PrUB, DH 88

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2002)


1511 Januar 3. Königsberg.
{Regest}
Übermittlung eines Schreibens des livländischen Meisters [Wolter von Plettenberg] an Hochmeister [Friedrich von Sachsen]; Entschuldigung des Meisters, das anberaumte Kapitel zu besenden wegen gemeldeter Rüstungen des Moskauer Fürsten; Ankündigung des Meisters, einen vereinbarten Tag mit dem polnischen König beschicken zu wollen; Bitte des Meisters, Verhandlungen mit dem Kaiser wegen Regalien und Zölle aufzunehmen.

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 33, S. 177 f.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Registereintrag.



{Datierung}Eodem die hat der her meyster aus Leyfflant(1)  eyn cerat mit eyne(m) brief an m[einen] g[nedigen] h[ern] lautend zugesant, m[einem] g[nedigen] h[ern] grosc(comptur) und s[einer] g[naden] daneben gschrib(en), das s[eine] g[nade] solche schrift aufs forderlichst m[einem] g[nedigen] h[ern] zuschick(en) wolt. Dieweyl aber m[eines] g[nedigen] h[ern] totlicher abgang m[einen] g[nedigen] h[ern] regenten offenbar gewes(e)n, haben ire g[naden] solche schrift gebrochen, dy vast dy meynung, wy volget, innehabt: Nachdem m[ein] g[nediger] h[er] vor diser czeit im geschrib(e)n des grosen capittels halb(e)n und etlicher artickel, so darin gehandelt sollen werden(n) dem orden zu nucz und best, thet s[eine] e[rwirden] m[einem] g[nedigs]t[en] h[ern] underteniglich wissen, das er auf dismal und yn den geleufften keyn gebittiger aus den landen Leyfflanden(n) zcu gemeltem capittel schick(en) kund ursachs m[ein] g[nediger] h[er] an zcweifel abzunemen het, dieweyl der furst aus der Moskaw(2)  allen haber und futter zu Pleschko(3)  aufkauffen list und doraus zu besorgen stund, er villeicht dy grencz nach seynem gfallen geben (a) wolt. Und wo solchs nicht nach seynem willen ergieng, das er alsdan mit gewalt dy land Leyffland angreiffen wurd, derhalben sy in steter beretschaft syczen musten. Wo aber m[ein] g[nedigs]t(er) h[er] sich mit ko[niglicher] w[irde] zu Polan(4)  genczlich voreynigen kund und alsdan eyn capittel anseczet, wolt sich s[eine] e[rwirden] gehorsamlich fynden lasen(n) mit ferner bet, das s[eine] f[urstliche] g[nade] bey Ro[mischer] key[serliche]r m[aieste]t der regalien und zcol halb(en), damit s[eine] e[rwirden] zcu schaden und ungnad nicht qwem, handlung im besten vornehmen(n).

Nota: Auf dise schrift ist m[einem] g[nedigen] h[ern], dem meyster [S. 178] aus Leyfflant, keyn antwort gegeben worden angesehen, das her Heinrich von Milticz (5)  kurcz nach angekomener schrift hynein gefertiget ist. Mit welchem an zcweifel s[eine] g[nade] der und ander sachen underred haben wirdt, dornach man sich weyter wirt haben zu richt(en).


Textkritische Anmerkungen


(a)    Aus gehen korr.


Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Livland.

(2)    Moskau.

(3)    Pleskau.

(4)    Polen.

(5)    Heinrich von Miltitz, Oberster Kompan des Deutschen Ordens (*um 1475-+ um 1545).



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh88.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 88 (1511 Januar 3. Königsberg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 13. August 2002) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschreiben ()
 
 
Datum der Erstanlage: Dienstag, 13. August 2002 – Letzte Änderung: 13. August 2002 von Dieter Heckmann

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