REGESTEN 1262

© Stuart Jenks, Erlangen / Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)

PrUB 1.2.154 – 1262 Januar 3. Viterbo. – Papst Urban IV. trägt dem Bischof Anselm von Ermland als apostolischen Legaten auf, die Kreuzfahrer gegen die Tataren zur Unterstützung des Deutschordens gegen die Heiden in Preußen und Livland zu bewegen, sobald von den Tataren keine Gefahr mehr drohe (Bulle: Multi ex).

PrUB 1.2.155 – 1262 Januar 3. Königsberg. – Andreas Fisch, Vogt des Bischofs Heinrich von Samland, verleiht dem Tyrune und seinen Erben 7 Familien im Dorf Trentitten und außerdem die Güter, die er von seinem Vater geerbt hat, zu Erbrecht.

PrUB 1.2.156 – 1262 Februar 9 (Ordensurkunde) bzw. März 15 (städtische Urkunde). Thorn. – Vertrag Helmerichs, Vizelandmeisters von Preußen und Livland, mit der Stadt Thorn. Diese erhält 60 Hufen zu Silbersdorf (Schribernick) und 70 an der Stadtgrenze und überlässt dem Orden den Mühlenzins, die Viehweide zu Alt-Thorn, die Wache und 100 Hufen.

PrUB 1.2.158 – 1262 April 24. Viterbo. – Papst Urban IV. ermahnt die Dominikaner, für den Deutschorden in Preußen und Livland das Kreuz in Deutschland, Dänemark, Polen und Böhmen, dazu noch in Friesland, Pommern und Gotland zu predigen, und spendet den Kreuzfahrern und den sie Unterstützenden denselben Ablass, wie den Kreuzfahrern nach dem Heiligen Land.

PrUB 1.2.159 – 1262 April 24. Viterbo. – Papst Urban IV. ermahnt die Kleriker des Deutschordens, für den Deutschorden in Preußen und Livland das Kreuz in Deutschland, Dänemark, Polen und Böhmen, dazu noch in Friesland, Pommern und Gotland zu predigen, und spendet den Kreuzfahrern und den sie Unterstützenden denselben Ablass, wie den Kreuzfahrern nach dem Heiligen Land.

PrUB 1.2.160 – 1262 April 24. Viterbo. – Papst Urban IV. ermahnt die Franziskaner, für den Deutschorden in Preußen und Livland das Kreuz in Deutschland, Dänemark, Polen und Böhmen, dazu noch in Friesland, Pommern und Gotland zu predigen, und spendet den Kreuzfahrern und den sie Unterstützenden denselben Ablass, wie den Kreuzfahrern nach dem Heiligen Land.

PrUB 1.2.161 – 1262 Mai 30. Viterbo. – Papst Urban IV. gestattet dem Bischof von Kujawien, die Burg, die er bei Ratscus aus Furcht vor den Prußen und besonders den Tataren erbaut hatte, in befestigtem Zustand zu erhalten.

PrUB 1.2.162 – 1262 Juni 4. Graz. – Peter Wocho von Rosenberg, Reichsmarschall von Böhmen, setzt in seinem Testament u.a. 30 Mark für einen, der für das Seelenheil des Testators nach Preußen zieht, aus.

PrUB 1.2.163 – 1262 Juni 12. Köln. – Erzbischof Engelbrecht [II.] von Köln transsumiert die Bulle Papst Urbans IV. Gementibus olim vom 11. Dezember 1261 (PrUB 1.2.141.).

PrUB 1.2.164 – 1262 Juni 13. Lubanie. – Herzog Kasimir von Kujawien gestattet dem Bischof Wolimir von Leslau, mehrere Dörfer (darunter Zlotterie) zu deutschem oder polnischen Recht zur Lokation auszusetzen.

PrUB 1.2.165 – 1262 Juli 11. Viterbo. – Papst Urban IV. befiehlt den Äbten von Usedom und Belbuk, die Klagen des Klosters Oliva gegen Herzog Sambor von Liebschau [Pommern], der dem Kloster das Land Mewe widerrechtlich entzogen hat, zu untersuchen.

PrUB 1.2.166 – 1262 Juli 13. Viterbo. – Papst Urban IV. befiehlt Herzog Sambor von Pommern, dem Kloster Oliva das vom ehemaligen Herzog Wartislaw von Pommern vermachte Land Mewe nicht länger vorzuenthalten.

