PrUB, DH 442

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2013)



[14]40 März 5. Preußisch Eylau
{Regest}
Der Komtur von Balga [Tammo Wolf von Spanheim] an Hochmeister [Paul von Rusdorf]: Beantwortung eines Schreibens durch den Herzog von Masowien [Ziemowit V.] nach Beratschlagung; Streitigkeit mit dem Pfleger von Lyck [Oswald von Holzapfel] wegen Zinszahlungen aus den Wäldern; Absicht, sich wegen strittiger Waldanteile an den Komtur von Brandenburg [Johann von Beenhausen] und an den Hochmeisterkompan Helferich [von Selbold] zu wenden.

{Überlieferung}
A = GStA PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OBA, Nr. 7665.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Ausf.; Pap. mit Wasserzeichen –Krone– mit von einer sechsblättrigen Blume gekrönten einkonturigen Stange; Spuren des briefschließenden Ausstellersiegels; Außenadresse auf Rückseite Dem gar erwirdigen homeister mit aller erwirdikeith tag und nacht an(n) allis sum(en) grosze macht hij an(n) leith Postverm. auf Rückseite Gegang(en) von der Ijlaw am sonnob(en)t vor letare vor mittage hora Xma; gek(omen) und gan(gen) von der Balge am sontage letare vor Mittage hora IX; gek(omen) und g(angen) vom Elbing(e)am selbige(n) tage hora IX noch mittag(e).


Meynen garwilligen undertanien gehorsam mit sunderlichen demutigen bevelung(en) nu und czu allen geczeiten czuvor. Erwirdiger gnediger lieber her meister! Euwir erwirdige gnade geruche czu wissen, das den(ne)a) brieff(e), den euwir gnade geschreben hat an den hertczog(en) in der Masaw1), ich sinen gnade santhe mit meijner diener eijn und der selbig(e) hertczog mit dem dijener, nach euwer(e)n gnaden, nach meir eyn antwerth dovon hat geschreben, sunder hatte gesprochen, her welde sich mit den synen berathen, und den(ne) euwern gnaden do von schrieben eyn antwerth. Auch hatte der vorgeschreben hertczog eyn brieff des pflegers czur Lick(e)2) meyn dijener lasen lesen, da inne der pfleger dem hertczogen geschreben hatte, also meir saith der selbige diener, das her saijthe sijnen leuwthen, die das wagenschos gehauwen hatten, das sie qwemen czu dem selbigen pfleger und geben eim den waltczinsz von dem selbigh holtcze, so muchten sie is furoen, wo sie welden und ich sulde vorlisen die fuer, die ich hette gethan, und sulden meir nicht(es) geben nach den waltczins widder vor die fuer etc. Erwirdiger gnediger lieber her meister, ap nu euwern gnaden der uffte geschreben hertczog hat geschrieben, das euwir gnade meir das voet geruche czu schrieben, hette her euwer(e)n gnaden den(ne)a) nach nicht geschreben, so bitte euwer gnade ich nach demutlichen, das euwir gnadeb) eim anderweith dar umb geruche czu schrieben, wenth meir grosze macht dar an(n) leith. Ouch das euwir gnade geruche czu schrieben dem pfleger czur Licke, das her von sulchem schrieben lase und sich des wagenschos nicht underwijnde, wenth ich is gantz wil geen czu dem kompthur czu Brandenburg3)  und her Helfrich, euwir gnaden compan4). Werden die czwene die wiltnisze dem pfleger czu sprechen, ich wil sie eim gerne gonne, werden sie die ouch mir czusprechen, das her mich ouch ungehindert lise. Geg(eben) czur Ijlaw5) am sonnob(en)t vor letare in 40ten jare.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Kompthur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               czur Balg(e)6)

Dem gar erwirdigen homeister mit aller erwirdikeith tag und nacht an(n) allis sum(en) grosze macht hij an(n) leith



a)     den mit über –n geschr. –n in Vorl.
b)     Vor der Zeile.

1)       Herzog Ziemowit V. von Masowien (1426 - 1442).
2)       Oswald von Holzapfel, Pfleger von Lyck (1431 Jan. 31 - 1440 Juli 22).
3)       Johann von Beenhausen, Komtur von Brandenburg (1433 März 18 – 1441 April 12)
4)       Helfrich von Selbold, Unter- und Oberkompan des Hochmeister (1439 - 1440, 1440 - 1444).
5)       Preußisch Eylau, zw. Königsberg und Bartenstein.
6)       Tammo Wolf von Spanheim, Komtur von Balga (1437 Nov. – 1439 Dez. 4).
Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh442.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, Zieg-DH 442 (1440 März 5. Preußisch Eylau)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 7.6.2013) Datum überprüft (D. Heckmann, 7.6.2013) - Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () - Text mit Or. kollationiert () - äußere Merkmale beschrieben (D. Heckmann, 7.6.2013)
Datum der Erstanlage: Freitag, 7. Juni 2013– Letzte Änderung: 7. Juni 2013 von Dieter Heckmann

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