PrUB, DH 322
© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2006)
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]: Abschlägige Antwort auf ein wiederholtes Hilfeersuchen; Ankündigung einer erneuten Botschaft in der Angelegenheit in der Hoffnung, eine günstige Antwort zu erhalten.
{Überlieferung}
B = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OBA Nr. 27126.
{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Konzept; Bl. 1 beschr.; zeitgenöss. Betreffe Lyfflanndt und Swobach außgangen den 1 augusti a[nn]o 24 sowie Registraturvermerk registrierth.
Hohmeister etc. Unsern freuntlichen grus(a) zuvor! (b)Erwirdig(er), lieb(er) obirste(r) gepietiger(b), nachdem wir aus vilfeltig unser ansuchen, so wir zu notdurft unsers ordens gescheft an euch haben gelangen lassen, ein abschlegige anthwort, die uns zu hohem vorwundern kompt, auf die neheste bei euch gehabte botschaft, als(c) die wolgebornen erbarn und gaistliche, unsere lieb(en) andechtig(en) Wolff(en), hern zu Haydeck, obercompan(1), und hern Michael von Drahe(2), Teutschs ordens etc., wie wir dan durch dieselben des handels allenthalb(en) zuvor schriftlichen bericht haben horen lesen und vornomen, haben wir(d) alsbaldt widerumb den von Samblandt(3) unsers gemuts maynug [!] euch widerumb darauf zu beanthwort(en) erofnet (b)und gentzlich(en) vorseh(en). Dem solt also vols gescheen sein(b). Wir seint aber yetzo(e) widerumb neben anderm durch den von Samblandt und and(er) regenten verstendigt worden, das solch unser maynug inen(f) nit wissen wir durch was vorhindernus und seumbsal dis bethern nit zukomen etc. Derweg(en) wir verursacht, euch hiemit widerumb zu schreyb(en) und hetten uns ye vermeynt undt verhoft, das ir unser vilfeltig ermanen euch gescheen wuret zu muth undt hertzen gefurt haben, zusampt dem, was(g) muhe, arbeit und vhar wir bishe(r) von anghend(en) {Bl. 1v} unser regirung von unsers ordens weg(en) ertragen und uns mit statlich(er) hulf in betrachtung der beschwerung unsers ordens, die wir nochmals erleyden, nit also verlassen. Und haben solch(er) eur gethaner anthwert der zeit so vil beschwerung, das wir auch nit gern welt(en) das meniglichen derselb(en) solt vorstendnis sein. Und wolt(en) ye und gerne, das ir in disem handell die notdurft und gelegenhait bas betracht(en) thet, wie wir auch gentzlich hoffen, ir durch schigkung gottes, der solchs zu gelegener zeit wol wurdt wissen zu findenn, euch selbs(h) erindern werdt und uns solchs zu notdurft unsers ordens unserm gethanen ansynnen nach nit werdt widerstreben. Und begeren nochmals gnediges vleys, uns mit anderer undt nit dergleich(en) anthwert, wie zuvo(r) gescheen, zu vorsehen, hierin des gantz(en) ordens und (z)ur alle(r)(i) gelegenhait bedenck(en) etc. Dat(um)(j) Schwabach am 1 tag augusti anno 24.
Textkritische Anmerkungen
(a) Es folgt gestr.: undt was wir sonst liebs undt guts in bruderlich(em) treuen liebs und guts vermogen
(b)-(b) Vor der Zeile.
(c) Es folgt gestr. den.
(d) Über gestr. auch.
(e) Es folgt gestr. aberr.
(f) Es folgt gestr. nit zukomen.
(g) Es folgt gestr. wir.
(h) Es folgt gestr. wol.
(i) Es folgt gestr. notdurfft.
(j) Es folgt gestr. am.
Inhaltliche Anmerkungen
(1) Wolf von Heydeck, Oberster Kompan des Hochmeister (1524).
(2) Drahe, Michel von, Komtur von Preußisch Holland (1514), Vogt im Samland (1517), Pfleger zu Preußisch Eylau (1518), Hauskomtur von Königsberg (1520),
Karbisherr zu Königsberg (1524).
(3) Georg von Polenz, Hauskomtur von Königsberg (seit 1516) und Bischof von Samland seit 1519 (*1478-+1550).
Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh322.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 322 (1524 August 1. Schwabach)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 30.08.2006) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 30. August 2006 — Letzte Änderung: 30. August 2006 von Dieter Heckmann
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