PrUB, JS-FS 70

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2003-2016)




[1390] Dezember 24. Montau.
{Regest}
Großkomtur und Hochmeister-Statthalter [Konrad von Wallenrode] an den Herzog Bogislaw von Stolpe: möchte Klarheit über das Gerücht, dass der Untertan des Herzogs, Eckhard vom Walde, Kriegsgäste des Ordesn gefangennehmen will; erinnert an die Ereignisse um die Gefangennahme des Herzogs Wilhelm von Geldern und weist den Herzog auf sein verbrieftes Treueversprechen gegenüber dem Orden hin.{Überlieferung}


{Überlieferung}
B = OF 2a, p. 48, ... [olim Hochmeisterregistrant Nr. I, p. 94].

{Drucklegungen}
aus B: Codex Diplomaticus Prussicus, Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preussens aus dem königl. Geheimen Archiv zu Königsberg nebst Regesten, hrg. Johannes Voigt, Bd. 4, Königsberg 1857 (ND Osnabrück 1965), S. 122-123.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
 Registerüberlieferung.


Duci Bugslao Stopensi

Irluchter forste grosmechtiger lieber here.
An uns sien vaste rede komen, wi das Eghard von dem Walde do mitt umbgeet uwer diener und spricht das her welle di geste {S.123} dernidir werffen und macht in und uns do mit einen gruwen, also das nimand her durch di land und dor us gerne riet, wand sich di luete vaste besorgen und is dem orden und uns von allen uwern elderen nie not hat getan bis her und alle wege gegunst ist forsten, herren, rittern und knechten durch alle land czu czihn, di da rieten Gote czu lobe, dem cristentume czu holffe, di heidenschaft czu swechen und hat sie alle wege geeret gefordert und nicht gehindert.
Nu weis uwer durchluchtikeit wol wi das der irluchte forste herczog Wilhelm von Gelren ward derneder geczogen von Eghard von dem Walde und den sienen von uwern mannen, was unglucks und mue do von entstund, beide uwerm lande und ouch dem unserm. Hirumb here allerlibster bitt wir uwer durchluchtekeit mit fliese, das ir wol wellet tuen und wellet ensulchs understeen wand wir forchten wer is, des Got nicht enwelle, das di geste me derneder worde geczogen in uwerm lande und von den uwern, das grose irrunge und muesal do von mochte ensteen beide uwerm lande und ouch dem unserm.
Und wir doch mit uwer herlichkeit mit uwerm landen und mit uwerm mannen anders nicht wissen den liebe und gut und uns ouch noch nimand entsagt hat von den uwern, vor dem wir uns wissen czu huten und sundirlich uwer herlichkeit wol weis wie dy vorsegelten brive innhalden und uswisen, dy ir und der orden ken enandern gegeben und vorsegelt haben und uns dunket, das dorinne stet geschriben, das ir mit ewern mannen, steten und landen in keinerlei weise sollet sin wider den orden ane geferde und an allerlei arglist.
Und wer dy egste ufhelt der tut wider den orden, wand siedem orden czu dinste, czu nucze und czu fromen reiten.
Wir bitten dis brifes ein gutliche antwurt.
Datum in Montow in vigilia Nativit[atis] Christi. 1)



Inhaltliche Anmerkungen

1) [1390] Dezember 24.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-fs/js-fs70.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-FS 70 ([1390] Dezember 24. Montau. )
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (29. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Datum überprüft (29. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (29. Juli 2003 Frauke Schmitz) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
   
Datum der Erstanlage: Dienstag, den 29. Juli 2003 — Letzte Änderung: 16. März 2016 von Jürgen Sarnowsky (für ein korrekt adressiertes E-Post-Formular meinen Namen anklicken!)

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