PrUB, DH 341

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2007)


1450 Mai 10. Marienburg.
{Regest}
Hochmeister Ludwig von Erlichshausen bekundet, dass er seinem Schreiber Johannes Bentim Zinseinkünfte zu Katznase und zu Fischau bestätigt hat.

{Überlieferung}
D = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 16, Bl. 237v.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



Wir bruder Ludwig von Erlichszhuwsen, homeister Dewtsches ordens(1), thun kunt und offenbar(en) all(e)n und iczlichen besunder(e)n, das unsir lieber getruwer Johannis Bentim(2) von Fredelandt(3) , unsir secretarius und schreiber, uns furbracht, undirrichtet und vorczallt hat, wie em der hochwirdige etwan Conradt von Erlichßhuwsen(4), unser vorfar(e)n ho[meis]t(er) seliger, vierdehalbe(a)  m(a)rgk czijnses gewoenlicher möncze(b) mitsampt dem houbtgelde desselb(e)n czinses, als eyne m(a)rgk, uff Wy(n)cken(c)(5)  czum Schonenberg(e)(c)(6), im grossen werder gelegen, erbe alle jar(e) uff ostern, eyne m(a)rgk uff Hans Brunsbergs(7)  und anderhalbe m(a)rgk uff Niclus Brunsbergs(8) czur Katczennase(9), im Vischawschen(10) werder gelegen, erbe, das nü(d)  Paul Fenczil(11)  besitczt, alle jar(e) uff senct Mertins, des heiligen bisschoffes und buhtigers tag(12), als das unsir register innehalden, gevellig, die m(a)rgk vor czwelffe gekoufft, die dem gnant(e)n unsirm vorfar(e)n von h(e)r Johansen Swarcz(e)n(13), vicario etwan zcu sanct Laurencio uff unsirm voerhuwse Marienburg(14), angestorb(e)n woren, czu stew(e)r, besserunge und hulffe seyner horunge gegeben habe, uns mit demuttigem vleisse bittende, das wir solche gobe, em von dem obgnant(e)n unsirm vorfar(e)n gescheen und gegeb(e)n, und em semliche vierdehalbe m(a)rgk zinses mitsampt de(n) {Bl. 211v} houbtgelde davon, verwillen, b[e](e)s[teti](e) gen, verschreiben und unser brieffe daröber geb(e)n geruchen wel[en .......](e).Wenn(e) wir do[r in](e)n der s[ac](e)hen eigentlich under[...... s](e)int, hab(e)n wir [a](e)ngeseh(e)n die manichfaldigen, herten fleissig[en](f) getruw(e)n dinste, die der obenn(um)p[te](e) Johannes, unsir secretarius, dem egemeldtem un[serm](e) vorfar(e)n und ord(en) unverdroslich getan habe und uns ouch nach th[u](e)n [sal ...](e). Und haben em solche gobe, em, als obenberurt ist, von uns[irm vor](e)fa[ren](e) g[e](e)scheen, bestetiget, verwillet, verliebt. Und verschreb(e)n, best[etgen, ver](e)willen, verlieb(e) und von nüwes geb(e)n und verschreib(e)n [!] wir [........](e) semlich[e](e) vierdehalbe m(a)rgk czinses mitsampt dem houbtgelde dav[on](e) [Johann](e)s[en](e) ewiglich zcu allem nutcze inczumanen, uffczuheben, zcu beh[alden nac](e)h seijnem willen und zcu seijnem besten czu gebruwchen in craff[t di](e)ss brie[ves](e), den wir czu orkund und merer sicherheit unsir segil anhangen haben lassen und gegeben ist uff unsirm huwse Marienburg am sontage nach Stanislai im XIIIIct(e)n und len jar(e).

Textkritische Anmerkungen


(a)    Es folgt gestr. (ma)g.

(b)    Zwei schräg stehende Striche über -o- werden als -ö- wiedergegeben.

(c)    Mit rotem Stift unterstr.

(d)    Zwei schräg stehende Striche über -u- werden als -ü- wiedergegeben.

(e)    Durch Wassereinwirkung verderbte Stelle.

(f)    Loch in Vorl.
 



Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Ludwig von Erlichshausen/Ellrichshausen, Hochmeister (1450 - 1467).

(2)    Johann Bentim, hochmeisterlicher Schreiber (vor 1442 - nach 1450).

(3)    Friedland, zw. Bartenstein und Allenburg.

(4)    Konrad von Erlichshausen/Ellrichshausen, Hochmeister (1441 - 1449).

(5)    Wyncke, Besitzer eines Erbes zu Schöneberg (um 1450).

(6)     Schöneberg, w Tiegenhof.

(7)    Hans Brunsberg, Besitzer eines Erbes zu Katznase (um 1450).

(8)    Nikolaus Brunsberg, Besitzer eines Erbes zu Katznase (vor 1450).

(9)    Katznase, nö Marienburg.

(10)  Fischau, ö Katznase.

(11)    Paul Fenczil, Nachbesitzer des Erbes von Nikolaus Brunsberg zu Katznase (um 1450).

(12)    November 11.

(13)    Johann Schwarz, Vikar von St. Lorenz in der Marienburger Vorburg (+ zw. 1441 und 1449).

(14)    St.-Lorenz-Kapelle der Marienburger Vorburg.
 


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh341.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 341 (1450 Mai 10. Marienburg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 10.05.2007) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 10. Mai 2007 — Letzte Änderung: 10. Mai 2007 von Dieter Heckmann

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