PrUB, MS 3

© Marc Schmidt, Berlin (2003)




1455 Juli 9. Riesenburg.
{Regest}
Bischof Kaspar Linke von Pomesanien1)  bittet Hochmeister Ludwig von Ehrlichshausen, den Vogt von Riesenburg aufgrund eines Streits durch den Hauskomtur von Graudenz zu ersetzen und ihm nicht das Kommando über die Mannschaft in Marienwerder zu übertragen.

{Überlieferung}
A = OBA 13790.

{Drucklegungen}
--.

{Regest}
JH I 13790.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Originalbrief auf Papier.


Demuttige bevelung mit williger dirbittung innigs gebets czu gote dem hern stets voremphangen:
Hochwirdiger und grosmechtiger besunder liber herre. Als wir denne durch Cristoff und Herbertum unsern schreiber euwer herlich[keit] faste schelung, nemlich von unserm voethe, haben anbrengen laessen, so ist geneget wordena)  unser bete euwer herlick[eit], der wir des frundlich danken, und haet uns czwene vorgegeben under den eynen uszczukyesen, nemlich den howszkomptur von Grudencz und den howszkomptur von der Mymele. So seyn wir wol underrichtet, das der howszkompthur von der Mymele noch pferdt noch harnisch en haet und uns in dissem krige nicht nutcze kann werden des gebrechen halben. Dorumbe haben wir geschickt gehaet czu dem howszkomptur von Grudencz und ein sulchs laessen anbrengen. Der uns geantwertet haeth, wurde ein euwer hoewirdick[eit] ensulchs bevelen und schreiben, alsdenne will her gerne czu uns czien und bitten euwer grosmechtick[eit] wellet liber herre ein elesser schreiben, das her czu uns czie. Ein widder Cristoff von Bertelszdorff unser howsz Resenburg czur czeit bevelende czu vor weren sein houbtleuteb) , nemlich geruche czu schreiben adir bevelende euwer hoewirdick[eit] dem howszkomptur von Grudencz vorgenant, das her uns czu willen, bequeme, und genügsam sey und keyne quoesse mit den erbarlewten nicht vil halde, wen es als uff uns[ere] czerung geet, den selben erbarlewten, die bey uns legen geruche ouch euwer herlick[eit] czuschreiben, das sie dem genanten hern howßkomtur und Cristoff czu willen und gehorsam seyn was sie en heysen werden, das sie das thuen als ferre sie euwer howirdick[eit] czu libe seyn wellen. Uns haben auch die genanten Cristoff und unser schreiber wol ingebracht wie euwer groszmechtick[eit] dem itczt unserm voethe en leeger czu Marienwerder bevelende welde. Bitten wir gar frundlich, wellet liber herre ein eyn ander weg leger bevelen czuvormeyden grossen schaden, den wir dor us emphangen mochten, wen her uns alhie czu Resenburg kegen den hoffelewten vil ungelimph gemachet haet und villeichte czu Marienwerder schaden wirken werde, das wir von dannen nichts krigen worden von notdorfft czu unerm howse, des wir doch hoffen mit hulffe euwer herlick[eit], die got gesundt sparen musse czu langen seligen czeiten.
Geben czu Resenburg am Midwoch vor Margarethe im LVten iare.

Brud[er] Caspar von gots gnaden bisschoff czu Pomezan.


 [Zettel:]
Besunder liber herre: disz thuen wir von grosser noth wegen, uff das wir das howsz unserm orden deste lenger noch halden, wen en teyls mit uns seyn, gote sey es geclaget, kunden die uns uff eyn tag vorczeren, sie nemen nicht eyn iar dor zcu, und bitten euwer herlick[eit] welle ya bestellen das disser vor us czie, ee wen yener kummeth czu uns czu vormeyden widder willen, der dor us queme.


{Textkritische Anmerkungen}
a) durchgestrichen: ewer.
b) Die letzten fünf Worte als Randergänzung.


{Inhaltliche Anmerkungen}
1) Bischof von Pomesanien 1440-1463; s. Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448-1648. Ein biographisches Lexikon, hg. v. Erwin Gatz, Berlin 1996, S. 430.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/ms/ms3.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, MS 3 (1455 Juli 19. Riesenburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Marc Schmidt, 8.9.2003) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Montag, 8. September 2003 — Letzte Änderung: 8. September 2003 von Marc Schmidt

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