PrUB, JS 171

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (1999-2009)


1446 März 5. Sulmin.
{Regest}
Nikolaus Poster, Komtur von Danzig, an den Hochmeister: die Verhandlungen mit dem Herzog von Pommern-Stolp zu Oliva.

{Überlieferung}
A = OBA 9058.

{Drucklegungen}
aus A J. Sarnowsky, Der Fall Thomas Schenkendorf: rechtliche und diplomatische Probleme um die Königsberger Großschäfferei des Deutschen Ordens, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 43 (1995), S. 187-275, hier Nr. 23, S. 247-248.

Regest
JH I 9058.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Or.-Brief auf einem Blatt Papier, einseitig beschrieben, Siegel auf Rückseite ab. - Umseitig Adresse: Deme erwirdigen homeistir mit allir erwirdik[eit] ane alle sewmen, sunderlich[e] macht hiran leith und eine Angabe über den Brieftransport. - Wasserzeichen: Stier. Beilage: ein schmaler Streifen Papier, einseitig beschrieben.1)



Meynen gar willegen undertanigen gehorsam nuhe und zcu allen zceiten zcuvor.
Erwirdiger gnediger lieber her homeister, als denne euwir gnade mir schreibit, das ich dem hern herczogen 100 geringe m. von euwir gnaden wegen usrichten sulle etc., so berurth euwir gnade da bey, das euwir gnade bestellen welde, das mir sulch gelt von der molen wedir gegeben und usgericht sulde werden. So habe ich wol mit deme molemeister do von lassen reden. Der spricht, her wisse nicht[s] do von, und euwir gnade habe im ouch nicht do von geschreben umbdeswillen. Gnediger her meister, bit ich euwir gnade, deme molemeister geruchen zcu schreiben, das her mir die 100 m. kurtzlich von euwer gnad[en] wegena) wsrichten und geben welle, wend her dach iczczund[e] wol gelt hat, das her es usrichten magk etc.
Ouch gnediger her meister, als euwir berurth von Schenckendorff[s] wegen, das ich meynen fleis in den sachen ken dem hern herczogen thun sulde, als geruche euwirb) gnade zcu wissin, das ich als gestern mit sampte dem hwskomptur zcu Danczke2)  bey dem hern herczogen in der Olive bin gewest und habe Schenckendorff egen[ant] mit sampt Bartolemev[is] Blumenow burgermeister zcu Mar[ienburg] vor den hern herczog gebracht, mich getruwelich undc) fleisig, so ich mochte, nach euwir gnade bevele in den sachen bearbit, so das dera) here herczog wol zcu gnuged) ist, das sich Thomas seynes geleits vor im vorczegen hat und obirgeben und ouch dase) Schenckendorff der brife vom gehegtemf) dinge und uffenbar schriffte vor im bekant hat.
Doruff der herczog ouch eyn instrument hat lassen machen und ist uff diesse zceit wol gnugesam doran gewest. Und vor see mich wolb), das her euwir gnade nicht furder dorumbe wirt bekommern. Ydach so kann ichs euwirn gnaden gancz vor war nicht schreiben etc. Ouch, gnediger her meister, so hat sich der here herczogg) in seyner krangheit sere gebessert und hat willen, schir weg zcu czihen. Und ich vorsee mich wol, das her in dessir nesthen wochen wirt ufbrechen und sich wedir heyme fugen etc.
Geben zcu Sulmyn am Sonnobend vor Inv[o]cavit im 46[ten] jore.
Komptur zcu Danczke.

{Textkritische Anmerkungen}

a) Über der Zeile nachgetragen.
b) Im Text doppelt.
c) -d- aus -s- korrigiert.
d) Über Str. frede.
e) Folgt Str. her.
f) Im Text als geczegtem [!].
g) Folgt Str. an.



{Inhaltliche Anmerkungen}

1) Die Beilage betrifft die Bitte des Herzogs um eine Anleihe des Ordens.
2) Georg von Kottenheim, belegt 1445, 1446 und 1448, vgl. P. G. Thielen, Die Verwaltung des Ordensstaates Preußen, vornehmlich im 15. Jahrhundert, Köln 1958, S. 137.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js/js171.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS 171 (1446 März 5. Sulmin.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Sarnowsky, 6.8.2002) – Datum überprüft (Sarnowsky, 6.8.2002) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (Sarnowsky, 6.8.2002) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben (Sarnowsky, 6.8.2002)
 
 
Datum der Erstanlage: Sonntag, 16. Juli 1999 – Letzte Änderung: 6. August 2002 von Jürgen Sarnowsky

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