PrUB, JS-FS 50

© Jürgen Sarnowsky, Hamburg (2002)


[1389] Oktober 22. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister [Konrad Zöllner von Rotenstein] an die Ritter und Knechte im Gebiet [Pommern-]Stolp: fordert alle diejenigen, die das Bündnis der Herzöge von Pommern mit dem Deutschen Orden verbürgt haben, auf, als Gefangene nach Marienburg einzureiten, bis die Herzöge dem Recht genüge getan haben.

{Überlieferung}
B = OF 2a, p. 21 [olim Staatsarchiv Königsberg, Hochmeisterregistrant Ia, p. 43].

{Drucklegungen}
aus B Codex Diplomaticus Prussicus. Urkundensammlung zur älteren Geschichte Preußens, hrsg. v. J. Voigt, Bd. 4, 1853, ND Osnabrück 1965, S.73.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Abschrift, Register-Überlieferung.



Littera missa fideiussoribus s. militibus et clientibus in terra Stolpensi.
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Unsern fruntlichen grus czuvor, erbar lieber frunt, euwer fruntschaft sende wir in desem brive vorslossen copie czweyer scheldebrive, die euwer herren die herczogen uns und den unsern haben gesant, die ir wol werdet vernemen, wen ir sie geleset. Nu hatte wir euch und ander unser burgen gemanet, also das ir uns woret ingeryten ken Marienburg alz ir selben wol wisset, des quam dicke rede an uns von euch und euwer geselschaft das wir euch ein swigen geben und lisen euch ryten und euch das czu gute toten, want ir sprocht, das ir euwer herren die herczogen weldt manen und daran halden, das sie euch schadelos hilden, und euch do von nemen do vor sie euch vorsatczt hetten.
Nu syt ir uns entryten, ane unser wissen, und wedir unsern willen, doch so habe wir euch ein swigen gegeben so lange, durch euwr liebe und durch bescheidenheit wille und hetten gehofft, das ir euwern worten hettet gevolget und euwere herren hettet gemanet und darczu gehalden, das uns von in glich und recht were geschen, alz ir spracht.
Nu vordenke wir euch, das die scheldebrive die uns und den unsern sin gesant, synt gekomen von euwer anwisunge und von euwerm rate und wir fürchten leider das ir uns trüwelos und erenlos wellet werden, und dar umb so mane wir euch das ir uns haldt alz viel alz die vorgesigelten brive uswisen daran euwer ingesigel mit hengt, und uns von stadan inryt also das uns eyn ende werde unsers rechts und unser czusprache unvorczogen czwisschen hie und dem neesten Sontage nach allir heiligen tage,1) und das ir keyne hülfferede noch beschonunge darczu nemet want sie valsch syn, und weres das ir uns nicht inryt und uns so viel tetet alz ir uns von rechts wegen pflichtig syt zu thun, und alz der versigelte briff uswiset daran euwer ingesigel henget, so muse wir und wellen euch manen mit den allirswersten worten, die wir dirdenken kunnen und wellen schriben herren fürsten rittern knechten steten mannen, und darczu alle den ienen den recht lieb ist und unrecht leit, das ir uns truwelos erenlos und eyn meyneider worden syt, und das vorbas keyn bedirwermen euwerm ingesigel gloyben mag und sal.
{Datierung} Datum Marienburg feria sexta post XI.M. virgin[um].

Inhaltliche Erläuterungen

1) 1389 November 7.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/js-fs/js-fs50.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, JS-FS 50 ([1389] Oktober 22. Marienburg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (28. Februar 2002, Frauke Schmitz) – Datum überprüft (28. Februar 2002, Frauke Schmitz) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert (6. März 2002, Frauke Schmitz) – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 28. Februar 2002 – Letzte Änderung: 17. Oktober 2002 von Jürgen Sarnowsky

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