PrUB, DH 210

© Dieter Heckmann, Werder / Berlin (2004)


1516 August 18. Königsberg.
{Regest}
Hochmeister [Albrecht von Brandenburg-Ansbach] an den livländischen Meister [Wolter von Plettenberg]: Empfang eines meisterlichen Schreibens bezüglich des zwischen Polen und Moskau vereinbarten Friedens, der russischen Maßnahmen gegen die Grenzfeste Marienhausen und der Lagerung eines litauischen Kriegshaufens an der kurländischen Grenze; fehlende Bestätigung des Friedens durch hochmeisterliche Kundschafter; Absicht, dem Meister im Falle eines russischen Angriffs zu Hilfe zu kommen.
 

{Überlieferung}
C = Geheimes Staatsarchiv PK, XX. HA Hist. StA Königsberg, OF 38, Bl. 281v-282r.

{Drucklegungen}
---.

{Diplomatische Erörterung des Stücks}
Kopialbucheintrag.



{Datierung} Am montag nach assumpcionis Marie ist dem meister in Leifflandt(1) zwgeschrybenn: {Narratio} "Wir haben  e[wer] l[ieb] in kurz vorgangenen tag(en) angezeigt, das wir derselbigenn, was uns bißherr fur  sachen furgefallen zw fertigen, welchs wir hiemyt also volenden, wie e[wer] l[ieb] auß denselbigeen [!] schryfften hiebey zu vermeinen halten. Biten darauff, e[wer] l[ieb] wollen solichs sachen und handlung verlesen lassen. Und was {S. 282} e[wer] l[ieb] hierin und sonderlich in der kaiserischen handlung weyter zw handeln und zw thon fur gut ansicht, dasselbig wollen uns e[wer] l[ieb] mit irem rath zu versten geben vorhaben, auch uff hewt dato e[wer] l[ieb] schryfft, darin gemelt wurdt, das ain frid zwischen der kron Polen(2) und dem Muschkawiter(3) aufgericht sey, deßgleichen, was einborung die Reisen(4)  gegen dem bawe Villach(5) vorhaben und wie sich die Samaiten(6)  und Litawen(7) mit grosem hauff(en) an die Caurlandische  grenitz(8)  mit wachen und anderm aufsehen gelegen etc. inhalts vernomen. Wo nu der frid, was e[wer] l[ieb] anzeigt, also bescheen, mussen wirs got bev(o)lhen haben, aber bey unsern kuntschafftern solichs noch nit vernomen. {Dispositio} Wo sich aber je die sach mit den Rewsenn also schicken wurdt, das e[wer] l[ieb] von inne uberfals gewart(en) sein must und uns solichs zu wisen kompt, wollen wir - wie e[wer] l[ieb] schryfft meldt - mit allem, so uns got verlihen, e[wer] l[ieb] zw hilf zw komen nicht verlasen, wolten wir derselben gantz freundtlicher meinung nicht verhalt(en)". {Datierung} Datum ut supra.

Inhaltliche Anmerkungen


(1)    Livland.

(2)    Polen.

(3)    Großfürst von Moskau.

(4)    Russen.

(5)    Villack/Marienhausen, sö Marienburg (Lettland).

(6)    Samaiten.

(7)    Litauer.

(8)    Kurländische Grenze.


Zitieren dieser Edition: (1) virtuell: URL (http://www.spaetmittelalter.uni-hamburg.de/Urkundenbuch/pub/dh/dh210.htm) und Datum der Einsichtnahme; (2) im Druck: PrUB, DH 210 (1516 August 18. Königsberg.)
Bearbeitungsstand: Text eingegeben (D. Heckmann, 11.06.2004) – Datum überprüft () – Text mit PrUB oder sonst Druck kollationiert () – Text mit Or. kollationiert () – äußere Merkmale beschrieben ()
Datum der Erstanlage: Freitag, 11. Juni 2004 — Letzte Änderung: 11. Juni 2004 von Dieter Heckmann

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