PrUB, JS 441

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1485 Dezember 2. o.O.
{Regest}
Hans Ainhofer zu Ammerthal bestätigt auf deren Bitten das Erbrecht seiner Onkel, der Brüder Siegmund und Bartholomäus Voith von Ammerthal, gegenüber Segil und Albrecht Voith, den Brüdern ihres verstorbenen Vaters Heinrich, und Albrechts Tochter Barbara.

{Überlieferung}
A = Privatbesitz; olim Gutsarchiv zu Prassen.

{Drucklegungen}
aus A Karl Borchardt, Urkunden aus Leunenburg in Preußen von 1368 bis 1563, in: Beiträge zur Geschichte Westpreußens 16 (1999-2009), S. 55-93, hier Nr. 14, S. 81-82; George Adalbert v. Mülverstedt (Hrsg.): Diplomatarium Ileburgense. Urkunden-Sammlung zur Geschichte und Genealogie der Grafen zu Eulenburg. 2 Teile. Magdeburg 1877-1879, hier II, S. 729-31 Nr. 35 (806).

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
A = Papier, Ausfertigung mit zwei aufgedrückten, erhaltenen Papiersiegeln, beschädigt.



Ich Hanns Einhoffer zu Amertall1)
bekenne und thue kunth mit diesem brieff [allen, die]a) in sehenn, hoerenn und leszenn und den er fuerbracht wirdet, das zu mir komen sindt Sigmundt und Bartholomes gebrueder die Voyttenn von Amertall bey Amberg gelegenn2) yczundt bayd woenendt in Boe[heym], meyn lib oeheyn, und haben mir furbracht, [w]ie sie ihres vater saligenn bruder mit namen Sigell und Albrecht dye Voytten u[nndt ayne ju]nckfraw des ay[nen A]lbrechten Voyttenn toechter und kindt genannt Barbara, dye ver[heyratet] sein so[ll] in Preu[sen], gehabt und noch habenn einsztaylls. Von denselben irenn frewndten ine trefflich schrifft und botschafft wer komen und worden, und nemlich ir ayner Bartelmesz in willen were, sich hinnein zu denselben irenn frewndten zuthuen, als ine dann herausz von inb) geschrieben wer worden, und mich also angelangt haben, ine vorderung zugeben, ob ir vater saliger mit denselben getayllt und dyeselben ihres vaters brueder weren oder nicht. Hirauff so sage ich obgedachter Hans Einhoffer auff mein ware trew und aydt, so ich meinem gnedigisten hern hernb) Philippsenn pfallczgraffen bey Reyne herczog in Bayren erczdruchessen und kurfursten etc.3) hab gethan, das mir wars, kunt und wissenn ist, das Heinrich Voyt saliger ir vater und die abgenannten zwenn Sigell und Albrecht die Voyttenn leyblich brueder sein von vater und muter und di all in unvertaylltem gut und hab geweszen und noch sein.
Und ob di gemellten bruder Sigmundt und Bartelmes di Voyttenn ainer oder di zwenn zu euch komenn und aincherlay vordrung irn vettern zu irn verlassen hab und gut tettenn gutlich oder rechtlich, so wollend ine oder den selben solich hab und gut usfolgenn lassenb), angesehen das sie und ir obgemellte mum Barbara dez verlassenn gucz der zwayer bruder Sigell und Albrecht recht naturlich erben sein.
Czu urkundt der warhait hann ich obgenannter Einhoffer mein aigenn insigell hirfur an disen brieff gedruckt, und zu merer bevestigung han ich auch mit fleyss gebettenn den edlen verstenn Albrecht von Frewdennberg,4) der sein insigel zusampt den meinen auch hirfur gedruckt hot, doch ime und seinen erben on schaden,
der geben ist an Freytag noch sant Andreszen des heyligen zwelffboten tag nach Cristi geburt unnsers herenn tausendt vierhundert und darnach im fuenffundachczigistenn jare.

{Textkritische Anmerkungen}

a) Fehlt.
b) Nachgetragen.



{Inhaltliche Anmerkungen}

1) Das Siegel Hans Ainhofers zeigt das Wappenschild in Schwarz. darauf  auf goldenem Plankenzaun ein goldenes Einhorn, s. Siebmacher V/4. Zweitausend bürgerliche Wappen. Bearb. v. Gustav A. Seyler. Nürnberg 1890, S. 1 u. Taf. 1.
2) Ammerthal 6 km westlich von Amberg in der Oberpfalz.
3) Kurfürst und Pfalzgraf Philipp 1476-1508.
4) Das Siegel Albrechts von Freudenberg zeigt das Vollwappen, von Silber und Rot geteilt, Helmzier zwei Büffelhörner silbern-rot und rot-silbern geteilt, s. Siebmacher II/1. Der Adel des Königreichs Bayern. Bearb. v. Otto Titan von Hefner. Nürnberg 1856, S. 77 u. Taf. 87; Siebmacher F. Historische Familienwappen in Franken. Bearb. v. Eugen Schöler. Neustadt/Aisch 1975, S. 46 u. Taf. 1.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js441.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 441 (1485 Dezember 2. o.O.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 2.9.2002) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 2. September 2002 – Letzte Änderung: 2. September 2002 von Jürgen Sarnowsky (für ein korrekt adressiertes E-Post-Formular meinen Namen anklicken!)

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