PrUB, DH 370

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2008)


1522 [Januar 1-März 29]. o. O.
{Regest}
 [Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an  den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]: Bitte, wegen der Bezahlung der hochmeisterlichen Schulden beim brandenburgischen Kurfürsten [Joachim I.] eine Tagfahrt baldmöglichst anzuberaumen. Angebot, sich für livländische Belange beim Kaiser [Karl V.] besonders einzusetzen.
 

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 53, Bl. 183v-184r

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



Erwirdiger und geystlicher, lieber oberster gebietiger, es hat uns der erwirdig inn got, unser besonder lieber freund, herr Georg bischoff zu Samblanth(1)  und postulirter des stieffts Risenburg(2) , inn kurtz verruckten tagen eingebracht, wes sein lieb fur ein abschied von e[ur] l[iep] genomen, also das dieselb uff schirstkunfftige ostern ein gemein versamblung haben wolt, von solchen sachen ferner zu ratschlagen und zu beschliessen. Nu wissen wir e[ur] l[iep] nicht zu bergen, das wir, ehe unser freund von Samblanth, bey uns ankommen, zum andern mal mit schrifften unnd embsigem anhalten, auch durch muntlich gewerb herrn Heinrichen von Miltitz, voygt des stiffts Risenburgk(4), von unserm vettern, dem churfursten marggraff(en) Joachim(5) , bekommert worden sindt, als das liep ire bezalung gern hetten. Dieweil wir nu aus diessem anhalten wol achten können(a), das unser vetter, der churfurst, je lenger und mehr umb solche betzalung anregen würd, wollen(a) wir e[ur] l[iep] mit allem freuntlichen vleis gebethen haben, dieselb wollen zu förderung solichs unsers vettern anhalten, das zusammenkommen etwas zceitlicher als uff mitfast(6) schirst bestimbt; dann wir solchs unserm vettern zugeschrieben, dits bey e[ur] l[iep] zu erbieten und zu erheben, wie wir denn hieneben den prelaten inn Eifflant(7) auch geschrieb(en), sich solcher tagfart uff ernente zceit mit e[uer] l[iep] zu entschliessen, dann wir willens, unsere botschafft uff solche zceit widerumb zu e[ur] l[iep] abzufertigen. Derwegen so wollen sich e[ur] l[iep] wie wir je und allwegen die hoffnung gehabt, hierinn freuntwillig erzeigen und uns uffs erst ein willferig antwort zu schreiben; dann wir solchs die zceit unsers lebens, womit wir wiessen od(er) können gegen e[ur] l[iep] und den landen Leifflanth zu beschulden {Bl. 184r} und inn allem gutten widderumb inn kein vergessen stellen wollen. Und sonderlich wollen wir uns hiemit erboten haben, so wir e[ur] l[iep] und den lannden Leifflanth inn itzigen unserm hienauszciehen bey Ro[mische]r kay[serliche]r und konig[liche]r Hispanischer m[aieste]t(8)  etwas zu nutz und gedey wiessen auszurichten, darinn wollen wir uns keiner mühe und arbeit thauren lassen, sonder solichs vleissiglich uff eur ansuchen sollicitiren und ausrichten. Datum 1522.

 Textkritische Anmerkungen


(a)    Zwei Punkte über o und u werden als ö und ü wiedergegeben.


Inhaltliche Anmerkungen


(1)     Georg von Polenz (*1478-+1550), Hauskomtur von Königsberg (1516-1519) und Bischof von Samland seit 1519.

(2)    Riesenburg, ö Marienwerder.

(3)    1522 April 20.

(4)    Heinrich von Miltitz (*um 1475-+ um 1545), Oberster Kompan des Hochmeisters, Pfleger von Neidenburg (1514-1521), Stiftsvogt von Pomesanien (1522).

(5)    Kurfürst Joachim I. von Brandenburg (1499-+1535).

(6)    1522 März 30.

(7)    Livland.

(8)    Kaiser Karl V. (1519-1556).


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh370.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 370 (1522 Januar-März 20. o. O.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 11.11.2008) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 11. November 2008 – Letzte Änderung: 11. November 2008 von Dieter Heckmann

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