PrUB, DH276

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2005)


[14]53 August 11. Rehden.
{Regest}
Heinrich von Pfolspennt im Marienburger Konvent an Hochmeister [Ludwig von Erlichshausen]: Mangel an Armbrüsten, Büchsen, Pfeilen und Pulver auf dem Schloß Rehden; Unvermögen des Rehdener Komturs [Dietrich von Werdenau], für Abhilfe zu sorgen; Bitte um Übersendung  von Hakenbüchsen, Munition und Mannschaft und um ein Schreiben an den Komtur von Graudenz [Wilhelm von Helfenstein] zwecks Überstellung des alten Knechts Stephan.
 

{Überlieferung}
A = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OBA Nr. 12294.

{Drucklegungen}
---

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Eigenhändige Ausf.; Spuren des briefschließenden Siegels auf Rückseite; Altsign. Sch[ieb]l[ade] LXXVIIIa Nr. 97.



 Mein gar willigen schuldigen und untertenigen gehorsam(a)  mit diemutiger befelung ewer(er) erwirdigen nw und zw allen czeiten vor empfangen! Erwirdiger und genediger hochmaister gerucht(b) zw wissen, wie  das ich mit samt Niclasz Queist(1), meinem qumpan, haben das geschos auf dem haus Reden(2) gesechen(c), das uns nicht wol gefelt und aldo vast bruch(b) an ist, also an buschen(b), armbrost, an bulffer(b) und auch an harnas und sunderlich(b) kein pfeil aldo sein, die do iczz tugen(b) den allein, die ein iczlicher in seinem kocher(d) aldo hat. Erwirdiger hochmaister, do sind(e) funf(b) buchsen, drei taugen(b), dy ander sein vernicht, und darzw ist nur(b)  ein tun pulffers im slos und nicht mer. Auch hab wir die hausarmbrost gesechen, dy do nicht taugen(b) und keins ist zw nuczen(b). Auch sein mit unser fremd(er) armbrost, uber(b) al  uber(b) 10 armbrost nicht do, so sich ich bey dem komenter auch nicht vil guter armbrost. Hirumb so pit ich mit sampt meinem kumpan(b) ewer erwirdige genad gar mit diemutiger(b) gepet, ir gerucht uns zw senden funf(b) oder sechs hockenbuchsen(b), fur(b) den gemainen man dinen, und darzw noturft(b) kugel(b) und bulffer und sunderlich(b) vor allen dingen ewer genad uns send czw tonnen pfeil. Daran dem slos und uns gros macht an leit, wen wir's vom kumetter(b) vast(e) haben gefadert, das er umb pfeil und und andern zeug(b) gedenck. Er antw[e]rt un(n)s, er wis ieczo kein pfeil noch pfeilschister [!] zw bestellen oder buschen(b). Domit ist das slos verseumt, solichs czeugs(b) und burd(b) es nicht not tun(b). So mag ewer(e) genad schreiben dem kumetter(b), das er semlich oben berurte(b) geret wider schicke ewren genaden. Erwirdiger, genediger hochmaister(f), ob ewer genad werd erfaren, ob dissen dinck wolden arck werden, so mag ewer(e) genad mer manschaft auf das slos(g)  Reden schicken, wan es nicht wol bemant ist. Darumb so pit ich ewer genad, mich in solchem nicht zw verdenckem [!], auch meinen(n) kumpan, das wir disse obgeschreben dinck ewren genaden zw geschreiben haben, wan das des slos und unser nottorft ist. Auch on zeug(b),(h)  verstet ewer(e) genad(e) wol, das nymant gros(s)em gebald in keim slos lang vor mocht(d) sein und musten(b) mit swerem herczen darin sein. Auch pit ich ewer genad umb(i) meinen alten knecht Steffan(3), der zw Graudnicz(4) ist. Het es fug(b), das mir der burd(b) wan ich vermaint, das wir peieinander zwie als nucz(b) wolten sein als voneinander. Und ewer genad schreib dem kunet(er) [!] zw Graudnicz, so wold ich nach im senden, wan mein kunet(er) ubel(b) mit leuten(b) versargt ist. {Datierung}Dat(um) zum Reden am samcztag nach Larenczi im LIII iar.
                                                                                                                                                                   {Unterschrift} Hainrich von Pfolspennt
                                                                                                                                                                                          im kosfent Mergenburg(5)

{Außenadresse} Dem gar erwirdigen(n) hochmaist(er) mit aller erwirdikeit etc. sunderlich(b) on alles sewmen, wan grosse macht daran leitt.



Textkritische Anmerkungen


(a)    Über der Zeile.

(b)    Über -u- zwei schräg übereinanderstehende Punkte.

(c)   Vor der Zeile.

(d)    Über -o- zwei schräg übereinanderstehende Punkte.

(e)    Dahinter gestr. fwnf.

(f)    maister mit übergeschr. hoch in Vorl.

(g)    Dahinter gestr. rd.

(h)    Dahinter gestr. am.

(i)    Aus und korr.
 



Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Nikolaus Queist, Kompan des Heinrich von Pfolspennt.

(2)    Rehden.

(3)    Stephan, Knecht des Heinrich von Pfolspennt.

(4)    Graudenz.

(5)    Marienburg.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh276.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 276 (1453 August 11. Rehden)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 15.06.2005) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Mittwoch, 15. Juni 2005 – Letzte Änderung: 15. Juni 2005 von Dieter Heckmann

Zurück zur Hamburger Homepage   / zurück zur Regestenliste für 1453