PrUB, DH 449
© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2013)
1462. [Mewe]
{Regest} Johannes Frederici, Pfarrer von Gnojau, an Hochmeister [Ludwig von Erlichshausen] wegen seiner Misshandlung im Gefängnis und der Erpressung von Lösegeld durch den Hauptmann der Hofleute zu Mewe, Fritz Rauweneck.
{Überlieferung}
A = GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OBA, Nr. 15829c.
{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Eigenhändige Ausf.; 1 Bl. Pap. 121,5 cm x 23,3 cm mit Wasserzeichen –Traube" und zweikonturigem Stil, ohne Beizeichen; von moderner Hand Fr. v. Raweneck. mittig über der Anfangszeile; Altsign. Sch[ieb]l[ade] XLVII No. 51.
Mijnen willigen undertenigen dinst mit gansczem fleiszigem unde mit demutigem gebete stets zcuvor. Grosmechtiger fuerste, gnediger liber herre, ich dancke euweren furstlichen gnoden umb(e) das fordernis unde briffe, die euwer gnode umb(e) mijns kommers betrupnis unde gefengnis wille an die hofelewte unde sunderlich an Fritczen Rauweneck zcu der Mewe houptman1), geschreben habt, wie wohl, gnediger herre, das is mich armen man weni(n)g icht gehulfen hat, wen mir Fritczen unde ouch die and(er)n vorhilden, mit herten, boszen worten, ich hette euwer gnoden obir sie geclageta) unde droeijeten mir czu kroenen unde mich mit mijnen gemechte ufczuhengen unde mir eijnen korczen tag gesatczt, off das ich nicht mochte komen czu euwer furstlichen gnode unde mich dirclagen. Hirum(m)e genediger liber vater, ich bete euwer frustlichen [!] gnode durch got unde durch der muter got(es) eren willen, seijt meijn vater unde meyn hulfer, wen ich off erden nimand(es)b) habe, der mir hilfet. Wen worde mir euwer gnode nicht helfen, so mus ich in dem gefengnis sterben unde dirwolen, wen dij satczunc, dy ist mir czu gros; den sy wellen haben no(ch) 20 mar(ck)c) unde 100. Unde ich habe ind) gegeben 40 mar(ck). Dorum(m)e, so bete ich ewch genediger vater, euwer frustlichen [!] gnoden durch das leijden Christi, das ir mir helfet, das dy satczunc genedert worde als off 40 mar(ck). Dy welde ich hewt richten mit holfe gutter frunde. Ab is denne nicht geschege, das mir dij satczunc nicht genedert worde, so bethe ich ewer furstlichen gnode, genediger vater, durch got unde durch der junfrawen [!] Marien eren willen, das ir mich burget, lebendich ader tot, wen niment wil vor miche) scriben, unde sy nijmant wellen haben czu burge. So gelobe ich ewch, ewer furstlichen gnode, beij meijner pristerlicher gschafft unde bij meijner true unde ere, euwer gnode schadelos czu helden, a(n)ne arglis. Unde gnediger vater, seet an dij true, dij ich hij habe geton euwer frustlichen [!] gnode und wil tun, dijwyle das lebe unde dij stellen kanne, dij sal nicht czu brechczen unde sal stellen bleijben dij tage, das sij lebet. Unde seijt gote bevolen unde seijner worden muter Marie etc. Gegeben in etc. LXII jore.
Johannes Frederici euwer
williger gnoden dijner, pffarrer
zcu Gnoyau2)
Dem grosmechtigen fursten unde herren, h(er)n homeister Dewtsches mijnen besundern gnedig(en) gunstig(en) liben h(er)n mit allir erwirdikeit etc.
a) -l- aus -b- korr.
b) Aus nimanf(es) korr.
c) Über der Zeile.
d) Über der Zeile.
e) Vor der Zeile.
1) Fritz Rauweneck, Hauptmann der Hofleute zu Mewe (1462).
2) Johannes Frederici, Pfarrer zu Gnojau (1462).
2) Gnojau, zw. Dirschau und Marienburg.
Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh449.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 449 (1462. [Mewe])
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (Dieter Heckmann 11.9.2013) Datum überprüft (D. Heckmann, 11.9.2013) - Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () - Text mit Or. kollationiert (Dieter Heckmann, 11.9.2013) - äußere Merkmale beschrieben (Dieter Heckmann, 11.9.2013)
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 11. September 2013– Letzte Änderung: 11. September 2013 von Dieter Heckmann
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