in der Nacht von den Pommern überfallen, ein Mann der Besatzung getötet. drei verwundet worden. Ferner wurde Hermann Weiß (Albus) überfallen und des Seinen beraubt. Auch wird von den Elbinger Kaufleuten in Dirschau und Danzig ein ungesetzlicher Zoll erhoben. Bode vom Sunde, der auf der Fahrt von Kolberg bei Stolp Schiffbruch erlitt, wurde von den Stolpern überfallen und gleich seinem Gefährten Albert seiner Habe beraubt, so dass sie einen Schaden von über 20 Mark erlitten.