PrUB, JS 271

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1403 Januar 6. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad von Jungingen] an Markgrafen Wilhelm von Meißen: weist zu seinen Ansprüchen auf Küstrin darauf hin, daß König [Sigismund] von Ungarn dem Orden die ganze Neumark verpfändet hat; will gern einen der Seinen zu ihm senden, wenn der Markgraf wieder in der Altmark ist.

{Überlieferung}
B = OF 3, p. 109-110 [olim Registrant des Hochmeisters Konrad von Jungingen, Nro. 1b, fol. 52].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 6, 1861, ND Osnabrück 1965, S. 148-49.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Gleichzeitige Abschrift, Papier.


Marggrafe Wilhelm von Meyssen.

Irluchter forste und grosmechtiger besunder here.
Als uwer durchluchtikeit uns nulich und vormols ouch geschreben hot von dem slosse Kostryn, wy das uwer herlichkeit pfand sey und von eyner voreynunge etc. Geruche uwer grosmechtikeit czu wissen, das wir euwer hochwirdikeit vormols, als uns der erste briff quam, eyne antwert doruff schreben, nicht wisse wir, wy der briff vorsumet ist.
Sunder als uwer grosmecht[ikeit] berurt von der innemunge der Alden Marke, das ist uns sundirliche lip und sint sin gros gevroyet, und nemelich das, das euwer herlichkeit der Nuwen Marke nokebur ist. Wen wir unzwiffellich hoffen, das uwer durchluchtikeit unser und unsers ordens genediger beschirmer und vorderer, als ir allewege siet gewest, vorwerter werdet bliben.
Ouch als euwer grosmecht[ikeit] schribt, wy das Kostryn euwer pfant sey, und begeret daz wir uns dor yn nicht stossen wellen etc. Grosmechtiger libir here, als wir euwir herlichkeit vormols geschrehen haben, schriben wir abir, daz unser genediger herre, der konig von Ungern, hern Stybor von syner wegen volmechticlich czu uns santte, der uns yn synem namen recht und redelich umb eyne genante summa geldis, der wir eyns teylis beczalet haben, dy Nuwe Marke mit all irer czugehorunge vorkoufte und nemelich Kostryn. Des selben kouffes her uns czu geweren und ouch czu fryen genczlich hot gelobet, und getruen des czu euwer hochwirdikeit, als czu unserm besundern heren, daz ir uns yn eyme semelichen nicht werdet hindern, sundir uns dor czu me hulflich sien und vordern. Daz wir ouch mit begerlichen flissigen beten bitten, und wellens mit sampt unserm orden gerne ken euwer herlichkeit vorscholden, wo wir mogen.
Besundern als uwir durchlucht[ikeit] uns schribt von der eynunge wegen, geruchet, liber here, uns wedir czu schriben, wenne und off welche czit euwer grosmecht[ikeit] yn der Alden Marke unsern landen off die nede wirt sien. Off dy selbe czit wellen wir eynen der unsern gerne czu euch senden, der euwir herlichkeit willen und meynunge von der eynunge wegen gancz sal vorhoren, und noch des selben undirrichtunge, wenne der wedir czu uns kompth, wellen wir euwir durchluchtikeit gerne czu willen werden noch unserm vormogen.
Gegeben off unserm huse Marienburg am tage Epifanie domini im XIIIIC und dritten iore.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js271.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 271 (1403 Januar 6. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001 [Regest]; Sebastian Kubon, 29.4.2003 [Quelle]) – Datum überprüft (Jürgen Sarnowsky, 18.7.2001) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sebastian Kubon, 29.4.2003) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 18. Juli 2001 — Letzte Änderung: 2. Mai 2003 von Jürgen Sarnowsky

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