REGESTEN 1290

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 1.2.555 – 1290 [Januar]. – Bischof Emund von Kurland stiftet ein Domkapitel aus Deutschordensbrüdern und erwählt zu dessen Mitgliedern den Propst Burchard, den Dekan Dietrich, die Priester Helmold, Wynand, Volrad und Johann von Köln. Er weist ihnen den dritten Teil der Einkünfte des Bistums an und erklärt, dass kein Kanoniker von der kurländischen Kirche versetzt und die Zahl der Kanoniker nicht ohne die Zustimmung des Domkapitels sowie des livländischen Meisters nicht vermehrt werden darf. Visitationen des Kapitels sollen zwei vom Bischof zu ernennende Deutschordensbrüder vornehmen.

PrUB 1.2.556 – 1290 Februar 1. Memel. – Bischof Emund von Kurland schenkt die Hälfte der Johanniskirche in Memel seinen Domherren.

PrUB 1.2.557 – 1290 Februar 14. Brandenburg. – Meinhard von Querfurt, Landmeister in Preußen, verleiht dem Busso und Hertwig für ihre treuen Dienste gegenüber dem Deutschorden 60 Hufen auf dem Feld Pocarben (Kreis Heiligenbeil).

PrUB 1.2.558 – 1290 Februar 19. Woldenberg. – Die Markgrafen Otto, Konrad, Johann und Otto von Brandenburg und Landsberg belehnen den Ritter Heinrich von Lyvenow mit allen seither von Herzog Premyzlaw von Kalisch zu Lehen getragenen Gütern, außerdem mit 300 Hufen Landes in der Haide Trepiz bei Lubele und Lecken, auch über dem Fluß Doberitz in der Haide mit den Seen Stubicze, Dobra und Bidize nebst 100 Hufen.

PrUB 1.2.559 – 1290 Februar 24. Elbing. – Meinhard von Querfurt, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht dem Prußen Queyre Kanye 2 Haken im Feld Plehnen (Kreis Preußisch Holland).

PrUB 1.2.560 – 1290 Februar 24. [Elbing]. – Meinhard von Querfurt, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht Keste Kanien und seinen Erben 2 Haken im Feld Plehnen (Kreis Preußisch Holland).

PrUB 1.2.561 – 1290 Februar 24. Elbing. – Meinhard von Querfurt, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht Hermann Kaynyn und seinen Erben 2 Haken im Feld Plehnen (Kreis Preußisch Holland).

PrUB 1.2.562 – 1290 April 8. Danzig. – Herzog Mestwin von Pommern beurkundet, dass die dem Bischof von Kujawien verliehenen Dörfer Subkau, Swaroschin, Mestien, Postelau, Scrobotowo und Witomin rechtskräftig ihren früheren, des Hochverrats überführten Besitzern entzogen worden waren.

PrUB 1.2.563 – 1290 Mai 9. Riga. – Bischof Emund von Kurland, Propst Johann, Dekan Dietrich und das ganze Domkapitel der kurländischen Kirche treten dem Deutschorden in Livland die Mühle bei Memelburg gegen freie Benutzung ab, verpflichten sich, zwischen Memel und Dange keine neue Mühle zu bauen, und verzichten auf den Grund und Boden der jetzigen Ringmauer. Dafür erhalten sie vom Deutschorden 8 Haken im Burggebiet von Ampilten.

PrUB 1.2.564 – [1290] Juni 30. Posen. – Abt Thomas von Mogilno, Kantor Gabriel und Domherr Friedrich von Gnesen beauftragen als Richter den Propst Peter von St. Albrecht und den Bruder Nikolaus von Clodava, die zwischen dem Bischof [Wislaus] von Kujawien und den Johannitern von Liebschau strittigen Zehnten bis zur Entscheidung des Streits einzusammeln und zu verwalten.

*PrUB 1.2.565 – 1290 August 26. Gnesen. – Abt Thomas von Mogilno, Kantor Gabriel und Domherr Friedrich von Gnesen sprechen als Richter im Streit des Bischofs Wislaus von Kujawien mit den Johannitern von Liebschau um die Zehnten diese dem Bischof zu.

PrUB 1.2.566 – [1290] August 26. Gnesen. – Abt Thomas von Mogilno, Kantor Gabriel und Domherr Friedrich von Gnesen beauftragen den Archidiakon von Pommern und den Propst von Zuckau, den Bischof Wislaus von Kujawien in den Besitz der ihm zugesprochenen Zehnten einzuweisen.

PrUB 1.2.567 – 1290 November 20. Christburg. – Meinhard von Querfurt, Landmeister des Deutschordens in Preußen, verleiht den Bewohnern von Christburg das Magdeburger Recht nach dem Vorbild des Kulmerlandes, freie Überfahrt über den Drausensee und unter gewissen Bedingungen die Fischerei im Drausensee.

PrUB 1.2.568 – [1290 November (?)]. – Der livländische Landmeister Halt schreibt dem Meinhard von Querfurt, Landmeister des Deutschordens in Preußen, er danke für die im gemeinsamen Interesse an das Generalkapitel abgefertigte Botschaft, erklärt eine Zusammenkunft zur Zeit für unmöglich, bittet um seinen Rat in den betreffenden Fragen, meldet seine Bereitwilligkeit, das Land des Königs Butegeyde zu überziehen, wenn der preußische Meister noch in diesem Winter einen Zug gegen Samaiten plant und ihn mindestens drei Wochen vorher davon in Kenntnis setzt, bittet endlich im Falle, dass sein Land überfallen werden sollte, um Hilfe.

PrUB 1.2.569 – 1290 o.T. o.O. – Sieghard von Schwarzburg, Komtur in Roggenhausen, verleiht den Bauern in dem vor der Burg Roggenhausen gelegenen Dorf 20 Hufen.