PrUB, DH 312

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2006)


[1522 September 15. Linz.]
{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an Markgraf Wilhelm: Entschuldigung wegen seines langen Schweigens, Versprechen, das vorgestreckte Geld möglichst bald zurückzuzahlen und Bitte, der [Hof-]Gesellschaft Grüße auszurichten und um Nachsicht wegen des langen Ausbleibens von Nachrichten zu bitten.

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 49, Bl. 74.

{Drucklegungen}
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{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



Volgt, was an marggrafe Wilhem(1)  geschrieb(en):
"Bruderliche lieb und trew zuvor, fruntliche(r), lieber bruder! Inns erste ist mein freuntlich bete, e[uer] l[ieb] wollen mich des nit schreibens, das der pilligkait an e[uer] l[ieb] gescheen sein solte, bruderlich vorzeihen. Dweyl ich aber derselben zeit ufm zug unnd one das allerlei dienstwartens sampt ander(e)n furgefallenen hendel(e)n mit ertzhertzog Ferdinanden(2)  unnd seinem gemahel gehabt, wollen e[uer] l[ieb] solch(e) zufellen und nichte anderm schuldt beimessen.
Dann des gelts halben kan ich wol abnemen, das e[uer] l[ieb] desselben teglich bedurftig. Demnach ich mich ins erste bevleissigen will, e[uer] l[ieb] das gewiß zu machen, thu mich aber e[uer] l[ieb] bruderlichs erpietens unnd stilstants hochlich(en) bedank(en) mit erpietung solchs in gleichen unnd anndern vallen(a) widerumb zu verdienen.
Wollen wir auch frauen unnd jungkfrauen, auch all gut gesellen, von meinet wegen trewlich grussen(b)  unnd mich meins nit schreybens ufs hohst entschuldigen. Dan e[uer] l[ieb] widerumb in alweg freuntlich(en) und bruderlich(en) willen zu erzeigenn, bin ich als der bruder willig und erpietig hiemit dem hohst(en) bevoll(en). Dat(um) Lyntz" ut supra.

Textkritische Anmerkungen


(a)    Über -a- zwei ineinandergeflossene Punkte.

(b)    Über -u- zwei ineinandergeflossene Punkte.



Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Markgraf Wilhelm von Brandenburg-Ansbach (*30.6.1498-+4.2.1563),  Koadjutor des Erzbischofs von Riga (1529-1539) und Erzbischof von Riga (1539-1563).

(2)    Erzherzog Ferdinand (*1503- +1564 als Kaiser Ferdinand I.).



Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh312.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 312 ([1522 September 15. Linz])
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 3.05.2006) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 3. Mai 2006 — Letzte Änderung: 3. Mai 2006 von Dieter Heckmann

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