PrUB, JS-JL 34

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2002)




1394 Juni 24. Rostock.

{Regest}
Herzog Johann von Mecklenburg und die Städten Rostock und Wismar; beurkunden den mit Hochmeister Konrad von Jungingen1) und den preußischen Städten geschlossenen Friedensvertrag betr. die Erstattung des durch Seeräuber genommenen Gutes und Maßnahmen gegen weitere Überfälle.

{Überlieferung}
A = Pergament-Urkunden, Schiebl. 86, Nr. 34.

{Drucklegungen}
aus A Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 5, 1857, ND Osnabrück 1965, S. 68-70.

{Regest}
JH II  1308.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Original Urkunde (mit den beschädigten Siegel der Städte Rostock und Wismar, das des Herzogs fehlt)


Wy Johan van godes gnaden Hertoge to Mekelenborg, to Stargarde und to Rozstok unde wy borhermestere und radmanne der stede Rozstok und Wysmer don kennelik allen de dessen ieghenwardighen breff seen edder horen lesen,
dat wy myt deme grotmechtighen und erwerdighen heren, hern Conrade van Jungingen homeystere des Dutsches Ordens, synen medebedegeren und myt den gemeynen steden des landes to Prutzen gehandelt und gedegedinget hebben desse nascrevene article und synt der endrechliken myt en over engekomen in desser wyse alse hirna volghet:
To deme ersten van deme schaden de deme gemeynen kopmanne, de van vrunde lande to vrunde landen zeghelen wolden, gheschen is van uns, unsen mannen und luden. und van alle den de in unses heren und vedderen des konynges und unseme krighe ut unsen haven und darin gezeghelt synt und ghevaren, also wes des sulven gudes noch jeghenwardych is edder wat men des myt truwer undersokunge irvaren kan, id sy an schepen edder an gude, dat wy dat to vorn an scholen und wyllen den jenen, den id tohort wedderkeren ane ghefere und arghelist. Wat aver nycht jeghenwardich is und an unse gewalt nycht en is, dar wylle wy to behulpen syn myt truwen, dat id den jenen, den id tohort, wedder werde. Weren ok etlike schepe, der wy to unses heren krighe bedroften, de scholen wy und wyllen affkopen den, den se tohorn edder darvore don dat en genoghe. Wes over alsodanes gudes vortoghen und vorruget is, dat schal bliven stande bet to deme neghesten daghe, den de gemeynen stede myt enander haldende werden. Wolde uns jemand beschuldeghen umme schaden, de gheschen were an unser vyende lande edder af und to toseghelende dat schal ok bliven stande to deme neghesten dage.
Vortmer dat alsodane schaden nycht mer enschen, so hebbe wy {S. 69} des over en gedreghen, dat wy, alse wy erste moghen, sunder arghelist dat also vorwaren wyllen und scholen, dat wy und unse ergenomeden stede Rozstok und Wysmer scholen gebeden allen unsen hovetluden und alle den genen, de in unses heren des konynges und unseme krighe gefaren synt und noch varen wyllen beyde to deme Holme. Und wor se synt, dat se den gemeinen kopman, de se zeghelt von vrunde landen to vrunde landen, in keyner wyse beschedegen scholen. Und weret, dat dat jemand breke und den kopman beschedegede, den wy over komen und krighen konden, den wolle wy richten an syme hoghesten. Were over ymandt, die den kopman beschedegede, deme desse vrede nycht wytlik gedan were, des wy, stede und hovetlude, em bystunden, de scholde synes lyves dar umme nycht anvaren wesen, wo he dat gud tovornan wedder gheve. Were ok jemand von den unsen, de de schepe und gud brechte an unse havene uppe recht, de schole wy und wyllen myt rechte vorscheden we rechtverdych sy, dat he des genete, we unrechtverdich sy, dat he des untghelde. Wolde jemand boven dese vorschedinge dat rechverdighe gud behalden, dat wolde wy richten. Were ok, dat sulke lude de den kopman beschedegeden und unsen vrede nycht enhelden, vorvluchtych worden, de scholen unses heren des konynges hovetlude und unse angripen, wor se konen.und ghevangen to uns bringen, de wylle wy richten also vorscreven steyt. Geschege ok deme kopmanne schade van den, de in unses heren des konynges und unsem krighe ut unsem havene ghezeghelt synt, und se dar na an unse havene nycht wedder quemen und nycht gherichted worden, dar wylle wy rechtes umme pleghen. Ok scholen an dessem vrede begrepen und bedegedinget syn alle koplude, de ute vrunde landen to vrunde landen seghelen, ut genomen unse openbaren vyende und dar wy uns ane bewaren edder bewaret hebben.
Desse vorscreven vrede schal staen, bet dat de dach ieghen de konynginne geholden is. Uppe des erwerdighen heren homeysters ergenomet und unse und unser stede wedder seggend und dar na sos weken alle desse vorscreven articlen unde stukke ghelove wy vorbenomede hertoghe Johan to Mekelenborg und stede Rozstok und Wysmer vor dat ghancze land to Mekelenborg, dat se alle und en iewelk besundern stede und vast scholen holden werden by truwen und by eren ane gefere und argelist. Were over, dat god nycht enwille, dat in dessen degedinge und articlen jenigherleye borst worde, so mach de vorbenumetde erwerdighe here homeyster und de orde edder weme dat angheyt, uns hertoghen Johann und de stede Rozstok und Wysmer und dat ghantze land to Mekelenborg dar umme manen.
To ener bekantnisse und tuchnisse alder vorscreven stukke und articlen hebbe wy, hertoghe Johan, de stede Rozstok und Wysmer unse inghezegele ghehenget laten an dessen jeghenwardighen breff,
der gheven und gescreven is to Rozstok na gebort {S. 70} tusent jar drehundert iar an deme ver und neghenteghesten iare an deme daghe der hochtyyd Sunte Johannis Baptisten2).

Inhaltliche Anmerkungen

1) Hochmeister von 1393 bis 1407.
2) 1394 Juni 24.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-jl/js-jl34.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-JL 34 (1394 Juni 24. Rostock.)
Bearbeitungsstand : Text eingegeben (12.August 2002, Joachim Laczny) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (24. August 2002, Joachim Laczny) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Montag, 12. August 2002 — Letzte Änderung: 27. März 2003 von Jürgen Sarnowsky

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