PrUB, DH 71

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2002)


1511 März 24. Königsberg.
{Regest}
Klage des Rates der Altstadt Königsberg über die auf Betreiben von Hans Fürstenau zustande gekommene Ladung nach Frauenburg vor die dortige päpstliche Kommission und Zuraten des Großkomturs [Simon von Drahe], der Ladung Folge zu leisten.

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 33, S. 156.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Registereintrag.



{Datierung}Eodem die ist der rat der Altenstat Konigsperg(1)  erschienen unnd hat furgebracht unnd sich beclagt, wie in Hans Furstenaw(2) - unangesehenn, das ime m[ein] g[nediger] h[err] von Samlant(3) keijn recht gewegert - durch babstliche commission, gegen der Frawenburg(4) daselbst zw gescheenn, geladenn hat. Unnd diew[e]il ime in der erbholdung von der herschafft vorheischen und zwgesagt wurd(e), in in seijnen rechtfertigenn sachen zcu vorteijdig(en) unnd fur gewalt zw schutzen, were des rats bethe, nachdem sie Hansen Furstenaw fur iren geburlichen richter, als m[ein] g[nediger] h[err] von Samlant, der auch nijmants keyn recht gewegert, recht zw werd(en) erbotig. Man wolte inen rathen, was inen hirinne zw thun seij, sie auch fur unrechter gewalt zw schutzen und zw schirmen, damit die newigkeit fur andern gerechtsztwang zw gescheen, die im zw merglichem nachteil(a) ruret, abgestalt wurd(en). Dorauff ist inen geantwort, dieweil sie Hans Furstenaw als ein geistliche person durch babstliche commission geladenn, wusten m[ein] g[nediger] h[err], der grosc[omptur] sie(b)  dafur nicht zw schutzen dan s[eine] g[nade] unnd der orden kund(en) sich selbst fur babstlichem befehl nicht (c) vorteidig(en) unnd musten - wo is sich begebe - demselben volge thun. Dorumb rithen inen s[eine] g[nade], das sie als gehorsame zur Frawenburg  erscheijnen und Furstenawen clag anheren. Was in alsdan s[eine] g[nade] rathen unde helff(en) kunden, das welt(en) s[eine] g[nade] gerne thun. S[eine] g[nade] befinden auch, das Hans Furstenaw ein geistlich person werd(en), derhalbenn diss begijnnen rechtlichen fug hette. S[eine] g[nade] weren auch genugsamiglich eijndencke der zwsagung, zo in der erbholdung gescheen, als nemlich sie fur unrechter gewalt mit irer hulff, zo vil moglich, zu vorteidig(en), welcher fahl sich auf diss meijnung nicht erstreckt. Dorauf haben sie gebet(en), inen imants zwzwgebenn, der mit inen zcuge auf solchs. Ist inen doctor Steffanus Gert(5)  zwgegebenn und ime eijn credentz an doctor Fabian von Loyssgeyn(6)geg(eben), den er darnach wider in die cantzleij uberantwort und daneben gesagt, sie welt(en) in nicht mitnemen und dorfft(en) seijn nicht.

Texkritische Anmerkungen


(a)   Es folgt gestr. recht.

(b)   Über der Zeile.

(c)   Über der Zeile.



Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Altstadt Königsberg.

(2)    Hans Fürstenau.

(3)    Samland.

(4)     Frauenburg, zw. Elbing und Königsberg.

(5)     Dr. Stephan Gert.

(6)    Fabian von Lossainen, Bischof vom Ermland (1512-1523).


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh71.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 71 (1511 März 24. Königsberg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (29.03.2002, D. Heckmann) – Datum überprüft (29.03.2002, D. Heckmann) – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert (29.03.2002, D. Heckmann) – äußere Merkmale beschrieben (29.03.2002, D. Heckmann)
 
 
Datum der Erstanlage: Freitag, 29. März 2002 – Letzte Änderung: 29. März 2002 von Dieter Heckmann

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