PrUB, JS 444

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1497 Mai 10. Königsberg.
{Regest}
Hochmeister Johann von Tieffen macht bekannt, daß er die Stiftung einer Vikarie zu Ehren des heiligen Kreuzes in der Pfarrkirche zu Leunenburg in der Diözese Ermland sowie einer Schützenbruderschaft durch Herrn Botho von Eylenburg und Michael von Königsegg genehmigt hat; die Vikarie soll durch die Stifter und die Vorsteher der Schützenbruderschaft besetzt werden.

{Überlieferung}
A = Privatbesitz; olim Gutsarchiv zu Prassen; B = [ olim Staatsarchiv Königsberg, Privilegienbuch Nr. III, fol. 196v].

{Drucklegungen}
aus A Karl Borchardt, Urkunden aus Leunenburg in Preußen von 1368 bis 1563, in: Beiträge zur Geschichte Westpreußens 16 (1999-2009), S. 55-93, hier Nr. 17, S. 84-85; George Adalbert v. Mülverstedt (Hrsg.): Diplomatarium Ileburgense. Urkunden-Sammlung zur Geschichte und Genealogie der Grafen zu Eulenburg. 2 Teile. Magdeburg 1877-1879, hier II, Nr. 90, S. 22-23 [aus B], sowie Nr. 736 [aus A].

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
A = Pergament, Original mit ursprünglich anhängendem, nunmehr verlorenem Siegel; B = Register-Überlieferung.



Wir bruder Hanns vonn Thieffenn, hoemeister Deutschs ordenns,
bekennen mit dieszem unnserm offen brieve vor idermeniglich, die ine sehen, hoeren ader leszen, das vor unns erschinen szein der edle herr Bothe von Eylenburgk unnd der erbar Michael vonn Kunseckh, unnser lieben getrawen, und haben unns furbrocht unnd vorczalt, wie sy usz andacht und innykeit in not der swinden vorgifftigen lufft und pflege der pestilencien, gote zw lobe und zw ere dem heiligen crewtzen, doran unnser herr Jehsus Cristus die selickeit des menschlichen geslechts gewercht hot, eine ewige messe in der pfarrkirchen zw Luenenbergk im bischtumb Ermelandt gelegen, dortzw eyne schuetzenbruoderschaft doselbst zcu stifften mit gnugsamenn zcinsern, ornatenn, kelch und was dortzw gehert erlich zcuvorsorgen furgenommen und gelobet haben, unns mit vleis angelangt und gebethen, ine sulch gut werck geruechten zcuzculaszen und zcu vorgonnenn.
Wann wir den usz pflicht cristlicher ordnung gottisdinst altzeit gerne gemeret wiszenn, haben mit rath unnser gebietiger angesehen der genanten unser liben getrawen heilbar bethe, gonnen und zcwlaszen ine in crafft disz brieves, das sy eine schuetznbruderschaft anheben, gute erbare lewte, und wer ine ader der bruederschaft aldermannenn zcu sulchen gueten werck beqweme dunckt, uffnehmenn moegen und die bruderschafft mitteylenn und eine ewige messe in die ere des heiligen Crewtz mit guenst des erwirdigen herren bisschoffs der kyrchenn zw Ermelandt in der kirchen zw Lunenburgkh stifftenn und mit zcinsern nach notdurft vorsorgen und das-selbige lehen ader vicarie die genanten unser liben getrawen und die alderlewt der schuet-zenbruoderschafft sollen macht haben zcu vorleyhen einem fromenn prister, weme sy wollen, zo offt das verstirbeth und losz wirt zw ewigen zceiten.
Des zw merer sicherheit haben wir unnser ingesigel an dieszen brieve laszen hengen,
derr gegeben ist uff unnserem hawsze Konigszberg nach gots geburt tawszent vierhundert im sibenundnewntzigisten jare am Mittwoch nach Exaudi etcetera.

Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js444.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 444 (1497 Mai 10. Königsberg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 5.9.2002) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 5. September 2002 – Letzte Änderung: 5. September 2002 von Jürgen Sarnowsky (für ein korrekt adressiertes E-Post-Formular meinen Namen anklicken!)

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