PrUB, DH 367

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2008)


1522 April 25. Fischhausen.
{Regest}
 [Georg von Polenz, Bischof von Samland] an  den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg], den Erzbischof von Riga [Caspar Linde] und den Bischof von Reval [Johann Blankenfeld]: Hinsichtlich der kurfürstlichen Mahnung, für die vom Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] geliehene Summe Geldes einzustehen, Bitte, die Sache ohne Verzug zu befördern.
 

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 53, Bl. 181v-182r

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



Unnser gantz freuntwillige dinst allzeit zuvor, erwirdiger in got, besonder lieber herr und freund, wir geben e[wer] l[ieb] freuntlichen zu vernemen, das sich der hochwirdigst hochgeborne furst und herr, herr Albrecht Teutschs ordens hohemeister, marggraff zu Brandenburg etc.(1), unser g[nedige]r h(err), inn kurtz verruckten tagen, als nemlich den donnerstag nach Judica(2) , alhier zu Konigsperg erhaben und seiner f(urstlichen) g(naden), wes unserm orden zum besten zu konig[liche]r d[urchlauch]t vonVngern(3)  nach Prag(4)  inn Behemen(5)  und darnach auff den reichstag zu reysen vorgenomen. Darzu got von himel seiner f(urstliche)n g(naden) gluck und heyl verleihen wolle. Nu seint seinen f(urstlichen) g(naden) underwegen etliche brieffe von dem hochgebornen fursten, unserm g(nedigen) h(errn) marggrafe(en) von Brandenburg etc.(6), davon wir e[wer] l[ieb] hirinne ein warhafftig {Bl. 182r} copey ubersenden, ankommen, die uns s[eine] f[urstliche] g[naden] zu henden gestellt mit diessem begern und bietten, e[wer] l[ieb] solchs zu erkennen zu geben und daneben auffs freuntlichst und vleissigst zu bieten, gelegenheit dises handels und sonderlichen des unwilligen furnemens des marggraffens zu bedencken und dermassen ein zuthun zu haben, damit seiner f[urstlichen] g[nade] vorigem schreyben, auch der werbung nach, je an e[wer] l[ieb] fur dieser zceit geworben, nachgegangen und dem churfurst(en) von Brandenburg zur betzalung geholffen möcht werden, wie dann e[wer] l[ieb] vormals gut willens. Demselben also nach haben wir nicht(a) wissen umb zu gehen und bietten derhalb(en) hiermit e[wer] l[ieb] auffs freuntlichst und vleissigst, den vleis furzuwenden und das einsehen zu haben, damit ohne lengeren vortzug solchem nachgetrachtet werde, damit gedachter churfurst seines gelts entricht; dann wo solchs nicht geschehe, haben e[wer] l[ieb] aus seiner churf(urstlichen) g[naden] schreib(en) abzunemen, wes seine churf(urstliche) g[nade] zu thun und furzunemen gemeinet. Dadurch unser orden und desselben underthanen zu schaden und merglichem nachteil gebracht möchten werden. Doch wollen wir uns versehen, e[wer] l[ieb] werder irer gutwilligen vertrodtung nach, so wir von e[wer] l[ieb] eingenomen, aus hohem verstandth und betrachtung unsers ordens notsachen dermassen ein einsehen helffen haben, damit args so sich hieraus begeben möcht, verhut werde. Das wollen wir umb dieselb e[wer] l[ieb] und gnaden freuntlichs und dinstlichs vleisses zu vordienen willig erfunden werden. Dat(um) Vischhausen freitags nach ostern anno 1522.

Textkritische Anmerkungen


(a)    Aus nictt korr.


Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Albrecht von Brandenburg-Ansbach, Hochmeister (1511-1525).

(2)    1522 April 10.

(3)    König Ludwig II. von Böhmen und Ungarn (1516-1526).

(4)    Prag.

(5)    Böhmen.

(6)    Kurfürst Joachim I. von Brandenburg (1499-+1535).
 


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh367.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 367 (1522 April 25.Fischhausen)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 23.09.2008) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Freitag, 19. September 2008 – Letzte Änderung: 19. September 2008 von Dieter Heckmann

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