PrUB, DH 235

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2004)


1517 April 23. Königsberg.
{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]: Aufenthalt des aus Samaiten ausgewanderten Moskowiters Balhack im preußischen Ordensland; Wunsch Balhacks, nach Moskau zurückzukehren, und Bitte, ihn ungehindert und sicher durch Livland ziehen zu lassen.
 

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 39, Bl. 221r-v.

{Drucklegungen}
---.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



{Datierung}An san(c)t Jergens tag yst dem meister in Leyfflant(1)  geschr(ieben): {Narratio}" (a)Wir geben ewer lieben fruntlichenn zu erkennenn(e), das geg(en)wertiger Moschkowiter, Balhack(2), gnant, sich mit den seinen fur dißer czeit(h) langst aus der Moschkaw(3) erhabenn(e), in das lant Samat(en)(4)  begebenn(e) und sich etliche tzeit daselbst erhalt(en). Und als ime daselbst - wie er uns bericht - etliche unbilliche beschwerung aufgelegt, hat er seinen pfuspfat von danen gesatz, seinenn(e) czuflucht zu unns als dem fursten, der gerechtykeit liebet, gehabt und alsßo in unßer furstentumb und lande auff trawen und guten glauben kemen und gebeten, ime und den seinen gnediglichen czu vorgennen, um(m)be ir gelt zu tzerenn. Welchs wir ime dan solchs als derjenige, czu dem er trawenn und glaubenn gesatz, nicht habenn wellen weger(e)nn. Und hat sich also die czeit uber bisher in unßerm und unßers ordens land(en) erhalt(en). Dieweil dan der gedachte Moskowiter vormarckt, das er villeicht seiner sachen halbe(n) {Bl. 221v} hier bey unns zu ende nicht komen kann, ime auch vileicht die zcerung zurynne, hat er unns mit dinstlichem fleis angelangt und gebet(en), im czu vorgenen, seinen pfuspfat ferner und sunderlich in die Moschkaw czu wend(en) mit ferner(er) anczeig(ung), inen gegen ewer lieben gnediglichen czu vorbit(en), damit er frey, sicher und an hinderung durch die landt Layfflandt bis in die Moschkaw baßirenn(e) und czihen meg(e). Welchs wir ime nicht haben(c) wollen abschlaen. Und beger(en) und biten derhalben gutlichen, e[wer] l[ieben] wolle(n) gedacht(em) Moschkowiter sambt den seinen vorgen(n)enn und czulaßen, durch die landt Leyfflandt freij, sicher und unvörhindert schlecht nach der Moschkaw unnd sunst kamen, ander(en) weg czu zihen (d)und  baßirenn und darauff guttenn fleis czu haben begehel, damit er an kain andere ende dan wie berurt - darauff er uns auch gelobde gethan - kemen meg(e). Das wellen wir fruntlichen erkenenn". {Datierung}Dat(um) ut (supra) 

Textkritische Anmerkungen


(a)    Davor gestr. nach dem.

(b)    Aus furstenlande korr.

(c)    Über der Zeile.

(d)    Davor gestr. la.



Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Livland.

(2)    Balhack, moskowitischer Russe.

(3)    Moskau.

(4)    Samaiten.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh235.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 235 (1517 April 23. Königsberg)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 2.09.2004) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Donnerstag, 2. September 2004 — Letzte Änderung:  2. September 2004 von Dieter Heckmann

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