PrUB, JS-JL 19

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2002)


1389 Mai 3. Schlochau.

{Regest}
Der Hochmeister an den Herzog von [Pommern-]Stolp: erbietet sich angesichts der ergebnislos verlaufenen Verhandlungen zu Hammerstein, ihm in ihrer Streitsache um die Gefangennahme des Herzogs von Geldern durch schiedsrichterlichen Spruch Recht widerfahren zu lassen, und fordert ihn auf, nicht vor Fürsten und Rittern über ihn zu klagen.

{Überlieferung}
B = OF [olim Staatsarchiv Königsberg Hochmeister-Registr. Nr. 1. p. 38.]

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 5, 1857, ND Osnabrück 1965, S. 50-51.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Register-Überlieferung; Abschrift.


Irluchter furste, grosmechtiger herre und gevatter, uwir grosm[echtikeit] thun wir zcu wissen, also alz ir und wir gewest sin nu uff dem tage zcu Hammerstein, den der irluchte furste, herczog Swantobor von Alden Stetyn, uwer vetter, czwisschen uch und uns hatte ufgenomen, wir hetten gehofft das wir czu demselbin tage mit uwir grosm[echtikeit] ein gut ende sulden habin gehabt noch anwisunge des irluchtin furstin uwirs vettern egeschriben und andir erbaren luete. Nu schidet ir von dem tage und von uns czumole ane ende, also das wir nicht wusten, wornoch wir uns wisten zcu richtin. Und wurdin zcu rate mit unsern gebitigern und santen dy erbaren geistliche manne hern Bernhard von Schulenburch, meister sinthe Johannis ordens und den kompthur von Slochow zcu uwir herlichkeit, uch zu frogin umb ein antwurt, in welchir wise ir von dem tage und von uns gescheiden weret, und wes wir uns zcu uch sulden vorseen. Der selbe egeschriben komptur von Slochow ist zu uns widerkomen als huete und hat uns gesagit, das uwir grosm[echtikeit] gesprochen hat, wy das wir uch vorgeen glichs und rechtis, und durch des wylle so must ir und wellet uns manen und obir uns clagin fursten, herren, rittern und knechtin und all den jenen. den recht lib ist und unrecht leid, das wir uch vorgeen glichs und rechts und das ir keinis rechtin von uns mogt bekomen.
Do antwurte wir uwir grosm[echtikeit] also uff, uns stet wol zcu gedenken, das wir mit uch einen tag hilden zcur Lewinburg, uff dem selben tag wir manunge zcu uch hatten und noch habin, als von der vorsegelten brive wegen, dy ir uns und wir uch wider undir enander gegeben han und vorsegelt, und alz von des irluchtin furstin herczogen W. von Gelren und sines gefengnis wegen. Noch unser zcusproche und noch uwer antwurt, so bot wir uch do das recht und biten is uch ouch noch mit sulchin worten, das uwir herlichkeit dorczu hette genomen IIII erbar manne der uwern, des selbin glich wolde wir IIII dokegin {S. 51} han genomen, das dy VIII hettin nedirgesessin, und das man dar hette geleid unsir brive und unsir czusproche und uwir brive und uwir antwurt, was dy VIII dorynne funden und dirkorn hettin vor eyne mynne, fruntschafft und vor ein recht, das ir uch und wir uns doran hettin lasen genuegen von beidirsyt. Were das dy VIII nicht weren obir ein komen, so sulden sy macht habin gehat, ein obirman zcu kysen, wen sie hettin gewolt. Das was eyns, do woldet ir uch nicht an lasen genugin, do dirbot wir uns mit uch czu komen vor das heilige Rom[ische] rich, was uns do vor ein recht gefunden und gegeben wurde, do sulde uns wol an genugin, des ir ouch nicht gevolgig woldet sin. Hirumb, so bitte wir uwir grosm[echtikeit], das ir wol thut und uns nicht einmanet noch obir uns clagit ken furstin herren, ritter und knechtin, want wir uch das recht alle wege gebotin haben, und byten is uch ouch noch, und wellin alle wege dem rechtin undirlegin, welde got, das uns recht mochte geschen. Were abir, das got nicht enwelle, das ir uns dorobir manet und uch am rechte nicht weldt lasen genugen, so mocht wirs nicht gelasen noch enweldin, wir mustin uns vorantwurtin und mustin alle wege sprechin, das ir uns czu unrechte manet und uns gewalt und unrecht tet, wand wir uch alle wege das recht habin gebotin und noch byten.
Und bittin dis brives ein brifliche antwurt mit dem brenger dis brives, ab ir uch am rechte wellet lasen genugen, adir ab ir uwern mutwillen mit uns wellit triben, das wir uns wissen dornoch zcu richtin.
{Datierung} Gegeben zcu Slochow am Montage nest noch Jacobi1).


Inhaltliche Anmerkungen

1) 1389 Mai 3.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-jl/js-jl19.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-JL 19 (1389 Mai 3. Schlochau.)
Bearbeitungsstand : Text eingegeben (9. August 2002, Joachim Laczny; [Durchsicht] Jürgen Sarnowsky, 4. November 2002) – Datum überprüft () – Quelle verschlagwortet () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (26. August 2002, Joachim Laczny) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Freitag, 9. August 2002 – Letzte Änderung: 4. November 2002 von Jürgen Sarnowsky

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