PrUB, DH 375

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2009)


1394 Mai 21. Klein Glogau.
{Regest}
Herzogin Ofka von Oppeln bekundet, dass sie das Land Dobrin als ihr Leibgeding dem Hochmeister und dem Deutschen Orden verpfändet hat.
 

{Überlieferung}
A = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, Urkunden, Schiebl. 109, Nr. 53

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Notarsausf., Perg.; Ausstellersiegel angeh.; Betreffe auf Rückseite (von Hand um 1400) Dy herczoginne vorcziet sich aller ansproche des landis Dobrin, darüber gestr. 1397, darunter 1394, (von Hand des 17. Jhs.) Consensus Offcae uxoris Vladislai ducis Opoliensis super oppignorationem terrae Dobrziniensis, darunter 1394; Rubrum (von Hand des 15. Jhs.) Offka ducissa Opuliensis consentit impignorationi terre Dobriniensis sic enumerande omni interrogato suffragio, Revisionsverm. Revisum 1730; 11MH. und Altsign. No 82; No 87; Pruß. No 93; 763/162 und (in russisch) Warschauer Hauptarchiv, Alte Akten, Saal IV, Schrank 2, Fach 1, Nr. 868; Rundsiegel angeh.



Wir Offka(1) von gotes gnaden herczoginne czu Opul, czu Welun, czur Cuya etc. bekennen offentlich in desem kegenwertigen briefe allen, die in zeen ader horen lesen, das der durchluchte furste, herczog Ladisla(2), here czu Opul, czu Welun, czu Dobrin etc., unser allerliebster here und betgenos, mit unserm wolbedachten rate, wissen, geheissen unde willen das land Dobrin(3), das her uns vor uns vormals von sunderlichen gnaden czu unserm liepgedinge verlegen hatte, vorsaczt hat mit alle(n) seinen czugehorungen, slossen, husern unde vesten umb(e) eyne nemliche summe geldis, als das seine brieve, die her ober die selbe versaczunge geben hat, eigentlichen uswisen, deme erwirdigen, geistlichen heren homeistere, seinen gebitig(er)n unde deme orden des Dutschen huses von Jherusalem. Die selbe vorsaczunge gescheen ist durch unser beider merklicher not unde notdorfft wille, die uns dorczu twungen. Hirumb wolbedacht, mit guter vorvust, nicht betrogen, nicht oberredt, nicht vorleitet, noch betwungen, sunder von eigener bewegunge mit lachendem munde, mit vrolichem herczen, haben wir gestanden vor deme egenande, unserm heren in deser nochgeschrebenen unser ritter, knechte, stete und ouch des offinbares schreibers keginwertikeit unde haben gelobet unde globen ouch mit desem kegenwertigen briefe bey unsern frowlichen treuwen unde eren - an geferde unde argelist -, das wir keinen ansproch, vorderunge ader heischunge haben wellen czu deme vorgenanten lande Dobrin, die weile is steet in der vorsaczunge, noch bey des egenanten, unsers heren leben, noch noch seyme tode. Unde vorczeigen uns genczlich aller hulffe, geistliches ader wertliches gerichtis, furstliches ader keiserliches, unde aller ander rechten, die uns in keinerley wise czu hulffe dorczu komen mochten, mit worten ader mit werken. Sunderlich vorczeige wir uns aller briefe unde ingesigel, ab wir die dorober hetten, sie weren von unserm egenanten heren gegeben ader weren ander(e) briefe, das dieselben brieve keine macht haben sullen, bis an die cziet, das das egenante landt Dobrin umb(e) eyne sulche summe geldes, als is stiet, wider geloset werde(a). Unde czu merer sicherheit, das dese vorgeschrebene sachen unde wort woer sein unde also gescheen seyn, unde das wir's getan haben von eigenem willen, unbetwungen unde keine not ader getwank mit worten ader mit werken von unserem heren ader von imande dor umb(e) geleeden haben, so haben dese nochgeschreben unser ritter, knechte unde stete in der keginwertik(eit) is gescheen ist, die is ouch geseen unde gehort haben, desen keginwertigen brief czu eyme offenbaren geczugnisse mit uns vorsigelt unde der schreiber seyn czeichen unde namen doruf geleget. Das geschen ist unde der brief gegeben czu Wenigen Glogow uf unserm huse in den jaren unsers heren tusent dreihundert vierundenunczig an deme neesten donrstage vor deme Vrbanstag(e). Unde wir her Wlrich Valkenhayn(4), her Heinrich von Bibersteyn(5) unde Jeroslaw Kernicz(6), ritter unde knechte, Opul(7) unde Wen(n)ige Glogow, steete, bekennen offenborlich, das alle die vorgeschrebene wort und geschicht also gesche(n) sein unde wir dobey gewest seyn unde is gesehn und gehort haben. Unde das is ouch gescheen ist in guten truwen, ane alle gefeerde unde argelist. Unde czu eyme geczugnisse der vorczeiunge unde aller vorgeschreb(e)n dinge haben wir desen brief geheischen unde gerufen, dorczu von der egenanten unser frawen herczoginnen mete vorsigelt.

Et ego Johannes dictus Proike clericus Warmiensis diocesis publicus imperiali auctoritate notarius premissis videlicet promissionis de non repetenda terra predicta et renunciacionis ac omnibus et singulis     predictis dum, sic ut premittitur, agoruntur [!] et fierunt, una cum supradictis dominis et testibus presens interfui et eaque per omnia, sic fieri, vidi et audivi.
Et in testimonium vertitatis hic me subscripsi nomen et signum michi consvveta apposui requisitus ad hoc per supradictam dominam Ofkam ducissam specialiter et rogatus.
 


 Textkritische Anmerkungen


(a)    Aus wirde korr.



Inhaltliche Anmerkungen


(1)     Herzogin Euphemia (Ofka) von Oppeln (+ 1418/1419).

(2)    Herzog Ladislaus von Oppeln (*1326/1330 - +1401).

(3)    Dobrin a. d. Weichsel.

(4)    Ulrich von Falkenhayn, Ritter (1394).

(5)    Heinrich von Biberstein, Ritter (1394).

(6)    Jaroslaw Kernitz, Edelknecht (1394).

(7)    Oppeln.
 


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh375.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 375 (1394 Mai 21. Klein Glogau)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 16.4.2009) Datum überprüft () - Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () - Text mit Or. kollationiert (D. Heckmann, 16.4.2009) äußere Merkmale beschrieben (D. Heckmann, 16.4.2009)
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 16. April 2009 Letzte Änderung: 16. April 2009 von Dieter Heckmann

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