PrUB 1.2.167 – 1262 August 11. Montefiascone. – Papst Urban IV. erlaubt den Erzbischöfen, Bischöfen, Prioren und Guardianen der Dominikaner und Franziskaner, die für Preußen und Livland das Kreuz predigen, auch denjenigen Indulgenzen zu erteilen, die für weniger als ein Jahr das Kreuz nehmen.

PrUB 1.2.168 – 1262 September 17. Sieradz. – Die zu Sieradz zur Synode versammelten polnischen Bischöfe ermahnen Herzog Swantopolk von pommern, dem Bischof Wolimir von Kujawien nicht länger die Zehnten vorzuenthalten.

PrUB 1.2.169 – 1262 Oktober 31. Orvieto. – Papst Urban IV. wiederholt seinen Befehl an die Dominikaner (vgl. PrUB 1.2.158.), für den Deutschorden in Preußen und Livland das Kreuz in Deutschland, Dänemark, Polen und Böhmen, dazu noch in Friesland, Pommern und Gotland zu predigen, und spendet den Kreuzfahrern und den sie Unterstützenden denselben Ablass, wie den Kreuzfahrern nach dem Heiligen Land.

PrUB 1.2.170 – 1262 November 26. Orvieto. – Papst Urban IV. schärft dem Legaten Anselm, Bischof von Ermland, einen Teil der von ihm als Legat in Polen, Pommern und Preußen zu Breslau erlassenen Synodalstatuten ein.

PrUB 1.2.171 – 1262 Dezember 3. Orvieto. – Papst Urban IV. trägt dem Bischof von Linkjöping auf, gegen diejenigen vorzugehen, die die gegen den Deutschorden in Livland und Preußen kämpfenden Heiden mit Waffen, Eisen, Holz etc. beliefern.

PrUB 1.2.172 – 1262 Dezember 12. Orvieto. – Papst Urban IV., der einst selbst das Amt eines päpstlichen Legaten in Preußen bekleidete, beauftragt den Bischof von Kulm, zugunsten des Deutschordens in Livland, Kurland und Preußen das Kreuz predigen zu lassen, und erteilt ihm dazu ausgedehnte Rechte.

PrUB 1.2.173 – 1262 o.T. Elbing. – Helmerich, Landmeister in Preußen, verleiht dem Prußen Tropo erblich das Feld Plotemeiten in der Umgebung von Medenau, das Dorf Lauxeinen in dem Gebiet von Surweisten, die Dörfer Keimal im Gebiet Medenau und Hewkse, dazu 5 Familien in Rejoten und 4 im Dorf Caymen im Samland.

PrUB 1.2.174 – 1262 o.T. Elbing. – Helmerich, Landmeister von Preußen, verleiht dem Prußen Gedun und seinen Erben beiderlei Geschlechts das Dorf Palsede mit dem Feld Scurbenite.

PrUB 1.2.175 – 1262 o.T. Lübeck. – Vogt, Rat und Gemeinde von Lübeck übersenden der Stadt Dirschau eine Handschrift des Lübischen Rechts.

PrUB 1.2.176 – [1262]. – Papst [Urban IV.] ermahnt einen Fürsten [Kasimir von Kujawien], sich aller Feindseligkeiten gegen den Deutschorden zu enthalten.

PrUB 1.2.177 – [1258-1262?]. – Der Abt H. von der Konvent des Zisterzienserklosters Georgenthal bitten aus Anlass einer vom Abt des St. Gotthardhospitals (in Kujawien) vorgebrachten Klage den Herzog Kasimir von Kujawien und den Abt von Sulejow, den Bischof von Kujawien von den Gewalttätigkeiten gegen die Güter des Hospitals abzuhalten. Aus der Narratio der Urkunde geht hervor, dass diese einst von Bogussa für den Zisterzienserorden gestifteten Güter zunächst in der Nutznießung des Klosters Georgenthal waren, bis es nach über zwanzigjährigem Besitz auf sie infolge der Preußeneinfälle auf einem Generalkapitel verzichtet hatte.

PrUB 1.2.942 – [1258-1262]. Berthold von Nordhausen, Komtur von Balga, gibt den Sulenten und Babangi eine Handfeste über ihr Erbe im Feld Modien.